Starship Technologies: Es wird immer nach Diebstahl und Vandalismus gefragt

Nie mehr zum Paketshop gehen: In Hamburg werden demnächst Roboter von Starship Technologies eingesetzt, die Pakete dann ausliefern, wann der Adressat möchte. Golem.de hat den Lieferroboter getroffen.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Lieferroboter von Starship Technologies: Adressat bestellt den Roboter per App
Lieferroboter von Starship Technologies: Adressat bestellt den Roboter per App (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Dieses kleine, sechsrädrige Fahrzeug sollte einmal ein Marsrover werden. Doch statt über den staubigen Nachbarplaneten fährt es an diesem verregneten Samstagvormittag vor dem Rathaus in Hamburg auf und ab. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Doch die großen Städte werden künftig der Lebensraum des etwa einen Meter großen Gefährts.

Inhalt:
  1. Starship Technologies: Es wird immer nach Diebstahl und Vandalismus gefragt
  2. Lieferroboter oder Lieferdrohne
  3. Kein zweiter Blick für den Roboter

Der Roboter von Starship Technologies soll in der Hansestadt Pakete ausliefern. Später solle er außerdem online bestellte Lebensmittel sowie online bestelltes Essen zum Kunden bringen, sagt Henry Harris-Burland, Marketingchef des estnischen Unternehmens im Gespräch mit Golem.de. Wir haben uns das Geschäftsmodell erklären lassen.

Starship Technologies testet im Hamburg

Hamburg ist eine von zwei Städten in Deutschland, wo Starship Technologies die Auslieferung testen will. Partner ist der Versandhändler Otto und dessen Logistikdienstleister Hermes Partner in dem Pilotprojekt. Die Roboter werden, so stellt es Starship Technologies vor, auf der letzten Meile eingesetzt. Sie ersetzen also nicht den menschlichen Auslieferer, sondern ergänzen ihn. Das zweite Pilotprojekt gibt es in Düsseldorf mit Metro.

  • Der Lieferoboter von Starship Technologies in Hamburg - er soll sich möglichst unauffällig ins Stadtbild einfügen und wenig Aufmerksamkeit erregen. (Foto: Petra Vogt)
  • Er soll Pakete vom Paketshop zum Adressaten bringen - wann es diesem passt. (Foto: Petra Vogt)
  • In den Laderaum passt der Inhalt von drei bis vier Einkaufstaschen - etwa 10 kg. (Foto: Petra Vogt)
  • Den Roboter öffnen kann nur der Empfänger - er authentifiziert sich über eine App. (Foto: Petra Vogt)
  • Entwickelt wurde der Roboter von Ahti Heinla (l.) - und zwar als Marsrover für einen Nasa-Wettbewerb. (Foto: Joel Kowsky/Nasa)
  • Ein bisschen außerirdisch sieht er auch aus. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Der Roboter orientiert sich mit GPS und verschiedenen Sensoren. (Foto: Werner Pluta/Golem.de)
  • Sein spezielles Fahrwerk macht ihn sehr wendig ... (Foto: Petra Vogt)
  • ... und erlaubt es, Hindernisse zu überwinden - allerdings eher Bordsteine als Füße. (Foto: Petra Vogt)
  • Daimlers Vision Van könnte als rollender Hub für die Roboter eingesetzt werden. (Foto: Daimler)
  • Die Roboter werden automatisch beladen und schwärmen aus. (Foto: Daimler)
Der Lieferoboter von Starship Technologies in Hamburg - er soll sich möglichst unauffällig ins Stadtbild einfügen und wenig Aufmerksamkeit erregen. (Foto: Petra Vogt)

Der Bote soll ein Päckchen nicht zum Adressaten bringen, der tagsüber wahrscheinlich nicht zu Hause ist, sondern gibt es bei einem Paketshop in der Nähe ab. Die Mitarbeiter öffnen die Klappe oben auf dem Roboter und laden das Paket hinein. Bis zu 10 Kilogramm Nutzlast kann der sechsrädrige Roboter transportieren, der selbst rund 18 Kilogramm schwer ist.

Der Roboter navigiert mit GPS

Der Kunde legt die Auslieferungszeit per Smartphone-App nach seinem Gutdünken fest und der Roboter macht sich pünktlich auf die Reise. Er hat einen Aktionsradius von etwa 5 Kilometern, wobei eine Distanz von 2 bis 3 Kilometern ideal ist. Sein Ziel steuert er dabei mit Hilfe des Satellitennavigationssystems GPS an.

Der Roboter fährt bis zu 6 km/h schnell, das ist etwas schneller als Schrittgeschwindigkeit. Er wird aber auch oft langsamer unterwegs sein, denn er passt seine Geschwindigkeit den Menschen um ihn herum an. Um Menschen und andere Hindernisse zu erkennen, verfügt der Roboter über Ultraschallsensoren sowie über Time-of-Flight-Kameras: Eine solche Kamera sendet ein Lichtsignal aus und misst die Zeit, bis zu der das reflektierte Signal wieder bei ihr ankommt.

Der Mensch kann eingreifen

Unterwegs wird der Roboter "zu 99 Prozent autonom" agieren, sagt Harris-Burland. Dieses eine Prozent sei wichtig, betont er. "Wir wollen ein Element menschlicher Aufsicht und dass ein Mensch zu jedem Zeitpunkt die Steuerung übernehmen kann." Das gelte vor allem für brenzlige Situationen im Straßenverkehr.

Die gefährlichste Situation überhaupt trete ein, wenn der Roboter eine Straße überqueren müsse. Dabei werde er deshalb von einem Menschen von einem Kontrollzentrum aus gesteuert. Der schaltet sich auf den Roboter und sieht über Kameras die Umgebung. So kann er sehen, wenn die Ampel auf Grün schaltet oder die Straße frei ist. Er steuert den Roboter dann sicher auf die andere Seite.

Bekanntgeworden ist der Konstrukteur des Roboters übrigens mit etwas ganz anderem.

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Lieferroboter oder Lieferdrohne 
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Friedhelm 28. Sep 2016

Am Ende lieferte der DHL Mann gar nicht mehr. Bis Ende 2013 kamen duzende Pakete im 3...

TheUnichi 23. Sep 2016

Nach deiner Analyse ist es ja recht unproblematisch einen Juwelier zu überfallen. Nachts...

Achranon 22. Sep 2016

Da fehlt doch dann der entscheidende Teil mit den 100 Jungfrauen im Himmel. Nee, ich...

the_wayne 21. Sep 2016

Die Firma heißt "Starship Technologies". Aber der Roboter sieht aus wie ein Camping-Klo...



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