Moto GP 2016 im Test: Motorradrennen mit Valentino Rossi
Neues für die Moto-GP-Reihe: Milestone stellt die Fahrerlegende Valentino Rossi in den Mittelpunkt der diesjährigen Ausgabe. Fans des Italieners können sich über zahllose Modi sowie Interviews und Tipps des Superstars freuen - müssen aber Abstriche bei der Technik machen.
Wer eine Abneigung gegen den Rennfahrer Valentino Rossi hat, sollte einen großen Bogen um Moto-GP fahren - dem neunfachen Weltmeister aus Italien kann man hier nicht aus dem Weg gehen. Schon die Ausbildung startet der Spieler an der (tatsächlich existierenden) Akademie des Superstars. So muss man zunächst ein Flattrack-Rennen absolvieren, um Zugang zum Hauptmenü und allen Modi zu erhalten.
Vor allem der Karrieremodus ist gelungen. Zunächst werden ein paar grundsätzliche Ausrüstungsgegenstände und das Motorraddesign aus dem noch größtenteils gesperrten Teilelager bestimmt. Danach gilt es, immer neue Aufgaben zu absolvieren, in der Trainingsranch von Rossi die Fähigkeiten zu verbessern und immer neue Bestzeiten aufzustellen.
Zwischendurch gibt es E-Mails und Tipps vom Team und Rossi selbst. Wer großer Fan des Superstars ist, kann sich sogar über Videoeinspielungen inklusive Interviews freuen, wo er seine persönlichen Erfahrungen und Einstellungen zu bestimmten Kursen schildert - in (untertiteltem) schönstem Spaghetti-Englisch.
Der Umfang ist eine der Stärken des Spiels: Die Moto-GP-Saison 2016 mit allen Fahrern, Motorrädern und Strecken, diverse cc-Klassen, Modi wie Flattrack, Rally und Driften und sogar ein paar historische Bikes und Kurse sind dabei. Beispielsweise darf man Rossis Rennen 1996 in Brno oder seinen Triumph in Südafrika nachfahren. Zudem motiviert die Karriere mit ihren zahlreichen Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Akademie.
Die Steuerung ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Je nach Einstellung ist sie entweder etwas einfacher als in den Vorgängern, lässt dafür aber viel Arcade-Gefühl und weniger Realismus spüren. In den schwierigeren Einstellungen ohne Fahrhilfen ist sie fast zu feinfühlig, was ein Dirigieren durch enge Kurven zum Nervenspiel werden lässt. Insgesamt wirkt die Fahrphysik sehr nüchtern und wird den Maschinen, die hier bewegt werden, nicht gerecht. Hinzu kommt eine sehr vorhersehbare KI, die strikt der Ideallinie folgt.
Negativ ins Gewicht fällt die Grafik. Optisch wirkt der Titel zu keinem Zeitpunkt wie ein Spiel aus dem Jahr 2016. Die Kurse sind detailarm, die Menüs etwas altbacken, auch das Geschwindigkeitsgefühl ist nur durchschnittlich.
Valentino Rossi - The Game ist für Playstation 4, Xbox One und Windows-PC verfügbar und kostet 50 Euro (PC) beziehungsweise 60 Euro (Konsole). Das Spiel wurde von der USK ohne Alterseinschränkung freigegeben.
Fazit
Wer ein Poster von Valentino Rossi an der Wand hängen hat, wird dieses Spiel lieben! Die Hingabe, mit der seine Karriere hier beleuchtet wird, sowie die persönliche Note, die durch die zahlreichen Interviews und Ansagen hinzukommt, sind beeindruckend. Auch der Umfang stimmt.
Dafür patzt das italienische Entwicklerstudio Milestone aber bei der Technik und dem Spielgefühl. Das Renngeschehen wirkt arg nüchtern und lässt nur selten Spannung aufkommen, die Technik hätte zudem ein Update nötig. Für eingefleischte Moto-GP-Fans lohnt das Spiel auf Grund der zahllosen Modi trotzdem - der normale Rennspielanhänger wird sich hingegen kaum begeistern lassen.
Sieht für mich aus wie ein auf den PC portiertes Handygame
Schau dir Bilder von MotoGP 2013 an und dir wird auffallen das dort fast nichts passiert ist.
Steuerung nicht besonders, Grafik altbacken- also genau das wofür man sich keine...