8K- und VR-Bilder in Rio 2016: Wenn Olympia zur virtuellen Realität wird

Schneller, höher, weiter: Das ist nicht nur die Devise der Olympischen Spiele, es könnte auch die der technischen Entwicklungen sein, mit denen sie weltweit übertragen werden. Zu den neuen Technologien gehören 8K-Aufnahmen, Kameradrohnen und virtuelle Realität in HD.

Ein Bericht von Rainer Bücken veröffentlicht am
8K-Kamera im Einsatz: Olympische Spiele sind für technische Überraschungen gut.
8K-Kamera im Einsatz: Olympische Spiele sind für technische Überraschungen gut. (Bild: Rainer Bücken)

Noch bis zum 21. August kämpfen 11.492 Athleten aus 205 Ländern in 306 Wettbewerben und 42 Sportarten um 2.488 goldene, silberne und bronzene Medaillen. Die sportlichen Wettkämpfe werden an 37 Wettkampfstätten ausgetragen, vor allem in Rio de Janeiro, aber auch in São Paulo, Belo Horizonte, Brasilia, Manaus und Salvador - eine Herausforderung, nicht zuletzt für die übertragenden Sender.

  • Vanderlei de Lima entzündet das Olympische Feuer  - aufgenommen mit 2K- & 8K-Kameras. (Foto: IOC/Getty Images)
  • Bei der Eröffnungszeremonie wird auch der Regenwald thematisiert. 110 Hochleistungsprojektoren von Panasonic sorgten für spannende Lichteffekte. (Foto: IOC/Getty Images)
  • Aufwand mit Technik: Ein HDTV-Übertragungswagen kommt in Rio de Janeiro von der Fähre. (Foto: IOC/Getty Images)
  • 62 Übertragungswagen und 31 Service-Fahrzeuge aus vielen Ländern sind in Rio dabei. (Foto: IOC/Getty Images)
  • Seilkamera von Spidercam. Der Dolly kann von 20 m Höhe bis fast auf die Wasseroberfläche gesteuert werden. (Foto: Spidercam)
  • ARD und ZDF haben ein gemeinsames Studio in Rio eingerichtet. (Foto: ZDF)
  • Die ARD bietet wiederum einen HbbTV-Dienst wie bei den Olympischen Winterspielen 2014. (Foto: ARD)
  • NHK ist mit mehreren 8K-UHD-2-Kameras dabei. Seit dem 1. August werden Programme in 4K und 8K testweise via Satellit ausgestrahlt. (Foto: HBS/Infront)
  • Bilder in höchster zeitlicher Auflösung: Wenn beim Weitsprung der Sand spritzt, steckt eine Super-Zeitlupenkamera dahinter. (IOC/Getty Images)
  • Für das 8K-Programm von NHK hat Hitachi entsprechende Kameras gebaut. (Foto: Rainer Bücken)
  • Ikegami ist ebenfalls mit 8K-Kameras für NHKs Super-Hi-Vision-Programm dabei. Die Signale werden zudem in 4K (UHD-1) konvertiert. (Foto: Rainer Bücken)
  • NHK hat einige Super-Hi-Vision-Übertragungswagen nach Japan gebracht. (Foto: NHK)
  • Einige Wettkämpfe werden ... (Foto: IOC/Getty Images)
  • ... mit 360°-Kameras aufgenommen.  (Foto: IOC/Getty Images)
  • Am 21. August 2016, dem Schlusstag der Olympischen Spiele, startet der Olympic Channel. (Foto: IOC/Getty Images)
Vanderlei de Lima entzündet das Olympische Feuer - aufgenommen mit 2K- & 8K-Kameras. (Foto: IOC/Getty Images)
Inhalt:
  1. 8K- und VR-Bilder in Rio 2016: Wenn Olympia zur virtuellen Realität wird
  2. Technische Highlights
  3. ARD und ZDF noch einmal dabei
  4. Der Anfang von 8K
  5. Virtuelle Realität im Wettkampf


Seit 15 Jahren gibt es mit den Olympic Broadcasting Services (OBS) einen permanenten Host Broadcaster für alle Olympischen Spiele. Der ist für die Produktion und Übertragung der Live-Bild- und Tonsignale zu Milliarden Endgeräten in aller Welt zuständig - und zwar von jeder Sportart und jedem Wettbewerb. Das wird als internationales Signal oder Weltbild den übertragenden Sendern (Rights Holding Broadcasters, RHB) angeboten. Für Deutschland sind das ARD und ZDF. Beide Sender betreiben zudem noch ein Olympia-Studio.

Insgesamt sind 7.100 Spezialisten damit beschäftigt, den RHB Bilder und Töne zur Verfügung zu stellen. In manchen Sportstätten können Sender ihre Kameras einsetzen und so das offizielle Weltbild ergänzen. Neu ist ein Multi-Clips-Feed, mit dem Aufnahmen von mehr als 50 High-Speed-Slow-Motion- bzw. Super-Slow-Motion-Kameras vor allem für die Postproduktion bereitgestellt werden.

Bei Aufnahmen mit 360 oder 480 Bildern pro Sekunde - oder mehr - kommt es zu einer Dehnung der Bewegungen auf das Sechs- bzw. Achtfache. Bei den Bewegungsstudien der Synchronspringer, Leichtathleten, Reiter oder Tennisspieler wird die Ästhetik des Sports erkennbar, wobei die gewohnte HD-Qualität erhalten bleibt. Aber auch jeder noch so kleine Patzer kommt damit ans Licht.

Mehr von allem

290 km LWL-Kabel sind in den Sportstätten verlegt - das entspricht 3.480 Faser-Kilometern. Die Techniken, mit denen OBS die Zuschauer durch hervorragende Bilder begeistern will, sind gegenüber London 2012 nochmals deutlich verbessert worden - sowohl in puncto Quantität als auch bei der Qualität. Kamen in London noch 1.000 HDTV-Kameras im Format 1.920 x 1.080i/60 zum Einsatz, so sind es in Rio etwa 50 mehr. Übrigens: In München waren 1972 gerade mal 120 Kameras im Einsatz.

Während in London 2012 noch 2.927 Stunden Olympiasport und Zeremonien übertragen wurden, werden es in Rio 3.269 Stunden sein. Zusammen mit den sogenannten Beauty-Camera-Aufnahmen, den Multi Clip Feeds, dem Olympic News Channel und weiterem Material kommen 7.120 Stunden oder 296 Tage an Aufnahmen zusammen.

OBS will den Rechtehaltern in 206 Ländern, also den wichtigsten Sendern, Bilder und Töne von möglichst hoher Qualität liefern. Der Verkauf der Übertragungsrechte bringt dem IOC schließlich 74 Prozent aller Einnahmen. So sind die Spiele in Rio wieder ein Versuchsfeld für neue Broadcast-Techniken. Dazu zählen Aufnahmen in 8K UHD-2 Super Hi-Vision mit dem downkonvertierten Ableger 4K UHD-1, der Einsatz von Kameradrohnen sowie virtuelle Realität in HD.

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