Überblick: Kabelsalat um USB Typ C entwirrt

Viele neue Geräte werden mit USB Typ C ausgeliefert. Bei Notebooks lassen einen die Hersteller leichter erkennen, welche Schnittstellen der Anschluss unterstützt - bei Smartphones quasi gar nicht.

Artikel von veröffentlicht am
Der neue Stecker Typ C und der dazugehörige Anschluss
Der neue Stecker Typ C und der dazugehörige Anschluss (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Wer ein neues Smartphone oder Notebook sucht, stößt beim Blick auf die technischen Daten häufig darauf: ein Anschluss namens USB Typ C oder kurz USB-C. Damit ausgestattet sind beispielsweise Apples Macbook 12, Dells XPS 15 und Latitude 13, Googles Nexus 5X und Microsofts Lumia 950. Das Problem: Hinter dem USB-C-Anschluss verbergen sich allerhand Funktionen.

Beispielsweise verbinden viele Nutzer den USB Typ C mit USB 3.1 - dabei ist Ersteres ein Anschluss samt verdrehsicherem Stecker, Letzteres aber eine Schnittstelle. So funktioniert zwar USB 3.1 nur per USB Typ A und Typ C, der Stecker wird aber auch von anderen Schnittstellen verwendet. Vergleichsweise einfach für Käufer ist Intels Thunderbolt 3 zu erkennen: Neben dem USB-C-Port prangt ein kleiner Blitz, nicht zu verwechseln mit Apples ähnlichem Lightning-Anschluss beim iPad oder iPhone, neben welchem kein Blitz abgebildet ist.

Zumindest Intels Lösung ist transparent

Thunderbolt 3 unterstützt natürlich Thunderbolt und daneben USB 3.1, Displayport 1.2 und PCIe-3.0-x4. Was bedeutet das? Über einen TB3-USB-C-Anschluss können 5K-Monitore und USB-Sticks, aber auch Dockingstationen mit Ethernet und VGA angeschlossen werden. Dell etwa verkauft einen Adapter für den einzelnen USB-C-Port des XPS 15, und Razer bindet an das Blade Stealth genannte Ultrabook eine externe Box mit dedizierter Grafikkarte an. Obendrein kann Thunderbolt 3 - genauer: generell USB Typ C - auch unter bestimmten Voraussetzungen als Netzteilanschluss verwendet werden. In diesem Fall ist das USB-Logo auf einer Batterie abgebildet.

  • Thunderbolt nutzt USB Typ C (Bild: Intel)
  • Theoretische Beschriftungen bei USB Typ C (Bild: Intel)
Thunderbolt nutzt USB Typ C (Bild: Intel)

Die Spezifikationen von USB Typ C sehen 15 Watt für externe Geräte vor, mit zusätzlichem Power-Delivery-Chip sind es bis zu 100 Watt für den internen Akku. Notebooks mit dieser Funktion sind neben dem Blade Stealth das Elitebook Folio G1 und Apples Macbook 12. Letzteres verwendet aber keinen Thunderbolt-3-, sondern einen USB-Controller samt Typ-C-Anschluss. Der - nun wird es verwirrend - unterstützt Alternate Modes wie DP: Der Typ-C-Port des Macbook 12 gibt per Adapter Bild- und Tonsignale aus und müsste eigentlich mit einem Displayport-Logo versehen sein. Obacht: USB 3.0 wird mittlerweile als USB 3.1 Gen1 bezeichnet und liefert bis zu 5 statt 10 GBit pro Sekunde an Daten.

Smartphones mit USB-C-Anschluss sind mittlerweile im mittleren bis oberen Preisbereich üblich, aber auch hier ist nicht alles gleich: Nur weil USB Typ C draufsteht, ist nicht zwingend USB 3.1 Gen2 drin. Theoretisch sollte neben dem Anschluss ein USB-Logo mit zwei S für Super Speed und einer hochgestellten 10 stehen, doch die wenigsten Hersteller halten sich daran. Googles Nexus 5X und Oneplus' Two kombinieren den USB-C-Stecker mit einer lahmen USB-2.0-Schnittstelle, Samsungs Galaxy Note 3 mit USB 3.1 Gen1. Eine der Ausnahmen ist Microsofts Lumia 950 XL mit USB 3.1 Gen2 und Unterstützung von Continuum per Display-Dock, das via USB Typ C angeschlossen wird.

