Panorama: Berliner Kamerahersteller Panono ist insolvent
Ende des Höhenwurfs: Das Berliner Unternehmen Panono hat Insolvenz angemeldet. Panono entwickelte eine Kamera, die in die Luft geworfen wird und dabei 360-Grad-Panoramen aufnimmt.
Kein Rundumblick mehr: Panono, der Berliner Hersteller der gleichnamigen Ball-Panoramakamera, ist pleite. Gründer und Geschäftsführer Jonas Pfeil stellte am 18. Mai beim Amtsgericht Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens.
Pfeil hatte die Panorama-Kamera in seiner Diplomarbeit in technischer Informatik konzipiert. Die Kamera ist ein Ball, in dem 36 Kameras stecken. Der Ball wird in die Luft geworfen. Am Scheitelpunkt lösen alle Kameras gleichzeitig aus. Die Einzelbilder werden dann auf einem Cloud-Server zu einem sphärischen Panorama montiert.
Panono räumte bei Indiegogo ab
2012 gründete Pfeil zusammen mit Qian Qin und Björn Bollensdorf ein Unternehmen, um die Kamera zu vermarkten. Zur Finanzierung initiierte Panono 2013 eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Indiegogo. Ziel waren damals 900.000 US-Dollar. Panono bekam 1,25 Millionen US-Dollar - und wurde damit zu einem der am besten finanzierten Projekte auf Indiegogo. Über die Crowdinvesting-Plattform Companisto sammelte Panono 2014 noch einmal 1,7 Millionen US-Dollar.
Die ersten Ballkameras wollte das Berliner Unternehmen Ende 2014 auf den Markt bringen - so kündigte es Pfeil im Gespräch mit Golem.de an. Doch damit verschätzten sich die Gründer: Die ersten Kameras konnten erst ein Jahr später ausgeliefert werden.
Panono ist teuer
Auch im Preis verkalkulierten sie sich: Geplant war, die Panono für 600 Euro anzubieten. Als die Kamera erhältlich war, lag der Preis dann zunächst bei 1.500 Euro und wurde später auf mehr als 2.000 Euro angehoben - mit der Begründung, sich auf eine professionelle Zielgruppe zu fokussieren.
Allerdings gab es bis dahin auch 360-Grad-Kameras zu einem ähnlichen Preis, die auch Videos aufzeichnen konnten, etwa ein Ring mit sechs Gopro-Kameras - die Panono hingegen erzeugt nur Standbilder. Für Hobbyfotografen, denen die Panono zu teuer ist, kamen Kameras wie Ricohs Theta auf den Markt, die zwar weniger Qualität bieten, aber deutlich günstiger sind.
Nachtrag vom 31. August 2018, 15:50 Uhr
Das Schweizer Beteiligungsgesellschaft Bryanston Group hat im Juli 2017 das insolvente Unternehmen Panono übernommen. Sie hat die Holding Professional360 gegründet, die die Geschäfte seither betreibt.
Nicht wirklich, die Fertigungstoleranzen dürften so etwas verhindern. Mir wurde die...
Fragst du nur Leute, die schon in einem Markt aktiv sind, bekommst du auch nur Lösungen...
Ist halt so ein typisches "Klang in der Theorie besser" Projekt, bei dem man in der...
Leseverständnis 0?