Vivaldi 1.0 im Test: Der gelungene Opera-Nachfolger
Vivaldi 1.0 ist fertig - Opera-Liebhaber haben diesem Moment entgegengefiebert. Die Macher haben ihr Ziel erreicht: Ihr Browser ist trotz einiger Mängel der würdige Nachfolger von Opera 12.
Opera ist tot, es lebe Vivaldi! Das ist das passende Motto für Fans des klassischen Opera-Browsers. Mit dem Erscheinen von Vivaldi 1.0 wird deutlich, was schon die letzten Betaversionen angedeutet haben: Vivaldi bietet viele Funktionen, die es vorher nur in Opera 12 gab. Wir haben den neuen Browser getestet und waren durchaus angetan, auch wenn noch längst nicht alle Opera-12-Funktionen enthalten sind.
- Vivaldi 1.0 im Test: Der gelungene Opera-Nachfolger
- Komfortable Steuerung per Tastatur und Maus
- Starke Anleihen bei Opera 12
- Browser-Sitzungen fast wie im klassischen Opera
- Verfügbarkeit und Fazit
- So geht es mit Vivaldi weiter
Opera 12 ist ein Browser, der umfangreich an die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden kann. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten, die Nutzung des Browsers zu beschleunigen, sei es durch Tastatursteuerung oder Mausgesten. Mit Hilfe von Browser-Sitzungen lassen sich Aufgaben gut aufteilen, und bis heute ist der geringe Speicherverbrauch des Browsers selbst mit vielen geöffneten Tabs ungeschlagen. Allerdings funktionieren immer mehr Webseiten mit Opera 12 nicht mehr, weil der Browser mit der Presto-Engine im Grunde seit mehr als drei Jahren nicht mehr weiterentwickelt wird.
Von Vivaldi gab es bisher nur Vorabversionen - sie laufen aber bereits seit einigen Monaten mindestens so stabil wie andere finale Browser. Das hat sich auch mit Vivaldi 1.0 nicht geändert: Der Browser läuft stabil und zuverlässig. Trotz des großen Funktionsumfangs wirkt er nicht überfrachtet und geht vergleichsweise schonend mit den Ressourcen des Rechners um. Dabei erreicht er prinzipbedingt nicht die uneinholbar guten Werte von Opera 12, aber die Macher haben sich einiges einfallen lassen, um diesem Ziel nahezukommen.
Geringe Speicherbelegung von Opera 12 nur schwer erreichbar
Der geringe Ressourcenbedarf ist auch heute noch ein enormer Vorteil von Opera 12. Verantwortlich dafür ist die auf geringen Speicherbedarf hin optimierte Rendering-Engine namens Presto, die allerdings nicht mehr gepflegt wird und daher viele Probleme bei der alltäglichen Nutzung macht, weil immer mehr Webseiten nicht mehr ordentlich angezeigt werden.
Vivaldi setzt bei der Rendering Engine auf Chromium - derzeit in der Version 49. Eine Besonderheit von Chromium ist, dass jeder Tab in einem separaten Prozess läuft. Falls es doch einmal zu einem Absturz kommt, laufen die übrigen Browser-Tabs unbeeindruckt weiter. Dafür wird dann entsprechend viel Speicher benötigt.
Während Opera 12 mit über 70 aktiven Tabs weniger als 2 GByte an Arbeitsspeicher braucht, belegt Vivaldi schon mit weniger als 30 Tabs fast 1,5 GByte. Um diesen Speicherhunger in den Griff zu bekommen, greift Vivaldi auf einen Trick zurück: Alle Hintergrundtabs lassen sich in einen Ruhemodus versetzen. Dann begnügt sich der Browser mit weniger als 200 MByte Speicherbelegung. Erst wenn weitere Webseiten aktiviert werden, erhöht sich der Speicherbedarf wieder schrittweise.
Komfortable Steuerung per Tastatur und Maus |
Stimmt. ;) Aber keine, mit denen ich gleichzeitig auch Surfen kann. ^^
Ich erinnere mich an eine Checkbox "use native window decoration" (oder so ähnlich).
Läuft bei mir wunderbar, und nutze ihn als Hauptbrowser.
Selbst bei >4gb sollte es doch egal sein, wenn jeder Tab als eigener Prozess läuft oder...