Roboterschiff: Darpa baut unbemannten U-Boot-Verfolger
Dieses Schiff soll die leisesten U-Boote aufspüren und wird bei der Verfolgung nicht müde: Actuv ist unbemannt und vollgestopft mit moderner Technik. Es soll Anfang 2016 einsatzbereit sein.
Roboterschiffe sollen künftig gegnerische U-Boote verfolgen. Die Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) lässt derzeit ein solches bauen, das in wenigen Monaten vom Stapel laufen soll, berichtet Armed With Science, das Wissenschaftsblog des US-Verteidigungsministeriums.
Anti-Submarine Warfare Continuous Trail Unmanned Vessel (Actuv), etwa: unbemanntes Schiff für die permanente Verfolgung im Kampf gegen U-Boote, nennt die Darpa, die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums, das Roboterschiff. Es ist ein gut 40 Meter langer, 140 Tonnen schwerer Trimaran. Der unbemannte U-Boot-Jäger wird selbst nicht tauchen, sondern auf der Oberfläche schwimmen.
Unbemanntes Schiff spürt auch sehr leise U-Boote auf
Das Schiff wird mit elektronischen Systemen - laut Darpa "nicht-konventionellen Sensortechnologien" - ausgestattet, mit denen es selbst "die leisesten U-Boote" mit Diesel-elektrischem Antrieb aufspüren können soll. Diese soll es dann von der Oberfläche aus verfolgen. Die Darpa äußert sich nicht dazu, ob das Actuv auch bewaffnet werden kann. Die US-Marine plane zudem, das Actuv auch für andere Aufgaben einzusetzen, etwa zum Minenräumen, sagte Scott Littlefield, Leiter des Projekts bei der Darpa.
Das unbemannte Wasserfahrzeug soll wie ein herkömmliches Schiff eingesetzt werden: Es legt von einem Pier ab. Vorteil sei, dass an Bord mehr Platz für Nutzlasten sei. Das wiederum erlaube längere Einsätze und eine größere Reichweite als bei einem System, das von einem Schiff aus gestartet wird. Die Darpa spricht von monatelangen Einsätzen und tausenden Kilometern Reichweite.
Unbemannt ist günstiger als bemannt
Ein wichtiger Grund, U-Boote künftig mit unbemannten Schiffen aufzuspüren und zu verfolgen, sind die Kosten: Ein unbemanntes Schiff braucht keine Unterkünfte und Einrichtungen für die Mannschaft. Außerdem ist der Unterhalt günstiger: Der Einsatz eines Actuv koste 15.000 bis 20.000 US-Dollar am Tag. Der Betrieb eines Zerstörers hingegen erfordere 700.000 US-Dollar pro Tag, sagte Littlefield.
Das Actuv wird derzeit in einer Werft Clackamas im US-Bundesstaat Oregon gebaut und ist fast fertig. Derzeit werde noch die Software installiert, berichtet Armed With Science. Die Darpa will im Januar oder Februar kommenden Jahres mit den rund zweijährigen Tests beginnen.
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