Auftragsfertiger: Intel entwickelt drei 10-nm-Prozesse und öffnet sich für ARM

Zwei 14- und drei 10-nm-Prozesse: Intels Fertigungsverfahren entwickeln sich langsamer, dafür konnten wichtige Kunden für das eigene Foundry-Programm gewonnen werden. Durch die Partnerschaft mit ARM wird Intel zur Samsung- und TSMC-Konkurrenz.

Artikel veröffentlicht am ,
Zwei 14- und drei 10-nm-Prozesse
Zwei 14- und drei 10-nm-Prozesse (Bild: Intel)

Mark Bohr, Intels Chef für Fertigungsverfahren-Achitektur, hat auf dem Intel Developer Forum 2016 einen Ausblick auf kommende Prozesse gegeben. Ausgehend von der aktuellen Technik, 14 nm FinFET, plant Intel eine verbesserte Variante namens 14FF+ und drei aufeinander aufbauende Varianten des 10-nm-FinFET-Verfahrens. Diese werden als 10FF, 10FF+ und 10FF++ bezeichnet.

Intel hatte sich im Frühjahr 2016 vom Tick-Tock-Modell verabschiedet, da der Hersteller nicht mehr im Jahresrhythmus Chips mit einer neuen Technik gefolgt von solchen mit einer neuen Architektur liefern kann. Stattdessen soll es laut Bohr eine mehrstufige Evolution basierend auf dem grundlegend gleichen Prozess geben. Grundsätzlich geht Intel damit den gleichen Weg wie andere große Auftragsfertiger, sprich Samsung (14LPE sowie 14LPP) und die TSMC (16FF sowie 16FF+).

  • Auf 14FF folgen 14FF+, 10FF, 10FF+ und 10FF++. (Bild: Intel)
  • Intel sieht die eigene Fertigung weiterhin als führend an. (Bild: Intel)
  • Das gilt vor allem für die Packdichte. (Bild: Intel)
  • Die Kosten pro Transistor sinken. (Bild: Intel)
  • 10FF und 7FF befinden sich in der Entwicklung. (Bild: Intel)
  • Intel wird immer mehr zur Custom Foundry, also zum Auftragsfertiger. (Bild: Intel)
  • ARM wird Kunde von Intel. (Bild: Intel)
  • Partner können Cortex-Design in 10FF herstellen lassen. (Bild: Intel)
Auf 14FF folgen 14FF+, 10FF, 10FF+ und 10FF++. (Bild: Intel)

Die Broadwell-Chips von 2014 und die Skylake-Modelle von 2015 wurden und werden im 14FF-Verfahren produziert. Für die kommende Generation namens Kaby Lake setzt Intel auf 14FF+, was die erreichbaren Taktraten bei gleichbleibender Leistungsaufnahme erhöht und das Übertaktungspotenzial unseren Informationen zufolge drastisch verbessert. Ebenfalls auf Basis von 14FF+ dürfte Intel die Coffee Lake genannten Chips entwickeln, die erstmals sechs Kerne in schlanke Notebooks bringen (35 bis 45 Watt TDP).

Als erste 10FF-Generation wird Cannon Lake erscheinen, gefolgt von Ice Lake (10FF+) und angeblich Tiger Lake (10FF++). Alle drei Prozesse erhalten jeweils Optimierungen an den Interconnects und den Transistoren. Je nachdem, für welches Marktsegment die zu fertigenden Chips gedacht sind, sollen die 14- und 10-nm-Verfahren entsprechende Optimierungen auf hohe Taktfrequenzen, geringe Leckströme oder eine Mischung aus beidem erhalten.

Generell geht Intel davon aus, dass die Kosten pro Transistor über den 10- und selbst den 7-nm-FinFET-Prozess hinaus weiter sinken. Zwar steigen die Kosten pro Wafer leicht, die pro Millimeter aber sinken weiterhin mit jedem neuen Node rapide. Um die Entwicklungskosten schneller wieder einzuspielen, wandelt sich Intel immer mehr zum Auftragsfertiger: Kunden erhalten das komplette Paket von der Fertigung über das Packaging bis zum Testing.

