Miitomo angespielt: Mit Mario-Mütze aufs iPhone

Nintendo hat seine erste App für Smartphones und Tablets veröffentlicht. Allerdings ist Miitomo kein echtes Spiel, sondern ein soziales Netzwerk - mit durchaus hohem Unterhaltungswert, wie Golem.de beim Ausprobieren festgestellt hat.

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Ein Redakteur macht Fotos von sich am Miitomo-Strand ...
Ein Redakteur macht Fotos von sich am Miitomo-Strand ... (Bild: Golem.de)

Die nächsten Tage oder gar Wochen werden kein Spaß für eher ernsthafte Nutzer von Facebook, Twitter und Instagram: Es könnte - je nach Freundeskreis - passieren, dass die Timelines von mehr oder weniger lustigen Bildchen aus Miitomo überschwemmt werden. Miitomo ist die erste Anwendung, die Nintendo für Smartphones und Tablets unter iOS und Android veröffentlicht hat. Gleichzeitig ist My Nintendo online gegangen, ein eng mit Miitomo und anderen Produkten des Herstellers verknüpftes Portal, über das Nutzer plattformübergreifend Credits und Freunde sammeln können.


Im kostenlos erhältlichen Miitomo können wir wie in einem Rollenspiel einen Avatar basteln, der uns sowohl optisch als auch charakterlich einigermaßen entspricht - oder genau das Gegenteil darstellt. Die Einstellungen beim Charakter haben unter anderem Auswirkungen auf die Animationen und Gesichtsausdrücke. Anschließend können wir über die App unsere Freunde auf Facebook und Twitter kontaktieren, oder mit einem menschlichen Gegenüber einen Direktkontakt verabreden.

Erst wenn diese beiden grundlegenden Aufgaben, Mii und Freundesliste, erledigt sind, geht es in Miitomo richtig los. Zum Start stellt uns das Programm Fragen - die übrigens als Text angezeigt und parallel von einer Computerstimme vorgelesen werden. Was ist unser Lieblingsessen, was machen wir in unserer Freizeit, bei welchem Film haben wir zuletzt geweint? Die Antworten tippen wir per Bildschirmtastatur ein.

  • Anhand eines Fotos, mit der Kamera oder Freestyle erstellen wir in Miitomo unseren Avatar. (Screenshot: Golem.de)
  • Ein paar Minuten nach dem Start stehen wir in unserem virtuellen Zimmerchen. (Screenshot: Golem.de)
  • Geschenke wie diese Mütze gibt es regelmäßig. (Screenshot: Golem.de)
  • Die Anbindung an andere soziale Netzwerke funktioniert problemlos. (Screenshot: Golem.de)
  • "Missionen" sind kleine Aufgaben, die wir meist sowieso nebenbei erledigen. (Screenshot: Golem.de)
  • Fragen und Antworten sind ziemlich zentral in Miitomo. (Screenshot: Golem.de)
  • Unseren Avatar können wir weitgehend nach unseren Vorstellungen basteln. (Screenshot: Golem.de)
  • Wer Credits braucht, kann auch echte Euros ausgeben. (Screenshot: Golem.de)
  • In der Fotoanwendung platzieren wir uns vor dem Strand, wählen Posen und Klamotten. (Screenshot: Golem.de)
  • Das eingebaute Glücksspiel bringt uns ein paar weitere Extras ein. (Screenshot: Golem.de)
Anhand eines Fotos, mit der Kamera oder Freestyle erstellen wir in Miitomo unseren Avatar. (Screenshot: Golem.de)

Witzigkeit kennt keine Grenzen

Dieses Frage-und-Antwort-Spiel ist relativ zentral in Miitomo. Wer Freunde mit Humor hat, bekommt entsprechend lustige Sachen zu lesen, was unterschwellig rasch zu einem Wettbewerb um den größten Witzigkeitsfaktor führt. Für unsere Antworten und für selbst gestellte Fragen, aber auch für kontaktierte Freunde sowie für gefühlt so gut wie jede andere Aktion belohnt uns Nintendo mit virtuellen Münzen oder sonstigen Geschenken - gleich am ersten Tag haben wir etwa eine Mario-Mütze bekommen. Hurra!

Kleidung für unseren Mii ist ein anderer zentraler Aspekt der App. Wir können unseren Avatar mit neuen Hosen, Bärenfellmützen, Schuhen und sonstigen Klamotten und Accessoires ausstatten. Damit lassen sich dann Bilder vor Hintergründen aus dem Programm, aber auch vor selbstgeschossenen Aufnahmen anfertigen. Spätestens in der Urlaubszeit dürfte das zu schrillen Fotos vor den Stränden und Bergen aus aller Welt führen, angereichert um hoffentlich amüsante Kommentare.

Miitomo gibt sich zwar relativ spendabel, aber wer sehr schnell auf besondere Extras wie die richtig coole Sonnenbrille zugreifen möchte, kann natürlich auch Euros investieren. Das geht bei 99 Cent für tausend virtuelle Münzen los, nach oben gibt es keine Grenzen. Bislang macht das Programm auf uns allerdings einen fairen Eindruck: Wir haben uns gar nicht zum Ausgeben von echtem Geld gedrängt gefühlt.

Fazit

Auch wer den Eindruck hat, dass es in seinem Leben eher zu viele soziale Netzwerke gibt, dürfte von Miitomo eine Zeit lang erstaunlich gut unterhalten werden. Die App geht aktiv auf den Anwender zu, stellt von sich aus Fragen und setzt damit Kommunikation in Gang, wie das Facebook und Co. in dieser Art nicht tun. Die Integration in die wichtigsten anderen Social-Media-Angebote ist sehr gut, die Monetarisierung wirkt unaufdringlich.

Man muss schon ein echter Griesgram sein, um mit Miitomo nicht wenigstens ein bisschen Spaß zu haben. Langfristig sieht die Sache aber wieder anders aus. Wir hatten jedenfalls bereits nach ein paar Stunden das Gefühl, alles Wesentliche gesehen und erlebt zu haben.

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Annabelle-Birne 03. Apr 2016

Doch weiß man mittlerweile: es macht keinen Spaß - und ist auch kein Spiel.

Annabelle-Birne 03. Apr 2016

Wer keinen Spaß dabei empfindet primitivst gestalteten Figuren Mützen, Hosen, Jacken und...

Kleba 02. Apr 2016

+1 :D

jcthomsen 01. Apr 2016

... einen Mario- oder Zelda-Ableger als Nintendo's erste APP gefreut.



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