LinuxCon Europe 2016: Infrakit von Docker soll Infrastruktur heilen
Anwender von Container-Infrastruktur sollen von einer neuen Werkzeug-Sammlung von Docker profitieren. Das Projekt Infrakit soll dabei die Verwaltung deklarativer Infrastruktur vereinfachen, die sich dadurch zudem selbst heilen können soll.
Während seiner Keynote auf der LinuxCon und ContainerCon Europe 2016 hat der Docker-Technikchef und Chief Product Officer Solomon Hykes das neue Projekt Infrakit vorgestellt. Dies ist eine Sammlung von Werkzeugen, um eine deklarative, selbstheilende Infrastruktur zu verwalten. Infrakit teilt automatisierte Plattformen auf einzelne sogenannte Plugins auf, die hauptsächlich in der Programmiersprache Go geschrieben wurden.
Kern der Software ist ein Controller, der nach Abweichungen von zuvor definierten Zuständen Ausschau hält und gegebenenfalls Maßnahmen zur Bereinigung von falschen Zuständen einleitet. Infrakit kennt Gruppen, in denen Instanzen - also einzelne Systeme - organisiert sind. Je nach Verwendungszweck werden Instanzen sogenannte Flavours zugewiesen, mit deren Hilfe zum Beispiel der zu laufende Dienst und einige Eigenschaften beschreiben werden.
Sämtliche Komponenten von Infrakit kommunizieren untereinander, um aktuelle Systemzustände automatisch zu erkennen. Infrakit bietet derzeit Integrationen mit Terraform und Vagrant an. Das Projekt auf Github wird laufend aktualisiert, so dass nach und nach mehr Dokumentation verfügbar sein sollte.
An dem Projekt haben unter anderem Mitarbeiter der von Docker im März aufgekauften Firma Conductant gearbeitet. Conductant wurde von Bill Farner und David Chunk gegründet und half Firmen wie Twitter, Google und Zynga beim Aufbau von großen, skalierbaren und stabilen Infrastrukturumgebungen.
Weiter enormes Wachstum bei Docker
Vor der Veröffentlichung von Infrakit hatte Solomon Hykes über das Wachstum bei Docker gesprochen. Auf Docker Hub, einer Plattform für das Teilen von Containern und Spezifikationen, sind für das Jahr 2014 noch eine Million sogenannte Pulls verzeichnen worden. Im darauf folgenden Jahr wuchs die Zahl der Anfragen auf rund eine Milliarde, während für 2016 rund sechs Milliarden Pulls prognostiziert werden.
Für eine Firma mit "nur" 250 Angestellten sei es eine enorme Herausforderung, so ein Wachstum zu tragen. Ohne das Prinzip von Open-Source-Software, bei dem die Beteiligung der Community eine große Rolle spielt, wäre diese hohe Nachfrage kaum zu bewältigen. So beteiligen sich mehr als 2300 Entwickler aus aller Welt an den rund 50 Repositories, die Docker unter anderem auf Github betreibt. Die rund 23 000 Tickets auf Github sorgten für durchschnittlich 1200 Patches im Monat.
Sehr cool, kommt auf die Liste.