Messenger-Apps: Franz, das Kommunikationsgenie

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. kümmert sich jetzt in Form einer App um unsere Kommunikation. Sie vereint die wichtigsten Instant Messenger in einer Anwendung und will uns damit den Alltag erleichtern. Wir haben mit zwei Entwicklern über Franz und die Fragmentierung der Kommunikation gesprochen.

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Franz-Messenger vereint die Web-Apps von 14 Messenger-Plattformen.
Franz-Messenger vereint die Web-Apps von 14 Messenger-Plattformen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Als Mitregent der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn muss Kaiser Franz Joseph I. ein Kommunikationsgenie gewesen sein. Immerhin umfasste das damalige Staatsgebiet 18 Reichsteile auf einer Fläche von über 670.000 Quadratkilometern - da war es sicher nicht einfach, Missverständnisse zu vermeiden. Allerdings hat er durch den Untergang der österreichischen Monarchie laut den beiden Entwicklern Stefan Malzner und Jonathan Burke sicherlich viel Zeit und kann sich daher nun bei unserer Kommunikation für Ordnung im Messenger-Chaos sorgen. Und genau deswegen ist er Namenspatron der von den beiden Österreichern entwickelten Messaging-App Franz.

Inhalt:
  1. Messenger-Apps: Franz, das Kommunikationsgenie
  2. Warum gibt es so viele Messenger?

Franz vereint die wichtigsten Messenger in einer Desktop-Anwendung: all die für die tägliche Kommunikation im beruflichen und privaten Umfeld genutzten Dienste wie Whatsapp, Facebook Messenger, Telegram, Skype, Slack, Wechat, Hangouts, Hipchat, Steam und viele weitere.

  • Das Golem-intern verwendete Hipchat im Franz-Messenger (Screenshot: Golem.de)
  • Facebook Messenger im Franz-Messenger (Screenshot: Golem.de)
  • Skype im Franz-Messenger (Screenshot: Golem.de)
  • 16 Messenger-Dienste werden aktuell unterstützt. (Screenshot: Golem.de)
  • Der Startscreen von Franz (Screenshot: Golem.de)
Das Golem-intern verwendete Hipchat im Franz-Messenger (Screenshot: Golem.de)

"In den vergangenen Jahren ist der Messenger-Markt in so viele Dienste zersplittert, die alle auf ihre Weise besonders sein wollen, dass Kommunikation umständlich geworden ist", sagt Stefan Malzner im Gespräch mit Golem.de. "Jeder baut eine Art goldenen Käfig für eine bestimmte Nutzergruppe, doch wenn man mit einem anderen Freundeskreis oder einer anderen Gruppe von Business-Partnern kommunizieren will, muss man eine andere Messenger-Plattform verwenden. Und jede Plattform hat eine eigene Anwendung oder Web-App, zwischen denen ständig gewechselt werden muss - das nervt mich einfach." Und weil genau das nicht nur Malzner nervt, kam ihm Anfang des Jahres die Idee für Franz.

Im Prinzip ist Franz zurzeit nichts anderes als ein stark angepasster Browser. Deswegen ist kein gesonderter Account nötig, auf Daten haben die beiden Entwickler keinen Zugriff. "Alle 16 Messenger, mit denen wir aktuell arbeiten, bieten Web-Apps, die wir integrieren", erklärt Jonathan Burke. Die jeweiligen Web-Apps werden - wie in einem Browser - in verschiedenen Tabs angezeigt. Mehr macht Franz eigentlich nicht - simpel, aber im Alltag sehr praktisch. Doch mussten die beiden Entwickler viel an den Benachrichtigungen optimieren. Außerdem bieten sie die Möglichkeit einen Messenger parallel mit mehreren Accounts zu nutzen, im normalen Browser geht das mit den Web-Apps nicht.

Zentrale Stelle für Messenger

"Für uns ist Franz kein Browser, um durch das Internet zu browsen. Stattdessen wollen wir eine zentrale Stelle für alle modernen Messenger schaffen", führt Malzner aus. Franz soll damit eine Art moderner Trillian sein, der zu Zeiten von ICQ und Windows Live Messenger gerne genutzt wurde. Moderne Messenger-Apps sind aber nicht mehr nur Text übermittelnde Protokolle, sie sind ganze Plattformen. Und diese werden von alten Instant Messengern nicht mehr unterstützt.

Weitere Messenger wie Line oder Viber, die vor allem außerhalb Europas genutzt werden, sollen noch integriert werden. Sie haben keine klassischen Web-Apps, mit Hilfe der Messenger-APIs sollen sie aber trotzdem in der Franz-Anwendung verfügbar sein. "Gehen wir über die APIs, ist es deutlich schwieriger, sie in Franz zu integrieren. Das ist ein Grund, warum sie noch nicht verfügbar sind", erklärt Burke. "Wir arbeiten aber gerade daran, denn wir wollen so viele Plattformen wie möglich in Franz integrieren - das ist unser Anspruch."

Täglich bekämen die beiden Entwickler Dutzende Mails mit der Bitte, weitere Messenger in ihre Anwendung zugänglich zu machen. "Die Liste mit Wunsch-Diensten von Nutzern ist lang. Über 40 weitere Messenger stehen mittlerweile drauf", sagt Malzner. Doch wie konnte es so weit kommen, dass der Markt so stark fragmentiert wurde?

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Warum gibt es so viele Messenger? 
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kn4llfr0sch 08. Mai 2017

Soviel Hass im Thread. Ihr mögt es nicht? Installiert es nicht. Ihr könnt es besser...

jjfx 09. Jun 2016

Das einzige was helfen würde ist, dass die Nutzer bewusst Dienste verwenden die möglichst...

aFrI 09. Jun 2016

Erstmal zu deinem retroish Bullshit: Du vergleichst Äpfel mit Birnen... Pidgin z.B. ist...

aFrI 09. Jun 2016

Twittert seit 2014 leider nicht mehr... Vielleicht ist er mit seinem OS ja zu busy... xD



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