  • Auf 14FF folgen 14FF+, 10FF, 10FF+ und 10FF++. (Bild: Intel)
  • Intel sieht die eigene Fertigung weiterhin als führend an. (Bild: Intel)
  • Das gilt vor allem für die Packdichte. (Bild: Intel)
  • Die Kosten pro Transistor sinken. (Bild: Intel)
  • 10FF und 7FF befinden sich in der Entwicklung. (Bild: Intel)
  • Intel wird immer mehr zur Custom Foundry, also zum Auftragsfertiger. (Bild: Intel)
  • ARM wird Kunde von Intel. (Bild: Intel)
  • Partner können Cortex-Design in 10FF herstellen lassen. (Bild: Intel)
Intel wird immer mehr zur Custom Foundry, also zum Auftragsfertiger. (Bild: Intel)

Neben Kunden wie der Intel-Tochter Altera für FPGAs wie die Stratix 10 MX hat sich LG (10FF) und Spreadtrum (14FF) für Intel als Fertiger entschieden. Am wichtigsten aber ist, dass ARM seine IP für Intels 10FF-Prozess veröffentlicht. Alle Kunden, die Cortex-Kerne verwenden, können somit prinzipiell bei Intel fertigen lassen. Das Angebot umfasst auch die Embedded Multi Die Interconnect Bridge, eine Alternative zu Interposern, um mehrere Chips zu kombinieren.

In der Fragerunde am Ende seiner Präsentation äußerte sich Mark Bohr noch zum Fortschritt der EUV-Lithographie: 10FF und 7FF sind auf klassische Immersionslithographie ausgelegt, extrem ultraviolettes Licht wird höchstens für einige Layer bei 7FF-Chips verwendet. Den Abschluss bildete der übliche Running Gag, die Frage nach 450-mm-Wafern. Die Antwort war die gleiche wie seit Jahren: auf absehbare Zeit zu teuer, es bleibt bei 300-mm-Scheiben.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


curious_sam 17. Aug 2016

Ich glaub wir reden etwas aneinander vorbei Dass die Strukturen in Wirklichkeit viel grö...

Its_Me 17. Aug 2016

So vor über 10 Jahren habe ich mal Boards mit Intel XScale-Prozessoren entwickelt. Und...

curious_sam 17. Aug 2016

Das kann in beide Richtungen gehen... Was die Wahrscheinlichkeit von bit-flips ausgelöst...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Altstore für iPhones ausprobiert
So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores

Dank DMA lassen sich in Europa endlich alternative App-Marktplätze auf iPhones installieren. Golem.de hat das mit dem Altstore ausprobiert - mit reichlich Frust.
Ein Erfahrungsbericht von Tobias Költzsch und Daniel Ziegener

Altstore für iPhones ausprobiert: So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores
Artikel
  1. US-Airforce: KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet
    US-Airforce
    KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet

    Die US-Luftwaffe hat erfolgreich einen Nahkampf zwischen dem X-62A-Testflugzeug mit KI-Steuerung und einem bemannten F-16-Kampfflugzeug durchgeführt.

  2. Rennspiel: EA Sports verspricht besseres Fahrgefühl in F1 24
    Rennspiel
    EA Sports verspricht besseres Fahrgefühl in F1 24

    Ein überarbeiteter Karrieremodus plus verbessertes Handling: EA Sports hat die wichtigsten Neuerungen im Rennspiel F1 24 vorgestellt.

  3. Betrugsmasche: Falscher Microsoft-Mitarbeiter wollte 14.000 Euro abbuchen
    Betrugsmasche
    Falscher Microsoft-Mitarbeiter wollte 14.000 Euro abbuchen

    Der angebliche Microsoft-Mitarbeiter hatte einen Münsteraner dazu verleitet, ihm Zugriff auf sein Bankkonto zu gewähren. Die Bank hat das Schlimmste verhindern können.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /