Radeon RX 480: Dank DX12 und Vulkan reicht auch eine Mittelklasse-CPU
Das Direct3D 12- und das Vulkan-API entlocken älteren CPUs mehr Bilder pro Sekunde: Wir haben einen FX-6300 (Bulldozer) mit einer Radeon RX 480 kombiniert und verglichen, wie groß oder besser gesagt wie klein der Abstand zu einem Core i7-6700K (Skylake) ausfällt.
Vergangene Woche haben wir getestet, was die Direct3D-12- und die Vulkan-Schnittstelle auf einer Geforce GTX 1060 und einer Radeon RX 480 erreichen. Für diesen Test kam ein Core i7-6700K zum Einsatz, unser Standardprozessor für Grafikkarten-Tests, damit die CPU möglichst selten limitiert. In der Praxis dürfte jedoch kaum jemand einen der beiden Mitteklasse-Pixelbeschleuniger mit dem Skylake-i7 kombinieren, sondern mit einem deutlich günstigeren Chip. Obendrein ist es gerade einer der Vorteile von Direct3D 12 und Vulkan, dass die Low-Level-APIs der CPU deutlich mehr Leistung entlocken.
Wir haben daher die Radeon RX 480 (die Geforce GTX 1060 musste wieder zurück zu Nvidia) mit einem FX-6300 neu vermessen. Der Chip basiert auf AMDs Bulldozer-Architektur, genauer der Piledrive-Ausbaustufe, und wurde im Herbst 2012 veröffentlicht. Die CPU nutzt drei Module, also sechs Integer-Kerne und taktet mit 3,5 bis 4,1 GHz bei einer thermischen Verlustleistung von 95 Watt. Als Mainboard verwenden wir ein 970A SLI Krait von MSI, eine sparsame Mittelklasse-Platine mit 970-Chipsatz und USB-3.1-Unterstützung.
Die restliche Hard- und Software ist identisch zum vorherigen Test, wie auch die Spieleauswahl mit Ashes of the Singularity, Doom, der Beta von Forza Motorsport 6 Apex, Gears Of War Ultimate Edition, Hitman, Quantum Break, Rise of the Tomb Raider und Total War Warhammer. Zwar gab es für einige der Titel kleinere Patches, an der Leistung änderten die aber nichts.
Gehen wir alphabetisch vor: Ashes of the Singularity zeigt sehr schön das Potenzial von D3D12, denn insbesondere unter D3D11 ruckelt die Darstellung ziemlich aufgrund sehr vieler Einheiten, die die CPU belasten. Der im Vergleich zum i7 ziemlich schwache FX kommt daher nicht über 21 fps hinaus - der 6700K schafft bis zu 33 fps. Unter Direct3D 12 ändert sich das Bild völlig: Der Bulldozer-Chip ist praktisch genauso flott wie der Skylake-Prozessor.
In Doom spielt die CPU offenbar kaum eine Rolle, denn unter OpenGL liefert die Radeon RX 480 die gleiche Framerate ab, egal ob mit dem i7 oder dem FX. Wird die Vulkan-Schnittstelle verwendet, kann sich die Kombination aus Radeon und 6700K zumindest in 1080p sichtbar absetzen. Mit 1440p- und 2160p-Auflösung limitiert schlicht die Grafikkarte, da hilft auch ein schneller i7 nicht.
Bei Forza 6 Apex hingegen gibt der Prozessor die Geschwindigkeit vor und es wird klar, warum der FX nur 100 statt 350 Euro kostet: Er schafft etwas über 60 Bilder pro Sekunde, mehr aber auch nicht. Der i7 hingegen liefert bis zu 112 fps, sofern die Render-Auflösung auf 1080p steht. Da Forza ein UWP-Titel ist, bedeutet eine Bildrate von um die 60 fps zumindest bei Vsync häufige Einbrüche auf 30 fps, da leider nur Double-Buffering verwendet wird.
Wir raten dazu, Vsync zu deaktivieren, einige CPU-relevante Grafikoptionen zu verringern oder gleich auf dynamisch und ein 60-fps-Target umzuschalten. Für Gears of War wiederum ist wenig Prozessorleistung gefragt, der i7 kann sich selbst in 1080p gerade einmal um +15 Prozent absetzen. Dennoch schafft auch der FX in 1080p konstant über 60 Bilder pro Sekunde, weshalb der Locust-Shooter durchweg flüssig läuft. Für höhere Auflösungen bietet es sich an, den im Grafikmenü integrierten 30-fps-Lock zu verwenden.
Das aktuelle Hitman giert vor allem bei großen Menschenansammlungen nach einem schnellen Prozessor, was unter D3D11 besonders deutlich wird: Beim Sprung von 1440p auf 1080p gewinnt das FX-System kaum an Leistung hinzu, unter D3D12 dagegen messen wir +21 Prozent. Der i7 ist bereits unter D3D11 etwas schneller als der FX unter D3D12, legt durch das neuere API aber kaum zu. Die Spielbarkeit unterscheidet sich daher nur geringfügig.
Remedys Quantum Break ist selbst mit mittleren Details und Upscaling weitestgehend GPU-limitiert, mit Ultra-Einstellungen ohnehin. Es spielt daher praktisch keine Rolle, ob der i7 oder der FX die Radeon RX 480 mit Daten versorgen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Rise of the Tomb Raider, wenn auch mit einem skurrilen Unterschied: Unter D3D12 verliert die Radeon samt dem i7 in 1080p an Leistung, kombiniert mit dem FX steigt sie aber.
Total War Warhammer ist in einigen Szenen massiv CPU-limitiert, was der integrierte Benchmark zumindest in 1080p auch gut abbildet. Spätestens bei höheren Auflösung wird aber die Radeon RX 480 zum schwächsten Glied in der Kette. Sollten dennoch CPU-bedingte Leistungseinbrüche auftreten, hilft es, die Einheitengröße von Ultra auf Hoch zu setzen.
Fazit
Wie erwartet profitieren Systeme mit schwächeren Prozessoren wie dem FX-6300 mehr als solche mit schnelleren Chips wie dem Core i7-6700K, wenn ein Spiel eine moderne Grafikschnittstelle verwendet. Je CPU-lastiger ein Titel, desto mehr helfen Direct3D 12 und Vulkan, in Ashes of the Singularity etwa kommen wir auf bis zu +57 Prozent. In höheren Auflösungen verringern sich die Zugewinne, sofern nicht wie in Doom massiv auf Async Compute gesetzt wird - das hat dann aber ohnehin nichts mit dem Prozessor zu tun.
Bei aller Freude: Ein günstiger FX-6300 mutiert durch Direct3D 12 und Vulkan natürlich nicht zum Superchip, sondern ist eben ein Modell der unteren Mittelklasse. Das zeigen Spiele wie Forza 6 Apex, wo der Core i7-6700K fast doppelt so viele Bilder pro Sekunde berechnet wie der FX. Unseren Messungen zufolge ist das die Ausnahme, dennoch könnte beispielsweise Battlefield 1 im Multiplayer ähnliche Werte zeigen - wir sind gespannt.
Natürlich sind das Tolle Neuigkeiten. bei dem Ausgewählten Mainboard liegt nur PCIe 2.0...
JA; DU HAST ES BEGRIFFEN: DER GRO?TEIL DER NUTZER KAUFT MITTELKLASSE. Bravo! Guck bei...
Wir waren übrigens auch weltweit die ersten mit einem Carrizo-Test: glm.io/119806 Ich...
Eher ist es umgekehrt. Ihr glaubt zu wissen, betet Urban Legends runter und koennt auch...