LG Minibeam im Test: Wie ein Beamer mein Begleiter wurde

Beamer gehören zu den Gattungen, bei denen der technische Fortschritt überdeutlich wird. Obwohl der Hype um sie abgeflaut ist, versuchen sich die Hersteller an neuen Konzepten. Ein Selbstversuch mit einem mobilen Minibeamer.

Artikel von veröffentlicht am
Der Beamer passt auf die Hand.
Der Beamer passt auf die Hand. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Mein erster Kontakt mit einem Beamer führte zu einer Hassliebe zu dieser Gattung. Mein zweiter Kontakt war zwar faszinierend, aber doch eine Enttäuschung. Seitdem Flachbildfernseher smarter und vor allem auch mit großen Diagonalen bezahlbar sind, hat sich nicht nur bei mir das Interesse an Beamern wieder gelegt. Sie kehrten zurück in die Vortragssäle und Heimkinos. Doch nun gibt es kleine, mobile Geräte, die eine neue Zielgruppe erschließen sollen. Eine Chance für eine Renaissance? Ich habe ausprobiert, ob sich meine Begeisterung mit einem LG-Minibeam-Projektor wieder wecken lässt.

Einst ganz groß und dann ganz klein

Inhalt:
  1. LG Minibeam im Test: Wie ein Beamer mein Begleiter wurde
  2. Taugt für Taschenbuch-Fans
  3. Schafft Platz, ohne welchen zu brauchen

Irgendwann um 1999 stand ein Beamer ein Wochenende lang bei mir in der Studentenbude. Der Grund war simpel: Das Leihgerät wurde für eine Veranstaltung unseres Vereins gebraucht, und ich besaß ein Auto. Und das war notwendig, um das circa 30 kg schwere und ungefähr 50 x 50 x 25 cm große Gerät zu transportieren. Die Auflösung betrug gerade mal 800 x 600 Pixel. Ich legte eine DVD in das gebraucht gekaufte Laufwerk des Computertowers. Und drehte erst einmal die angeschlossene Stereoanlage auf, anders war vom Film nichts zu verstehen, der Beamerlüfter röhrte wie ein Föhn. Aber das war mir nach ein paar Sekunden egal. Ich hatte ein zwei Meter breites Bild an der Wand! Kein Vergleich zu meiner 15-Zoll-Highscreen-Möhre. Jetzt war mir klar: Irgendwann wollte ich so ein Ding besitzen. Wenn ich es mir leisten konnte, und es auch nicht mehr so laut föhnen würde.

  • Der Beamer im Hintergrund ist "nur" 8 Jahre alt. (Martin Wolf/Golem.de)
  • Selbst die kleine, zugehörige Fernbedienung wirkt groß gegenüber dem Minibeamer. (Martin Wolf/Golem.de)
  • Rückseite des Beamers (Martin Wolf/Golem.de)
  • Die berührungsempfindlichen Bedientasten auf dem Gerät sind hübsch, aber leider unpraktisch. (Martin Wolf/Golem.de)
  • Auf der Unterseite befindet sich ein Gewinde für ein Stativ. (Martin Wolf/Golem.de)
  • Illustriert die Größe des Beamers, ist trotzdem nicht zur Nachahmung empfohlen (Martin Wolf/Golem.de)
Der Beamer im Hintergrund ist "nur" 8 Jahre alt. (Martin Wolf/Golem.de)

Doch trotz des Preisverfalls blieben mir Beamer immer zu teuer, vor allem der Lampenpreis war mir immer ein Dorn im Auge. Und die Größe sowieso, eine Deckenmontage war mir immer zu unheimlich. Beamer kamen schon wieder aus der Mode, und ich hatte immer noch keinen. Doch dann erhielten wir in der Golem.de-Redaktion zum Testen das Samsung Galaxy Beam, ein Smartphone mit integriertem Beamer! Ich war fasziniert - aber nicht lange.

