Urban eTruck: Mercedes stellt elektrischen Lkw mit 200 km Reichweite vor

Der Urban eTruck von Mercedes ist ein elektrisch angetriebener Lkw, der eine Reichweite von bis zu 200 km pro Akkuladung vorweisen kann. Er soll im städtischen Lieferverkehr eingesetzt werden. Mit 2,5 Tonnen ist der Akku zwar sehr schwer, doch dafür fallen andere schwere Bauteile weg.

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Urban eTruck soll 2020 Serienreife erlangen.
Urban eTruck soll 2020 Serienreife erlangen. (Bild: Mercedes Benz)

Mercedes hat mit dem Urban eTruck sein Konzept eines künftigen Lkw vorgestellt, der beispielsweise Supermärkte oder Industriebetriebe beliefert und nicht für den Fernverkehr eingesetzt wird. Das würde auch nicht funktionieren, denn mit einer Akkuladung kommt der 26-Tonner nur 200 km weit.

Die elektrisch angetriebene Achse wiegt rund 1.000 Kilogramm, die weiteren elektrischen Bauteile summieren sich auf weitere 900 Kilogramm. Das schwerste Element ist der Akku, der inklusive Befestigungen 2.500 Kilogramm wiegt. Allerdings fallen der Verbrennungsmotor, das Getriebe, die Kardanwelle, das Differenzial und der Kraftstofftank weg, die etwa 2.700 Kilogramm wiegen. Das Mehrgewicht gegenüber einem normalen Lkw liegt demnach bei etwa 1.700 Kilogramm.

Die Maximalleistung der Motoren beläuft sich auf 2 x 125 kW, das maximale Dreh­moment auf 2 x 500 Nm. In Verbindung mit der Übersetzung erreicht das Drehmoment am Rad 11.000 Nm. Der Akku besteht aus drei Lithium-Ionen-Modulen mit einer Gesamtkapazität von 212 kWh und ist im Leiterrahmen untergebracht.

  • Urban eTruck (Bild: Mercedes)
  • Urban eTruck (Bild: Mercedes)
  • Urban eTruck (Bild: Mercedes)
  • Akkupakete des Urban eTruck (Bild: Mercedes)
  • Urban eTruck (Bild: Mercedes)
Akkupakete des Urban eTruck (Bild: Mercedes)

An der Ladestation wird der Urban eTruck über den Stecker Combined Charging System (CCS) Typ 2 wieder aufgeladen. Bei einer Ladeleistung von 100 kW sollen die Akkus in zwei bis drei Stunden wieder gefüllt sein.

Das zulässige Gesamtgewicht des Dreiachsers soll bei 26 Tonnen liegen. Mercedes setzt dabei auf eine Erhöhung des erlaubten Gesamtgewichts für Lkw mit Alternativantrieb um maximal eine Tonne, was auch die EU-Kommission befürwortet. Der Urban eTruck soll aber erst 2020 Serienreife erlangen.

Mit dem Fuso Canter E-Cell verfügt Daimler bereits über einen kleinen Lieferwagen mit Elektroantrieb. Der Fuso Canter E-Cell hat einen Elektromotor mit 110 kW/ 150 PS und soll maximal 90 km/h schnell fahren können. Nimmt der Fahrer seinen Fuß vom "Gaspedal", startet die Rekuperation, und der Akku wird über den Elektromotor geladen. Daimler setzt Lithium-Ionen-Akkus ein, die eine Reichweite von rund 100 Kilometern bieten sollen.

Sind Elektrolieferwagen die Zukunft der Elektromobilität?

Auch wenn solche Fahrzeuge noch selten sind, könnten sie künftig Vorreiter der Elektromobilität sein. Eine Studie des Öko-Instituts und des Verbandes der Elektrotechnik (VDE) sieht die Zukunft für Elektroautos eher in der gewerblichen Nutzung. Kurier- und Paketdienste könnten die mit Elektromotoren angetriebenen Fahrzeuge sinnvoller nutzen als Privatpersonen.

Die Idee, bei Lieferwagen auf den Elektroantrieb zu setzen, ist rund 100 Jahre alt. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden Busse, Postautos und Lastwagen elektrisch betrieben. So wurde schon 1913 von General Electric der Commercial Electric Truck gebaut, General Motors (GMC) baute von 1912 bis 1917 elektrische Lkw. Lastwagen der Walker Vehicle Company hatten Reichweiten von 80 Kilometern und konnten eine Tonne Nutzlast transportieren. Auch in Deutschland wurden zum Beispiel von Hansa Lloyd oder der Hannoverschen Waggonfabrik Last- und Lieferwagen gebaut, die nicht mit Diesel oder Benzin betrieben wurden.

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qwertü 29. Jul 2016

Du hast gerade Sarkasmus in einem Wörterbuch nachgeschlagen.

User_x 29. Jul 2016

naja, steht jedoch gegensätzlich dazu, dass kaum noch kinder rausgehen (sateliteneltern...

WonderGoal 29. Jul 2016

Aber man muss sich eben nur mal vorstellen, wie "fremd" es wirkt, wenn die Müllabfuhr...

WonderGoal 29. Jul 2016

Ein Colani Truck ale E-Truck wäre interessant. Dessen Strömungsoptimierungen hätten...



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