Fujitsu Creative Space angeschaut: Vom Smartphone direkt an die Wand

Fujitsu sieht die Zukunft der Konferenzräume voller Projektoren und Kameras. Im Creative Space werden Inhalte des Smartphones einfach auf den Tisch geschüttelt und von da bei Bedarf an die Wand geworfen.

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Im Creative Space lassen sich Inhalte vom Smartphone auf dem Tisch ablegen.
Im Creative Space lassen sich Inhalte vom Smartphone auf dem Tisch ablegen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Fujitsus Creative Space kann einen gesamten Konferenzraum zu einer großen Präsentations- und digitalen Arbeitsfläche machen. Mit Hilfe zahlreicher Projektoren - ein echtes Limit gibt es nicht -, lässt sich der ganze Raum mit Präsentationen und Inhalten ausleuchten. Und das nicht nur auf der Wand, sondern auch auf dem Tisch. Statt Kaffeebechern werden auf diesem beispielsweise digitale Fotos abgelegt und herumgereicht.

Damit das Herumreichen funktioniert, wird dafür pro Projektor eine Kamera verbaut, die auf die jeweilige Projektionsfläche achtet. So wird diese Fläche zu einem Eingabegerät. Fujitsu demonstrierte das mit recht großen Stiften, schob Inhalte durch die Gegend und schrieb Text auf Notizzettel.

  • Das Smartphone ist wichtiger Teil des Creative Space. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Inhalte auf dem Smartphone ... (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • ... werden mit der Tischfläche synchronisiert. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • In der Demo auf dem Mobile World Congress wurden drei Projektionsflächen gekoppelt. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Mit recht großen Stiften ... (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • ... lassen sich Inhalte verschieben. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das Limit setzt der Projektor, ... (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • ... der mit Hilfe einer Kamera zu einem Eingabegerät wird. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das gesamte Setup: Fujitsu-Hardware wird hier nicht genutzt. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Es lassen sich prinzipiell auch andere Projektoren verwenden, wenn der Konferenzraum beispielsweise sehr hell ist. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
Das Smartphone ist wichtiger Teil des Creative Space. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)

Virtuelle Wände, die sich definieren lassen, verhindern, dass Inhalte unkontrolliert durch den Raum fliegen. Im Falle der Demo haben sich die Macher dafür entschieden die Inhalte seitlich herauszuschieben, um sie anschließend auf der Wand vor einem zu präsentieren. Das wirkte etwas unnatürlich. Zudem ist der Wechsel zwischen den Projektionsflächen noch nicht flüssig.

Um die Inhalte auf die Projektionsflächen zu bringen, genügt ein Smartphone. Eine Geste auf dem Tisch mit dem Stift und das Schütteln des eigenen Geräts reichen, um das Smartphone mit dem Tisch zu koppeln. Danach lassen sich Inhalte über die eingeblendete Arbeitsfläche transferieren.

An sich funktioniert das System aber bereits. Anwendungen fehlen natürlich. Für die Demo wurden Bilder und Notizzettel vom Smartphone über den Tisch zu anderen Smartphones transferiert. Auch eine Handschrifterkennung wurde gezeigt. Es geht also darum, während einer Präsentation oder einer Teamarbeit auch digital einen gemeinsamen Raum zu haben.

Microsoft arbeitete vor Jahren an einem ähnlichen System

Fujitsus Creative Space erinnert an ein altes Forschungsprojekt von Microsoft Research: Lightspace mit Surface-Funktionen. 2011 ging es darum, die sehr besonderen Surface-Touchscreens überall zu ermöglichen. An der Wand, auf dem Tisch und sogar auf der Handfläche. Surface bezog sich dabei auf das alte professionelle Surface-Tischsystem von Microsoft, das 2007/2008 eine der interessantesten Entwicklungen des Konzerns war, allerdings auch eine recht teure Anschaffung.

Bei Fujitsus Creative Space handelt es sich um Standardkomponenten. Weder die Kameras noch die Projektoren sind Sonderentwicklungen, wie Fujitsu betont. Alles, was das System kann, kommt über die eigene Softwarelösung. Zwar wird Fujitsu den Creative Space als einfaches Gesamtpaket anbieten, allerdings soll dem potenziellen Kunden durchaus die Möglichkeit gelassen werden, eigene Hardware zu bestimmen. Da das System skalieren kann und sehr flexibel im Aufbau ist, bietet sich durchaus die Nutzung anderer Hardware an, insbesondere wenn die räumlichen Gegebenheiten nicht ideal sind.

Die Technik ist laut Fujitsu so weit gereift, dass nun in Europa Testläufe mit Kunden starten sollen. Das japanische Unternehmen hat dabei vor allem den Finanz- und Versicherungsbereich im Sinn. Einen Preis und den tatsächlichen Marktstart konnte uns Fujitsu in Barcelona noch nicht sagen.

Nachtrag vom 18. Mai 2016, 7:48 Uhr

Fujitsu hat den Prototyp mittlerweile erweitert. Optional ist es möglich, eine 3D-Kamera zu verwenden. In Tokio zeigt das Unternehmen den Creative Space in Verbindung mit einer Microsoft-Kinect-Kamera. Diese wird derzeit genutzt, um die Präsenz von Personen zu erkennen. Außerdem gibt es Pläne, nicht nur Android zu unterstützen, sondern innerhalb eines Jahres auch iOS und Windows.

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