FirePro S9300 x2: AMDs neue Profikarte ist eine doppelte Nano
Zwei Fiji-GPUs, 8 GByte Stapelspeicher und keine Displayausgänge: Die FirePro-Grafikkarte S9300 x2 ist die HPC-Variante der Radeon Pro Duo und liefert eine ernorme FP32-Leistung in Nischenanwendungen.
AMD hat die FirePro S9300 x2 vorgestellt, eine für High Perfomance Computing (HPC) gedachte Profi-Grafikkarte, oder besser gesagt einen Rechenbeschleuniger. Die FirePro verfügt daher über eine passive Kühlung und wird durch Lüfter im Serverrack auf Temperatur gehalten, zudem fehlen ihr jegliche Displayausgänge. Die theoretische Rechenleistung bei einfacher Genauigkeit (Single Precision, kurz FP32) liegt jedoch bei enormen 13,9 Teraflops.
Technisch ähnelt die FirePro S9300 x2 stark der Radeon Pro Duo für VR-Entwickler, die mit satten 16 Teraflops noch ein wenig flotter ist. Beide Grafikkarten basieren auf zwei Fij-XT-Chips mit 4.096 Shader-Einheiten, die FirePro taktet dieses allerdings mit bis zu 850 MHz statt mit bis zu 977 MHz. Damit entspricht die FirePro in etwa einer verdoppelten Radeon R9 Nano, die in Spielen bei hohen Auflösungen mit etwas unter 900 MHz läuft. Die thermische Verlustleistung der neuen FirePro beziffert AMD auf 300 Watt.
Jede der beiden Fiji-XT-GPUs der FirePro S9300 x2 kann auf 4 GByte High Bandwidth Memory zugreifen, die Datentransferrate beträgt jeweils 512 GByte pro Sekunde. Diese Speichermenge ist angesichts der knapp 14 FP32-Teraflops ziemlich wenig und ECC wird nicht unterstützt, weshalb der HPC-Rechenbeschleuniger nur für sehr spezielle Anwendungen eingesetzt wird. Ein Kunde ist das Dunlap Institute for Astronomy & Astrophysics.
Die für einige Bereiche wichtige Leistung bei doppelter Genauigkeit (Double Precision, kurz FP64) fällt mit nur 0,8 Teraflops, also 1/16 der SP-Geschwindigkeit, sehr mager aus. Hier empfiehlt sich eher die FirePro S9170 mit älterem Hawaii-XT-Chip, die es auf 2,62 FP64-Teraflops bringt.
AMD verkauft die FirePro S9300 x2 für 6.000 US-Dollar pro Stück.