Asus PCE-AC88: 4x4-WLAN-Adapter arbeitet am theoretischen Maximum
Asus hat einen WLAN-Adapter auf den Markt gebracht, mit dem die von vielen Routerherstellern beworbenen Datentransferraten tatsächlich möglich sein sollten. Aber nur dank einer 4x4-Antennenkonfiguration und einer nicht standardkonformen Modulationsdichte.
Asus' PCE-AC88 ist ein WLAN-Adapter, der PCs besonders schnell drahtlos anbindet. Voraussetzung sind allerdings ein PCIe-Schacht und ein wenig Platz für die vier Antennen. Der Einsatz in Notebooks ist also nicht möglich. Der Adapter arbeitet als Dual-Band-System sowohl per 802.11b/g/n als auch 802.11a/n/ac. Im n-Modus bei 2,4 GHz ist laut Herstellerangaben rund 1 GBit/s als Bruttorate möglich. In der Praxis geht das aber nur, wenn der WLAN-Router oder -Access-Point ebenfalls 4x4 beherrscht (600 MBit/s) sowie die proprietäre NitroQAM-Technik mit einer Modulationsdichte von 1.024 Zuständen. Das bringt noch einmal 400 MBit/s extra, da per 802.11n eigentlich nur 64-QAM erlaubt ist. Dabei ist zu beachten, dass eine derartig hohe Modulationsdichte nur auf kurzen Distanzen funktioniert. Wird das Signal zu unsauber, werden die Zustände für eine bessere Erkennung reduziert.
Die hohe Geschwindigkeit ist damit nur auf Broadcom-basierten WLAN-Systemen möglich, denn NitroQAM ist die Erfindung von Broadcom, die sonst kein weiterer Chipsatzanbieter unterstützt. Einen entsprechenden Router hat Asus schon lange im Angebot. Auch ein Großteil der Endkundenkonkurrenz bietet Broadcom-basierte WLAN-Router. Im Profibereich hat sich die Technik noch nicht durchgesetzt.
Proprietäre Modulationsdichte auch im 5-GHz-Band
Per 802.11ac steigert Asus so ebenfalls die Datenrate auf immerhin 2,1 GBit/s. Hier sieht der Standard allerdings ohnehin 256-QAM vor, so dass die proprietäre Erhöhung auf 1.024-QAM keine so deutliche Geschwindigkeitssteigerung mehr bringt. Standardkonform wären bei 80 MHz-Kanälen rund 1,73 GBit/s. 160-MHz-Kanäle werden nicht unterstützt.
Der PCIe-Adapter braucht anscheinend viel Leistung. Jedenfalls hat Asus einen Kühlkörper auf die Karte gesteckt. Von der Karte aus gehen vier Kabel in Richtung des Antennenverbunds. Dieser ist magnetisch, kann also an typischen PC-Gehäusen auch seitlich angebracht werden. Die Antennen können bei Bedarf aber auch direkt an die Karte gesteckt werden. Das bietet sich für die Praxis aber nicht an.
Der AC88-Adapter wird im Handel für 100 bis 120 Euro von wenigen Händlern schon angeboten, ist allerdings voraussichtlich erst Ende Mai 2016 verfügbar.
Damit werden die seit fast einem Jahr beworbenen Datenraten nun langsam zur Realität, wenngleich nur über proprietäre Verfahren und nur für Desktop-Rechner. In Notebooks sind mittlerweile selbst 3x3-Konfigurationen selten geworden, so dass wohl 4x4-Konfigurationen kaum zu erwarten sind. In Tablets und Smartphones sind 2x2 beziehungsweise 1x1 üblich.
Weitere Informationen zu der neuen WLAN-Generation finden sich in unserem ausführlichen Artikel Hohe Brandbreiten mit zweifelhaftem Nutzen.
Bevor das hier noch ausartet: Closed. Sebastian Fels (golem.de)
+Die Grafikkarte ist eher durch die Bridge selber beeintraechtig (Da diese die Latenzen...
mmh 2.1 gbit. is ja toll. aber der router hat leider nur ein gbit interface wo das...