Radeon RX 470 im Test: Die 1080p-Karte für High statt Ultra
Ein paar Shader-Einheiten weniger als die Radeon RX 480 und nur die Hälfte an Videospeicher: Die Radeon RX 470 für etwas über 200 Euro erweist sich als Preis-Leistungs-Kracher, Spieler müssen allerdings gewisse (verschmerzbare) Qualitätsabstriche machen.
Wem die rund 250 bis 300 Euro für die Spieler-Grafikkarte Radeon RX 480 etwas zu viel sind, für den hat AMD die neue Radeon RX 470 im Angebot - die günstigsten Modelle starten knapp oberhalb von 200 Euro. Wir haben getestet, welche Einschränkungen mit dem niedrigeren Preis einhergehen und vor allem, was die halbierte Videospeicher-Kapazität für aktuelle Spiele bedeutet.
- Radeon RX 470 im Test: Die 1080p-Karte für High statt Ultra
- Die 4-GByte-VRAM-Frage
- Gleichauf mit der GTX 970
- Effizient nur in Doom
- Verfügbarkeit und Fazit
Die kürzlich vorgestellte Radeon RX 470 basiert wie das größere Modell auf dem Polaris 10 genannten Grafikchip, der AMD-interne Codename lautet Ellesmere. Um eine Differenzierung zur schnelleren Karte zu schaffen, sind beim P10 der Radeon RX 470 nur 32 der 36 möglichen Compute Units freigeschaltet. Das entspricht 2.048 Shader- und 128 Textur-Einheiten, was genauso viele sind wie bei der Radeon R9 380X mit älterer GCN-v3- statt -v4-Architektur.
Keine Einschnitte gibt es beim 256-Bit-Interface mit GDDR5-Speicher, allerdings weist letzterer offiziell eine Datenrate von 6,6 statt 8 GBit pro Sekunde auf. Da AMD seinen Partnern diesbezüglich aber keine strikten Vorgaben macht, ist der Speicher bei den meisten Custom-Designs leicht übertaktet, unser Sapphire-Modell etwa läuft mit 7 Gbps. Wichtig: Der Framebuffer der Radeon RX 470 ist verglichen mit der Radeon RX 480 bei den günstigeren Varianten halbiert, für Shadow-Maps und Texturen stehen 4 GByte zur Verfügung.
Radeon RX 480 | Radeon RX 470 | Radeon RX 460 | |
---|---|---|---|
Grafikchip | Polaris 10 (Vollausbau) | Polaris 10 (teildeaktiviert) | Polaris 11 (teildeaktiviert) |
Compute Units | 36 | 32 | 14 |
Shader-ALUs | 2.304 | 2.048 | 896 |
Textur-Einheiten | 144 | 128 | 56 |
ROPs | 32 | 32 | 16 |
Interface | 256 Bit | 256 Bit | 128 Bit |
Speichertyp | 4/8 GByte GDDR5 | 4/8 GByte GDDR5 | 2/4 GByte GDDR5 |
Chiptakt | 1.120 bis 1.266 MHz | 926 bis 1.206 MHz | 1.090 bis 1.200 MHz |
Speichertakt | 7/8 GBit pro Sekunde | 6,6 GBit pro Sekunde | 7 GBit pro Sekunde |
ASIC-Power | 110 Watt | 85 Watt | 48 Watt |
Board-Power | 150 Watt | 120 Watt | <75 Watt |
Stromanschluss | 1 x 6-Pol | 1 x 6-Pol | PEG-Slot |
Beim Chiptakt hat die Radeon RX 470 ebenfalls das Nachsehen, AMD spricht von 926 bis 1.206 MHz statt von 1.120 bis 1.266 MHz (Basis/Boost). Die Radeon RX 470 OC von Sapphire läuft in einem Bereich von 932 bis 1.216 MHz und damit nur marginal schneller als die Referenztaktraten es vorsehen. Die Frequenzen sind allerdings eher theoretischer Natur, da abhängig vom Power- und Temperatur-Limit dem Spiel und der Auflösung andere Taktraten anliegen.
Im Falle der Radeon RX 470 OC bewegen sie sich in unserem Parcours zwischen 1,04 und 1,12 GHz - das ist ein bisschen weniger als bei einer Radeon RX 480. Grundsätzlich ähnelt die Sapphire-Karte dem Referenz-Design des größeren Modells massiv: Es kommt fast die gleiche Platine zum Einsatz, wenngleich nur 3+1 statt 4+1 Wandlerphasen verlötet sind, und auch die DHE-Kühlung (Direct Heat Exhaust) ist abgesehen von der silbernen Front identisch.
Intern haben wir schon länger die Thematik untersucht, wie sich 8 statt 4 GByte Videospeicher in aktuellen Spielen auswirken. Da die Radeon RX 470 ein wunderbares Anschauungsobjekt ist, zeigen wir auf der nächsten Seite ein paar der bisherigen Erkenntnisse aus ausgewählten Titeln wie Doom.
Die 4-GByte-VRAM-Frage |
Zu behaupten, dass AMD CPUs nicht zum flüssigen Spielen ausreichen ist eine gewagte...
Genau, wenn das mit den 220 Euro stimmt und ich für die Größte den nur 260/270 ausgeben...
Erinnert an die ersten tragbaren Transistorradios aus den 60er Jahren... :D
Die 480 wird schon noch ein Weilchen halten. Und so viele AAA-Games erscheinen jetzt...