Radeon RX 480 im Test: Eine bessere Grafikkarte gibt es für den Preis nicht
Viel Leistung dank Polaris-Technik und acht GByte Speicher für 250 Euro: AMD hat mit der Radeon RX 480 prinzipiell eine sehr gute Grafikkarte für Spieler im Angebot. Einzig bei der Effizienz hätten wir verglichen mit der Konkurrenz deutlich mehr erwartet.
Seit Monaten ist sie mit Abstand die populärste Grafikkarte bei der Steam-Spiele-Plattform in Valves Hardware-Umfrage: Nvidias derzeit rund 250 Euro teure Geforce GTX 970, die im Spätsommer 2014 veröffentlicht wurde. Sie erfüllt die Anforderungen der Virtual-Reality-Systeme HTC Vive und Oculus Rift und hat maßgeblich Anteil daran, dass Nvidias Marktanteil bei dedizierten Grafikkarten derzeit rund dreimal so hoch ausfällt wie der von AMD.
- Radeon RX 480 im Test: Eine bessere Grafikkarte gibt es für den Preis nicht
- Neue GCN-v4-Architektur
- Gerüstet für 5K und HDR
- Ein Blick unter den Kühler
- Flotter als Nvidias GTX 970
- Trotz 14LPP nicht sparsam
- Overclocking mit Wattman
- Neue Linux-Treiberwelt
- Verfügbarkeit und Fazit
Die Radeon RX 480 und die beiden kleineren Modelle Radeon RX 470 sowie RX 460 sollen das ändern. Alle basieren auf der neuen Architektur namens Polaris, die Grafikchips werden bei AMDs Fertigungspartner Globalfoundries im modernen 14LPP-FinFET-Verfahren hergestellt. Als Konkurrenz zur Geforce GTX 1080/1070 sind die Karten nicht gedacht, vielmehr für das Preissegment unter 250 Euro. Gerade die Radeon RX 480 soll Spieler ansprechen, die in einer Auflösung von 1080p mit hübscher Grafik zocken möchten und die bei Virtual Reality bisher aufgrund zu hoher Kosten außen vor waren.
AMD hat die Entwicklung der Polaris-Technik erst im Herbst 2014 begonnen, lauffähige Testchips lagen im Dezember 2015 vor. Ein paar Wochen später kündigte der Hersteller zwei Versionen an: Polaris 10 alias Ellesmere für die Radeon RX 480 sowie Radeon RX 470 und Polaris 11 alias Baffin für die Radeon RX 460 sowie noch nicht angekündigte Notebook-Modelle. Die Nummern 10 und 11 geben nicht die Leistung der Chips wieder, sondern stellen die Chronologie der zeitlichen Entwicklung dar. Beide Polaris-GPUs entsprechen technisch dem aktuellen Stand - 4K, HDR und VR sind nur einige Schlagwörter.
Im Polaris-10-Chip stecken vier sogenannte Shader-Engines. Jede verfügt über einen eigenen Rasterizer und eine Geometrie-Stufe, die ihre aufbereiteten Daten an jeweils zehn [Update: es es sind doch nur neun] Compute Units weitergeben. In denen rechnen 64 Shader-Einheiten (ALUs) und 4 Textur-Einheiten (TMUs) samt dazugehörigen Caches, Registern und einem Scheduler, der die Befehle an die Funktionseinheiten verteilt. Für den kompletten Chip macht das 36 Compute Units und somit bei der Radeon RX 480 insgesamt 2.304 Shader-Einheiten.
Radeon RX 480 | Radeon RX 470 | Radeon RX 460 | |
---|---|---|---|
Grafikchip | Polaris 10 (Vollausbau) | Polaris 10 (teildeaktiviert) | Polaris 11 (teildeaktiviert) |
Compute Units | 36 | 32 | 14 |
Shader-ALUs | 2.304 | 2.048 | 896 |
Textur-Einheiten | 144 | 128 | 56 |
ROPs | 32 | 32 | 16 |
Interface | 256 Bit | 256 Bit | 128 Bit |
Speichertyp | 4/8 GByte GDDR5 | 4/8 GByte GDDR5 | 2/4 GByte GDDR5 |
Chiptakt | 1.120 bis 1.266 MHz | 926 bis 1.206 MHz | 1.090 bis 1.200 MHz |
Speichertakt | 7/8 GBit pro Sekunde | 6,6 GBit pro Sekunde | 7 GBit pro Sekunde |
ASIC-Power | 110 Watt | 85 Watt | 48 Watt |
Board-Power | 150 Watt | 120 Watt | <75 Watt |
Stromanschluss | 1 x 6-Pol | 1 x 6-Pol | PEG-Slot |
Die für hohe Auflösungen und für Multisample-Kantenglättung wichtigen Raster-Endstufen (ROPs) sind wie für einen Mittelklasse-Chip typisch 32-fach vorhanden. Beim Speicherinterface macht AMD keine Experimente: Es ist 256 Bit breit und unterstützt GDDR5-Videospeicher mit bis zu 8 GBit pro Sekunde, also 4 GHz. Ob Polaris 10 auch zum neueren GDDR5X-Standard kompatibel ist, wollte der Hersteller selbst auf Nachfrage nicht explizit bestätigen.
Verglichen mit Nvidias aktuellem GP104-Chip ist der Polaris 10 mit 232 statt 314 qmm deutlich kompakter. Auch die Transistordichte fällt höher aus: AMD konnte 5,7 Milliarden Transistoren integrieren. Dieses Budget investierte der Hersteller in eine überarbeitete Technik, genauer in die vierte Iteration des Ende 2011 mit dem Tahiti-Chip der Radeon HD 7970 eingeführten Graphics Core Next.
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