Zero G: Ein Flugzeug für die Schwerelosigkeit
Dann hebt er ab und völlig schwerelos schwebt der Wissenschaftler durch das Parabelflugzeug. Golem.de hat sich das DLR-Forschungsflugzeug angeschaut, aber unter irdischen Bedingungen.
Wo früher Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Angela Merkel saßen, schweben heute Forscher und Astronauten herum und forschen für die Raumfahrt - zumindest kurzzeitig: Das Forschungsflugzeug Zero G, mit dem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Parabelflüge durchführt, ist ein ehemaliges Regierungsflugzeug. Golem.de hat es sich auf der Internationalen Luft -und Raumfahrtausstellung (Ila) angeschaut.
- Zero G: Ein Flugzeug für die Schwerelosigkeit
- Zero G war ein Kanzlerflugzeug
Ulrike Friedrich, Projektleiterin der Parabelflüge im Raumfahrtmanagement des DLR, zeigt uns das Spezialflugzeug. Ein Parabelflug ist ein besonderes Flugmanöver, bei dem für eine kurze Zeit Schwerelosigkeit erzeugt wird. Das ist für die Menschen, die sie erleben, eine enorme Belastung. Für das Flugzeug auch.
Erst herrscht doppelte, dann keine Schwerkraft
Eine Parabel beginnt mit einem Steigflug. Pilot Stéphane Pichené lässt das Flugzeug in einem Winkel von etwa 45 Grad steigen. In dieser Phase herrscht fast die doppelte Schwerkraft - alles wiegt also doppelt so viel wie auf der Erde. Dann drosselt Pichené die Triebwerke und legt den Steuerknüppel nach vorn. Das Flugzeug wird langsamer, steigt noch für eine kurze Zeit und geht danach in Sinkflug über.
In dieser Phase ist in der Maschine die Schwerkraft weitgehend aufgehoben. Alles in ihrem Inneren, was nicht festgezurrt ist, hebt ab und schwebt. Wenn die Flugzeugnase 45 Grad nach unten weist, fängt Pichené das Flugzeug ab und bringt es wieder in die normale horizontale Fluglage. Es folgt eine kurze Übergangsphase. Dabei herrscht wieder, wie vor der Schwerelosigkeit, Hyperschwerkraft.
Landen beansprucht das Flugzeug stärker
Die Parabelflüge beanspruchen das Flugzeug deutlich stärker als der normale Flugbetrieb. Doch eine gute Maschine hält das ohne größere Umbauten aus. "Das ist ein ganz normaler kommerzieller Airbus", sagt Friedrich. "Diese Flugzeuge sind so robust, dass an der Struktur nichts speziell für die Parabelflüge verändert werden musste."
Auf den ersten Blick durch die hintere Tür unterscheidet sich der Airbus A310 folglich nicht von anderen Flugzeugen dieses Typs. Erst der Blick um die Ecke offenbart das Ungewöhnliche: Die ersten Sitzreihen sehen noch ganz normal aus. Doch dahinter folgt ein Fangnetz und dahinter bis zum Cockpit: nichts.
Das Flugzeug ist leer
Wo sich sonst Sitzreihe hinter Sitzreihe drängt, ist dieses Flugzeug leer. Die Freifläche ist mit weichen weißen Matratzen ausgelegt, auf dem Fußboden ebenso wie an der Innenwand und der Decke des Passagierraums. Links und rechts läuft jeweils eine Haltestange, ebenfalls dick gepolstert. "Damit sich die Wissenschaftler nicht verletzen, wenn sie mal irgendwo hinschweben, vor allem dann, wenn die Schwerkraft wiederkommt", erklärt Friedrich.
Den Umbau des Innenraums übernahm Lufthansa Technik in Hamburg, baute Sitze aus, Polster und Steckdosen für die Experimente ein. "Aber das sind wirklich Kleinigkeiten, die da für die Experimente hergerichtet wurden", sagt die Projektleiterin. Das Unternehmen hatte im Vorjahr auch das fliegende Teleskop Sofia überholt. Dessen Mission haben das DLR und die US-Raumfahrtbehörde Nasa auf der Ila gerade bis zum Jahr 2020 verlängert.
Zero G war ein Kanzlerflugzeug |
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Ignorier mal die Tipps in den anderen Posts mit den harten Drogen, das ist mit Kanonen...
kT
Geil Danke! Villeicht hab ich die Kohle ja irgendwann mal übrig :) Findet aber ziemlich...
Danke für den Hinweis. Ist geändert. Werner Pluta (Golem.de)