Aquila: US-Behörde untersucht Unfall der Facebook-Drohne
Probleme bei Facebooks Solardrohne: Ein Schaden, der beim Erstflug an dem Fluggerät auftrat, war offensichtlich schwerer, als Facebook zugeben wollte. Die US-Behörde für Transportsicherheit untersucht den Vorfall.
So erfolgreich war der Erstflug von Aquila dann wohl doch nicht: Die US-Behörde für Transportsicherheit (National Transportation Safety Board, NTSB) untersucht einen Schaden an Facebooks Solardrohne, der beim Flugtest im Juni entstand.
Aquila ist ein riesiger Nurflügler mit einer Spannweite von etwa 40 Metern. Der Antrieb sind vier Elektropropeller, die von Solarzellen auf der Oberseite der leicht gepfeilten Tragflächen mit Strom versorgt werden.
Aquila landet auf Kufen
Damit das unbemannte Fluggerät (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) möglichst leicht ist, besteht es aus Kohlenstofffaser-verstärktem Kunststoff. Um Gewicht zu sparen, hat es auch kein Fahrgestell, sondern startete von einem Rollwagen und landete auf Kufen. Mit Zuladung soll Aquila rund 400 Kilogramm wiegen.
Facebook wertete den Erstflug als Erfolg. Allerdings sei kurz vor der Landung ein "strukturelles Versagen" aufgetreten. Das werde untersucht, heißt in einem Blogeintrag vom 21. Juli, gut einen Monat nach dem Testflug.
Die Flugtauglichkeit ist beeinträchtigt
Auch die NTSB befasst sich mit diesem Vorfall. Zwar habe es keinen Schaden am Boden gegeben, sagte ein NTSB-Mitarbeiter der US-Nachrichtenagentur Bloomberg. Dennoch betrachte man das Vorkommnis als Unfall. Der Schaden sei erheblich und beeinträchtige die Flugtauglichkeit des UAV.
Facebook will die Solardrohnen in großer Zahl als fliegende Basisstationen für schnelles Internet aufsteigen lassen. Sie sollen in einer Höhe von 18.000 bis 27.000 Metern fliegen und können von dort aus ein Gebiet mit einem Durchmesser von knapp 100 Kilometern per Laser versorgen. Die UAVs sollen bis zu drei Monate lang in der Luft bleiben.
Das Projekt Internet.org hat bereits seinen ersten Satelliten verloren, als am 1. September bei einem Treibwerkstest die Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX explodierte, die den Satelliten in den Orbit transportieren sollte. Die NTSB-Untersuchung dürfte es weiter behindern.