Es erschien nie ein Test von uns. Als Smartphone war das Gerät mittelmäßig - und der Beamer taugte nicht mal als Taschenlampe. Um die Bildqualität wirklich einschätzen zu können, musste sich die Testcrew ins Druckerkabuff begeben, den einzigen Raum, der lichtdicht ist. Die Enttäuschung war groß: Die Größe bedingte zu viele, zu schlechte Kompromisse. Aber er lag im besten Sinne endlich auf der Hand: ein kleiner Beamer, der Inhalte selbst abspielen konnte.

Kleiner Karton, große Erwartung

Wieder ein paar Jahre später war es Zeit für eine Weiterentwicklung der Technik. Wir bekamen das Angebot, einen Miniprojektor von LG zu testen. "Hat 'ne vernünftige Auflösung und kann im Akkubetrieb laufen", sagt mein Kollege. Meine Neugier ist geweckt und kurz darauf ist das Paket auch schon unterwegs.

Der eher kleine Karton listet 1.280 x 720 Pixel, 300 Lumen, 100.000 : 1 Kontrastverhältnis, 430 Gramm Gewicht, 2 Stunden Akkulaufzeit, 30.000 Stunden LED-Betriebsdauer, USB-Plug-and-Play und sogar 1-W-Stereolautsprecher. Kürzer als die Auflistung auf dem Karton ist das Gerät. Tatsächlich bin ich recht verblüfft, als ich den rund 30 cm langen und 10 cm breiten Karton öffne. Der Beamer nimmt darin nur ein Drittel des Platzes ein, HDMI-Kabel, Netzteil, Handbuch und Fernbedienung füllen die restlichen zwei Drittel aus.

Ich nehme das Gerät aus seiner reißempfindlichen Schutztüte. Mit seiner Größe von 11,3 x 8,4 x 6,4 cm steht der Beamer problemlos auf meiner Handfläche. Er ist leicht. Mit seinem abgerundeten, glatten Gehäuse aus einem weißen Kunststoffguss und der braunen Frontblende ist er auch schick. Die Kollegen fragen, ob das wirklich ein Beamer ist.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Taugt für Taschenbuch-Fans 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4.  


DreiChipper 15. Jul 2017

... ich rate dir auch eher zu einem konventionellen Beamer. Aktuell sind die LEDs noch...

mag 15. Apr 2016

Brechreiz nicht, eher befremdetes Augenbrauenhochziehen. Das dafür aber bei einigen...

Tolomeo 15. Apr 2016

LED-TV mit CCFL... Finde den Fehler. ;)

Berner Rösti 13. Apr 2016

Du hast Recht. Man kann in dem Forum daher auf keinerlei Verständnis hoffen.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Headspace XR ausprobiert
Headset auf und Kopf aus

Die Entwickler der Meditations-App gehen gen VR. Wir haben getestet, ob die App wirklich für Entspannung vom Homeoffice- oder Büro-Stress sorgt.
Ein Test von Daniel Ziegener

Headspace XR ausprobiert: Headset auf und Kopf aus
Artikel
  1. Stiftung Warentest: Viele Balkonkraftwerke haben Mängel
    Stiftung Warentest
    Viele Balkonkraftwerke haben Mängel

    Die Stiftung Warentest hat acht Balkonkraftwerke genauer untersucht und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Nur eine einzige Anlage schneidet im Test gut ab.

  2. Unter Windows: Schwachstelle in Virtualbox verleiht Angreifern Systemrechte
    Unter Windows
    Schwachstelle in Virtualbox verleiht Angreifern Systemrechte

    Zwei Forscher haben unabhängig voneinander eine Schwachstelle in Oracles Virtualbox entdeckt. Angreifer können damit auf Windows-Hosts ihre Rechte ausweiten.

  3. Early Access: Erste Tests loben das Solo-Dev-Aufbauspiel Manor Lords
    Early Access
    Erste Tests loben das Solo-Dev-Aufbauspiel Manor Lords

    Meistgewünschtes Spiel auf Steam, programmiert von einem Entwickler: Das in Süddeutschland angesiedelte Manor Lords kommt in Tests gut an.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti zum Tiefstpreis • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • OLED-TV von LG 54% günstiger • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /