Netgear M4000: 2.5- und 5GbE-Switches kosten um die 1.000 Euro
In wenigen Wochen wird Netgear seinen ersten sogenannten Multigigabit-Ethernet-Switch mit PoE auf den Markt bringen. Zudem setzt das Unternehmen auf Out-of-Band-Management und verbilligt den Port-Preis pro 10-GbE-Port.
Netgears M4200-Switch markiert für das Netzwerkunternehmen den Start für das 2,5- und 5-Gigabit-Ethernet (NBase-T, 802.3bz). Der Switch bietet acht sogenannte Multigigabit-Ethernet-Ports. Sechs davon beherrschen neben 1GbE auch 2.5GbE. Die anderen beiden Anschlüsse bieten zusätzlich 5GbE, also 5 Gigabit pro Sekunde über eine herkömmliche RJ45-Buchse. Zusätzlich beherrscht der Switch auf all diesen Ports auch 802.3at, also Power over Ethernet (PoE) mit bis zu 30 Watt.
Der Hersteller ging für den kleinen Switch dabei keine Kompromisse ein und bietet volle 240 Watt Powerbudget für PoE-Geräte. Bei voller Auslastung dürfte das Gerät dann doch ziemlich laut werden. Netgear betont aber, dass der Switch in vielen Situationen so leise sei, dass er auch in Arbeitsplatznähe eingesetzt werden könne. Werden nur wenige Access Points mit 5GbE und PoE versorgt, ginge dies etwa. Für diesen Fall kann der Switch auch leicht an der Wand, einem Rohr oder unter dem Tisch befestigt werden. Bei größerer Auslastung empfiehlt sich der Einsatz in einem 19-Zoll-Netzwerkschrank.
Für den schnellen Uplink sorgen zwei SFP+-Slots für 10GbE-Ethernet. Entweder per Glasfaser oder per Kupfer, abhängig von dem Modul, das eingesetzt wird.
Die Switches sind da, aber ...
Ausgeliefert wird der Switch noch im März 2016. Doch Geräte, die 2.5GbE oder gar 5GbE unterstützen, sind noch Mangelware. Vermutlich liegt das auch an der Industrie, denn tatsächlich stromsparende Chips, eines der Hauptprobleme von 10 GbE, gibt es anscheinend noch nicht.
Das geht so weit, dass selbst Netgear erst im dritten Quartal die ersten 2.5GbE-Endgeräte auf den Markt bringen wird. Professionelle WLAN-Access-Points nach 802.11ac Wave 2 benötigen diese Schnittstelle eigentlich schon länger, denn sie bietet neben PoE auch die Geschwindigkeit, um mit MU-MIMO-WLAN-Szenarien umgehen zu können. Für die NAS-Systeme von Netgear gibt es überraschenderweise keine Pläne, was 2.5GbE angeht. Auch hier wäre die Nutzung im Zeitalter der SSDs längst überfällig. Es bleibt also entweder beim Trunking oder teurem 10GbE. Auch Synology und Thecus sagten uns, dass es keine Pläne für 2,5GbE gebe. Bei Qnap fehlen ebenfalls solche Ankündigungen.
Wer diesen Switch kauft, der kauft also bereits für die Zukunft. Den genauen Preis wollte uns Netgear auf Nachfrage auf der Cebit 2016 nicht nennen, es werden aber wohl um die 1.000 Euro. Damit liegt der Switch preislich oberhalb des Netgear XS708E, der 10 GbE bietet, jedoch kein Power over Ethernet beherrscht. Zudem bietet der M4200 mehr Managementfunktionen und sogar einen getrennten Managementport (Out-of-Band, OOB). Hier professionalisiert sich Netgear, um auch bei Ausschreibungen, die diesen Port verlangen, eine Chance zu haben.
Dieser OOB-Port findet sich auch bei Netgears zweiter neuer Stackable-Switch-Serie M4300. Hier gibt es eine Auswahl an Rack-Switches, die 10GbE oder ein hohes PoE-Powerbudget bieten. Mitunter wird 10GbE zu 50 Prozent auf SFP+-Module und zu 50 Prozent auf RJ45-Buchsen aufgeteilt.
Zu diesen gehören auch die Modelle M4300-8X8F und -12X12F. Sie bieten jeweils 8 + 8 (SFP+ + RJ45) beziehungsweise 12 +12 (SFP+ + RJ45) mit etwa der halben Rackbreite als Bauform. Die lassen sich mechanisch verbinden, um dann in einem Rack beispielsweise als gemeinsamer 40-fach-10GbE-Switch eingesetzt zu werden. Preisdetails konnte Netgear für die M4300-Serie noch nicht nennen.
Die Switches der M4200- und der M4300-Serie unterstützen zudem Openflow 1.3.
Hallo, das ist ein relativ spezielles Modell. Nicht für den Heimgebrauch. Kompakte PoE...