Blue Origin: Bezos freut sich über "perfekte" Raketenlandung
Die New-Shepard-Rakete von Jeff Bezos hat ihren dritten Test erfolgreich absolviert. Der Amazon-Gründer zeigte sich dieses Mal sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Die Raumfahrtfirma von Amazon-Gründer Jeff Bezos, Blue Origin, hat zum dritten Mal in Folge ihre wiederverwendbare Rakete New Shepard erfolgreich getestet. Die Rakete war am Samstag von ihrem "blauen Ursprungsort", der Erde, in Richtung Weltall gestartet und wieder zurückgekehrt. Bezos twitterte anschließend: "BE 3 fehlerlos wiedergezündet und perfekte Booster-Landung. Fallschirme für CC [Crew Capsule] aufgegangen". Bereits im vergangenen November und Ende Januar war die Rakete erfolgreich getestet worden.
Auch am Samstag flog die Rakete vom Testgelände im Westen von Texas auf eine Höhe von knapp über 100 Kilometer und landete anschließend sicher. Eine Videoaufnahme des Tests gab es zunächst nicht zu sehen.
Bevor die Rakete den höchsten Punkt ihrer Flugbahn erreichte, setzte sie eine Kapsel aus. Ganz ähnlich wie eine Sojus-Kapsel schwebt sie an Fallschirmen zur Erde, um dann kurz vor dem Boden mit Raketen abgebremst zu werden. Künftig sollen in der Kapsel zahlende Touristen fliegen. Bis dahin muss die Kapsel aber erst noch für bemannte Flüge qualifiziert und es müssen erste Testflüge durchgeführt werden. Auch die Wiederverwendung muss deutlich schneller passieren.
Kommerzielle Flüge ab 2018 geplant
Blue Origin will ab 2018 kommerzielle Flüge anbieten. Das hatte Bezos Anfang März bei einer Unternehmensführung mit US-Journalisten angekündigt. New Shepard, benannt nach dem ersten US-Astronauten Alan Shepard, bietet Platz für sechs Passagiere. Das Raumschiff soll bis in eine Höhe von etwa 100 Kilometern aufsteigen. Dort sollen die Weltraumtouristen einige Minuten lang die Schwerelosigkeit und den Ausblick genießen, bevor es wieder zurück zur Erde geht.
Neben Weltraumtourismus verkauft Blue Origin auch die selbstentwickelten Raketentriebwerke. Unter anderem will das Unternehmen United Launch Alliance (ULA) seine künftige Trägerrakete Next Generation Launch System (NGLS) mit den Triebwerken von Blue Origin ausstatten. Das Unternehmen will Details zum "großen Bruder" der BE 3, der Rakete BE 4, Ende das Jahres vorstellen.
Blue Origin agiert weitgehend im Verborgenen. So war nach einem geglückten und einem misslungenen Testflug 2011 jahrelang kaum etwas über das Unternehmen zu erfahren. Bezos' Führung war das erste Mal, dass Journalisten Zutritt zum Unternehmen bekamen. Ende des Jahres soll es die Möglichkeit geben, einen Testflug auf dem Gelände in Texas zu verfolgen.