Batman im Kurztest: Interaktiver Milchbubi

Ein paar schick inszenierte Kämpfe, aber auch lange Dialoge mit einem seltsam blassen Bruce Wayne: In der ersten Episode der Telltale-Serie rund um Batman kommen zwar Fans des dunklen Ritters auf ihre Kosten - aber wer einfach spannende Unterhaltung sucht, wird enttäuscht.

Artikel veröffentlicht am ,
Batman im Comic-Adventure von Telltale Games
Batman im Comic-Adventure von Telltale Games (Bild: Golem.de)

Mysteriöse Typen mit Maske und dann auch noch Catwoman: Das von Telltale Games produzierte Episodenabenteuer Batman fängt hoch dramatisch an. Der dunkle Ritter erledigt einen Gegner nach dem anderen. Nur der Kampf mit der Katzenfrau verläuft anders als geplant - und daran kann auch der Spieler mit den schnellsten Reflexen nichts ändern. Das Adventure ist, wie andere Werke des Studios, eine Mischung aus sehr viel Film mit ein paar interaktiven Elementen. Damit erinnert es an Serien wie Game of Thrones, Minecraft Story Mode und The Walking Dead.

Das Programm ist in der Anfangszeit des Fledermausmanns angesiedelt. Harvey Dent ist ein Freund von Bruce Wayne und will Bürgermeister werden, Cobblepot nur ein ehemaliger Schulfreund, und die Polizei hält Batman noch für einen bösartigen Spinner. Die Wahl der Epoche hat durchaus ihren Reiz - insbesondere wer sich mit den Comics und Filmen gut auskennt, entdeckt sehr viele Anspielungen.

Die Wahl der Epoche hat aber auch einen Nachteil: Bruce Wayne ist noch jung und wirkt ein bisschen milchbubihaft und blass. Ständig muss er sich von Butler Alfred anhören, ja auf sich aufzupassen. Und in den viel zu langen Dialogen der ersten Hälfte dieser Episode sagt er so gut wie nichts von Bedeutung. Die wichtigste Entscheidung, die der Spieler treffen kann, ist die, ob Wayne einem mutmaßlichen Gangsterboss in der Öffentlichkeit die Hand gibt oder nicht. In der zweiten Hälfte gewinnt die Story dann aber etwas an Dynamik.

  • Bruce Wayne (Mitte) bei einem Empfang. (Screenshot: Golem.de)
  • Vor Spielbeginn darf der Spieler seine Wunschfarbe wählen. (Screenshot: Golem.de)
  • Mysteriöse Einbrecher sind natürlich nur Kanonenfutter für Batman. (Screenshot: Golem.de)
  • Im Gespräch mit Butler Alfred muss sich Bruce entscheiden... (Screenshot: Golem.de)
  • Der finale Kill in einem Kampf. (Screenshot: Golem.de)
  • In der Datenbank findet der Spieler Hintergrundinfos über die Figuren. (Screenshot: Golem.de)
  • In der Bathöhle untersucht Bruce Spuren. (Screenshot: Golem.de)
  • Batman trifft Catwoman. (Screenshot: Golem.de)
Bruce Wayne (Mitte) bei einem Empfang. (Screenshot: Golem.de)

Kämpfe und so gut wie alle anderen Aktionen kann der Spieler nur minimal beeinflussen, indem er etwa bei einem Schlag den Analogstick in die angezeigte Richtung bewegt. Immerhin gibt es einen etwas längeren Abschnitt in der gut zweistündigen Episode, in dem man Tatorte als Detektiv absuchen muss, um weiterzukommen. Das ist zwar nicht so komplex wie in einem "echten" Adventure, aber sorgt dennoch für willkommene Abwechslung.

Verfügbarkeit

Plattform: Xbox One, Playstation 4, Windows-PC (weitere Plattformen geplant). Preis: rund 25 Euro für alle 5 Episoden. Sprache: Englisch (Sprachausgabe), Deutsch (Untertitel, Menüs). Publisher/Entwickler: Telltale Games. USK: ab 16 Jahre.

Fazit: Plus und Minus

+ stimmige Atmosphäre
+ schön inszenierte Kampfszenen
+ perfekt für Einsteiger
+ Handlung gewinnt gegen Ende an Fahrt
+ viel von der Batman-Welt zu entdecken

- nur halb interessante Handlung
- überlange Dialoge und Monologe
- der Butler nervt
- Entscheidungen haben keine Auswirkungen
- Quicktime statt echter Kämpfe

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Mars Express
Durchdrehende Roboter und eine hartgesottene Detektivstory

Mars Express verbindet Sci-Fi und Film Noir auf faszinierende Weise. Er zeigt die Zukunft des 23. Jahrhunderts mit Robotern, mit denen sogar der Tod überwunden werden kann.
Eine Rezension von Peter Osteried

Mars Express: Durchdrehende Roboter und eine hartgesottene Detektivstory
Artikel
  1. Stiftung Warentest: Viele Balkonkraftwerke haben Mängel
    Stiftung Warentest
    Viele Balkonkraftwerke haben Mängel

    Die Stiftung Warentest hat acht Balkonkraftwerke genauer untersucht und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Nur eine einzige Anlage schneidet im Test gut ab.

  2. Balkonkraftwerke: VDE legt in Kürze neuen Vorschlag für Produktnorm vor
    Balkonkraftwerke
    VDE legt in Kürze neuen Vorschlag für Produktnorm vor

    Noch immer ist offen, welche technischen Anforderungen für Balkonkraftwerke künftig gelten sollen. Ein neuer Entwurf dazu kommt in wenigen Tagen.

  3. Headspace XR ausprobiert: Headset auf und Kopf aus
    Headspace XR ausprobiert
    Headset auf und Kopf aus

    Die Entwickler der Meditations-App gehen gen VR. Wir haben getestet, ob die App wirklich für Entspannung vom Homeoffice- oder Büro-Stress sorgt.
    Ein Test von Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti zum Tiefstpreis • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • OLED-TV von LG 54% günstiger • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /