Original und Fork im Vergleichstest: Nextcloud will das bessere Owncloud sein

Nextcloud will mit eigenen Funktionen als Owncloud-Konkurrent antreten. Wir haben uns angesehen, ob sich der Wechsel lohnt.

Artikel veröffentlicht am ,
Lohnt sich der Umstieg auf Nextcloud?
Lohnt sich der Umstieg auf Nextcloud? (Bild: Screenshot: Golem.de)

Vor wenigen Tagen hat Nextcloud seine bereits zweite stabile Version 10 freigegeben. Owncloud hatte unmittelbar zuvor seine neue Version 9.1.0 veröffentlicht. Grund genug, uns an einen ersten Vergleich der freien Serverplattformen zur Dateisynchronisation, Owncloud und seinem Fork Nextcloud, zu wagen.

  • Unsere Messungen erfolgten in den Entwicklerwerkzeugen von Firefox. (Screenshots: Golem.de)
  • Das Loginfenster von Nextcloud
  • Auf den ersten Blick hat sich in Nextcloud nur das Aussehen der Benutzeroberfläche geändert.
  • Allerdings haben die Entwickler bereits eigene Funktionen hinzugefügt.
  • Einige davon sind aber noch experimentell.
  • Die Einrichtung der experimentellen Apps erweist sich mitunter als schwierig. Hier ist die Anwendung in Docker noch nicht gestartet.
  • Aktuell ist Nextcloud in Version 10 verfügbar.
  • Einen Fehler in der Datenbankverarbeitung konnten wir durch die  Installation von Redis beheben.
Aktuell ist Nextcloud in Version 10 verfügbar.
Inhalt:
  1. Original und Fork im Vergleichstest: Nextcloud will das bessere Owncloud sein
  2. Geschwindigkeitstests
  3. Erste Hürden
  4. Noch wackeliges Online-Office
  5. Fazit

Das Geschäftsmodell von Nextcloud sei auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit ausgelegt. Dies konnte das Owncloud-Unternehmen dem Team der Nextcloud-Gründer offenbar nicht in dem gewünschten Umfang bieten, lautet eine der Begründungen für den Fork, der Anfang Juni 2016 erfolgte. Darüber hinaus will Nextcloud den Funktionsumfang deutlich erweitern. In unserem Test haben wir zunächst die noch experimentellen neuen Funktionen in Nextcloud außen vor gelassen und uns darauf konzentriert, ob ein Wechsel aufgrund der bestehenden stabilen Funktionen lohnt.

Um die Unterstützung der Community-Version zu unterstreichen, haben die Nextcloud-Entwickler dort bereits eine Funktion integriert, die es bei Owncloud nur in der kostenpflichtigen Enterprise-Version gibt: das Theming. In Nextcloud 10 lassen sich im Adminbereich eigene Hintergrundbilder für die Login-Seite erstellen oder die Farbe der Banner ändern. In der Community-Version von Owncloud geht das nur durch manuelles Editieren diverser Konfigurationsdateien. Auf der entsprechenden Owncloud-Wikiseite wird auch vor möglichen Problemen bei Updates hingewiesen.

Online-Office als Schmankerl

Außerdem haben wir uns die Erweiterung Collabora Online angesehen. Denn die Nextcloud-Entwickler versprachen eine bessere Unterstützung für die Integration der Online-Büroanwendung in der Community-Version, die bei Owncloud zwar auch klappt, allerdings kaum dokumentiert ist. Insgesamt wollen die Nextcloud-Entwickler mehr auf die Community-Version fokussieren, die ihrer Meinung nach bei Owncloud vernachlässigt wurde. Außerdem haben wir untersucht, ob sich beide Versionen in puncto Geschwindigkeit unterscheiden. Die Videochatfunktion Spreed.me ließen wir auf Grund von Installationsproblemen in diesem Test noch außen vor.

Für unseren Vergleich haben wir Ubuntu 16.04 Server LTS in einem Virtualbox-Gast installiert und ihm 2 GByte Arbeitsspeicher und zwei unserer acht CPU-Kerne zugewiesen. Für die Installation der aktuellen Version 10 von Owncloud und Nextcloud haben wir uns an die äußerst detaillierte Anleitung von Jan Rehr gehalten, die beschreibt, wie ein eigenes Owncloud auf Basis des Webservers Nginx und der Datenbank MariaDB eingerichtet wird, die zudem mit Letsencrypt abgesichert ist. Die Anleitung funktioniert auch mit Nextcloud.

Noch ein Hinweis zu Nginx: Dort sollte nach erfolgreicher Installation das Logging herabgesetzt werden oder zumindest die Access-Logdatei regelmäßig geleert werden, denn dort wird standardmäßig jeder Zugriff protokolliert. Das kann bei der Fehlersuche äußerst hilfreich sein, müllt aber auf Dauer den Datenträger zu. Ohnehin protokollieren Owncloud und Nextcloud selbst sämtliche Zugriffe und Fehler.

Kaum Unterschiede auf den ersten Blick

Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Benutzeroberflächen von Nextcloud und Owncloud kaum voneinander. Lediglich die Logos und die Farbe der Banner sind anders. Man merkt Nextcloud jedoch sein junges Alter an: Die integrierte Hilfe etwa hat keine Inhalte, und auf den Hilfeseiten unter nextcloud.com taucht regelmäßig noch der Name Owncloud statt Nextcloud auf. Ansonsten ist der Aufbau der Weboberfläche in beiden Versionen nahezu identisch.

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cubei 27. Jan 2017

Nachdem meine Idee hier so niedergeschmettert wurde habe ich es aufgegeben. Das heißt...

MichaelPlasmann 09. Dez 2016

Habe Owncloud jahrelang eingesetzt und jetzt die Nextcloud bei https://ocloud.de...

Proctrap 30. Sep 2016

danke für die Verlinkung, das schreckt ja geradezu ab von owncloud

Diakon 26. Sep 2016

Soweit man auf anderen Plattformen lesen kann geben sich die Produkte in dem Bereich...



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