  • Thunderbolt nutzt USB Typ C (Bild: Intel)
  • Theoretische Beschriftungen bei USB Typ C (Bild: Intel)
Theoretische Beschriftungen bei USB Typ C (Bild: Intel)

Augen auf bei USB Typ C

Um späteren Ärger zu vermeiden, sollten vor dem Kauf eines Smartphones oder Notebooks Datenblätter und Tests gründlich studiert werden. Bei einem Smartphone mag es nicht allzu tragisch sein, wenn der USB-C-Port die Daten per USB-2.0-Geschwindigkeit zum Computer überträgt. Es zeigt aber, dass der Hersteller ein paar Cent einsparen wollte.

Bei Notebooks sollte auf den kleinen Blitz für Thunderbolt 3 geachtet und zudem geprüft werden, ob per dediziertem Ladeanschluss der Akku befüllt wird. Ist USB-C ohne einen Hinweis auf Thunderbolt 3 verbaut, handelt es sich in den meisten Fällen um USB 3.1 Gen2. Sofern ein oder mehrere Alternate Modes unterstützt werden, müssen Kunden auf kleine Logos neben dem USB-Typ-C-Anschluss oder ein korrektes Datenblatt hoffen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


astrophys 29. Apr 2016

Ist ja auch kein USB 2 sondern mindestens USB 3, es sei denn, man kann per USB 2.0 etwa...

Anonymer Nutzer 03. Feb 2016

Ah, auch als UPnP bekannt? Laueft so gut wie gar nicht (vernuenftig) unter Linux... am...

CoDEmanX 28. Jan 2016

Noch was: DP ist porno!

Moe479 27. Jan 2016

ähmmm ... alles dran schreiben? ( usb 4.2 dp 3.5 tb 2.72 dc 150 V 0,987A



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Keoken Interactive
Spielemacher rühren Fans mit Studioschließung

Mehr als 200 Pitches bei Publishern, aber kein neues Projekt: Das Entwicklerstudio Keoken (Deliver us Mars) macht dicht - auf herzbewegende Art.

Keoken Interactive: Spielemacher rühren Fans mit Studioschließung
Artikel
  1. Energie: Können Windparks sich gegenseitig den Wind wegnehmen?
    Energie
    Können Windparks sich gegenseitig den Wind wegnehmen?

    Inwieweit beeinflussen Windparks den Windfluss für bereits bestehende Windparks? Dieser Frage ist eine Forschungsgruppe an der US-Westküste nachgegangen.

  2. Unterschätzte Wertschätzung: Nicht geschimpft ist nicht gelobt genug
    Unterschätzte Wertschätzung
    Nicht geschimpft ist nicht gelobt genug

    Viele IT-Profis stehen kurz vor dem Burnout oder haben innerlich gekündigt. Mangelnde Wertschätzung ist oft die Ursache. Wie können Führungskräfte gegensteuern?
    Ein Ratgebertext von Marc Favre

  3. Ground-Launched Small Diameter Bomb: Russische Abwehrmaßnahme schaltet US-Präzisionswaffe aus
    Ground-Launched Small Diameter Bomb
    Russische Abwehrmaßnahme schaltet US-Präzisionswaffe aus

    Präzisionsgelenkte US-Munition ist im Ukrainekrieg der russischen elektronischen Kriegsführung teilweise unterlegen. Das zeigt der Einsatz der GLSDB.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Crucial P3 4 TB Acronis 189,99€ • AMD Ryzen 7 5800X 159€ und Ryzen 5 5600X 105,90€ • Fnatic STREAK65 45,59€ • Fractal Design Terra Jade 154,39€ • Lian Li O11 Air Mini 78,89€ • Speicher von Samsung bis -48% • 2023er TVs bis -63% • Amazon Gaming Week • Apple Week bei MediaMarkt [Werbung]
    •  /