Exynos 8890 im Test: Samsungs S7-SoC drosselt kaum
Samsungs neuer Exynos-Chip 8890 im Galaxy S7 ist technisch spannend: Darin stecken selbst entwickelte Mongoose-CPU-Kerne, von denen sich zwei entweder besonders hoch takten oder abschalten. In Benchmarks schneidet der Exynos ähnlich ab wie der Snapdragon 820.
Im neuen Galaxy S7 rechnen je nach Region entweder ein Snapdragon 820 von Qualcomm oder Samsungs eigener Exynos 8 Octa, genauer der Exynos 8890. In Deutschland wird das Galaxy S7 mit dem Samsung-SoC vertrieben, der eine Zäsur für den koreanischen Hersteller ist: Im Chip stecken die ersten selbst entwickelten CPU-Kerne, die interessante Eigenschaften und eine hohe Leistung aufweisen. Obendrein verbaut Samsung eine schnelle Grafikeinheit. Wir haben den Exynos 8890 im Testmuster unseres Galaxy S7 näher untersucht.
- Exynos 8890 im Test: Samsungs S7-SoC drosselt kaum
- Das Frequenz-Verhalten analysiert
- In Benchmarks überzeugt der Exynos
Das System-on-a-Chip nutzt insgesamt acht CPU-Kerne, die in zwei Quadcore-Clustern angeordnet sind. Der Exynos 8890 besteht aus vier Cortex-A53- und vier sogenannten M1-Kernen. Letztere sind Samsungs Eigenentwicklung, wobei M1 schlicht für die erste Generation der Mongoose-Architektur steht. An dieser Implementierung haben die Koreaner mehrere Jahre gearbeitet, die Basis bildet ARMs 64-Bit-Technik ARMv8, genauer das Aarch64-Subset.
Kleine Information am Rande: Die bisherigen CPU-Kerne von Konkurrent Qualcomm hießen Krait und Taipan, beides Giftnattern, die von Mangusten (Mongoose) gejagt und gefressen werden. Krait-Kerne stecken unter anderem im Snapdragon 805. Die Taipan-32-Bit-Architektur wurde vor ihrer Marktreife eingestampft, Apple war mit dem A7 und 64 Bit vorgeprescht. Qualcomms neue Kerne - wie die im Snapdragon 820 - heißen Kryo, eventuell eine Anspielung auf das griechische Substantiv für Kälte.
Zurück zu den Mongoose-Kernen, die zwar als Quadcore-Cluster verbaut werden, aber oft als Dualcore-Pakete arbeiten. Wie unsere Messungen zeigen, hat Samsung einem Pärchen einen besonderen Turbo verpasst. Immer zwei Kerne schalten sich im Betrieb nicht ab, sind also durchweg einsatzbereit und laufen mit minimal 728 MHz. Muss eine Berechnung sehr schnell ausgeführt werden, etwa eine Webseite geladen werden, boosten die beiden auf satte 2,6 GHz. Diese Frequenz ist für ein Smartphone-SoC enorm hoch, übertroffen wird sie einzig von Qualcomms Krait 405 mit bis zu 2,7 GHz - pro Takt sind die aber langsamer.
Das andere Kernpärchen im Exynos 8890 verharrt meist im Schlafmodus und springt bei Bedarf auf bis zu 2,288 GHz. Müssen drei Kerne oder der komplette Quadcore-Cluster rechnen, liegt der gleiche Maximaltakt an. Diese Aufteilung ist clever, verbessert sie doch die Geschwindigkeit und die Leistung pro Watt. Die Implementierung der vier Cortex-A53 ist ebenfalls untypisch gelöst, da üblicherweise bei allen der gleiche Takt anliegen muss. Samsung hat offenbar zwei dedizierte Cluster kombiniert, da beide Pärchen unabhängig voneinander takten können. Das erhöht Effizienz und Leistung gleichermaßen.
Im Betrieb pendeln die zwei A53-Cluster zwischen 442 MHz und 1,586 GHz und damit im Rahmen dessen, was üblich ist. Einige Implementierungen wie die in Mediateks Helio X20 takten die Cortex-A53 auf bis zu 2 GHz - allerdings nutzt das SoC drei Cluster, davon einen (der kleinste) mit vier Cortex-A53 mit ebenfalls bis zu 1,59 GHz. Was uns derzeit nicht vorliegt, sind Informationen zu den Caches des Exynos 8890. Beim Interconnect allerdings hat Samsung eine eigene Variante entwickelt, den SCI, und nutzt keinen CCI von ARM.
Das Frequenz-Verhalten analysiert |
Und der Sony ist besser? :( Das wäre ja ärgerlich v.v
Kennst du ein Smartphone-SoC in dem sich eine Mali-T880 mit mehr als 12 Clustern...
Kryo - Kälte ist im Griechischen genauso wenig wie im Deutsche ein Verb sondern entweder...
und ihn damit auszubooten.