Internet der Dinge: Intels digitaler Weinberg
In Hannover hat sich Intel einen kleinen Weinberg an seinen Stand gebaut. Das ist nicht nur Dekoration, sondern die Livedemo eines Systems, das mit WLAN, UMTS, Atom und Solarzellen Weinqualität und Ertrag in der Praxis erhöhen kann.
"Wenn wir schon keine neuen Produkte haben, wollen wir wenigstens etwas Schönes zeigen - und zwar mit der Anwendung von bestehender Intel-Technik", erklärt ein Intel-Manager die ungewöhnliche Präsentation des Unternehmens auf der Technikmesse Cebit: das System Traco Vino vom Nürnberger Unternehmen MyOmega.
Es dient zur digitalen Überwachung eines Weinbergs. Folglich hat Intel auch einen kleinen Winzergarten auf seinem Stand angebracht. Die Reben leben, nur Früchte tragen sie noch nicht - dafür ist es zu früh im Jahr. Traco Vino besteht aus einem Outdoorsystem, das per Solarzellen mit Strom versorgt wird, einem Gateway, das aussieht wie ein WLAN-Router, und einem Cloud-Anteil.
Die Sensoren messen die Temperaturen und Feuchtigkeit von Luft und Boden sowie die Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung. Optional ist eine Bestimmung des pH-Werts des Bodens. Die Sensoren sind per Kabel an ein Gerät angeschlossen, das sie über Solarzellen mit Energie versorgt. Der darin verbaute Akku kann den Sensorhub und die Sensoren selbst sechs Wochen lang ohne Sonnentage versorgen. Das System sieht vor, mehrere dieser Sensor-Hubs an ein zentrales Gateway zu koppeln.
Das System soll den Ertrag steigern
Dieses Gateway, MyNXG genannt, erhält die Daten von den Sensor-Hubs per WLAN. Bei Sichtverbindung im Freien sind damit durchaus Reichweiten von einem Kilometer und mehr drin. Im Inneren arbeitet ein nicht genauer benanntes Atom-SoC mit vier x86-Kernen. Das Gateway braucht eine eigene Stromversorgung, ist also am besten am Rande eines Weinberges in einer Scheune oder Ähnlichem angebracht, es ist auch nicht outdoortauglich etwa in Form von Wasserfestigkeit. Seine wichtigste Aufgabe ist die Weiterleitung der Daten in die Cloud von MyOmega.
Von dort kann der Winzer über für Mobilgeräte optimierte Webseiten den Zustand des Systems und vor allem natürlich seiner Reben kontrollieren. Damit, und mit dem Wetterbericht, lassen sich dann wichtige Entscheidungen wie etwa das Einschalten eines Bewässerungssystems treffen. Die Daten von Wetterdiensten lassen sich mit dem System verknüpfen, so dass beispielsweise vor kurzen, aber heftigen Wolkenbrüchen vorgewässert werden kann - dann wird der wertvolle Boden nicht weggespült.
Vor allem ist aber das Ziel eines solchen Systems, die Qualität der Trauben und den Ertrag des Weinberges zu steigern. Erste Feldversuche, die seit 2015 an der Mosel durchgeführt werden, haben Intel zufolge eine Steigerung um bis zu 1.000 Flaschen pro Hektar ergeben. Was dafür zu bezahlen ist, verraten weder Intel noch MyOmega auf der Cebit genau. Für den Winzer soll sich das System auch erst nach fünf bis zehn Jahren Betrieb amortisieren.
Vom Anzeigen des Wetterberichts abgesehen, was kann es denn konkret noch, um den Ertrag...
Sehr selten. Und wenn dann liegt man überm Kontingent.... Und den Rest kann der WInzer eh...
hmmm... wird der Wein mit Technik zur Produktionssteigerung verfeinert, fällt er bestimmt...