League of Legends: "Wenn du nicht der Beste bist, bist du ein Garnichts"
Berlin im Zeichen von League of Legends: Am Wochenende standen sich die besten Teams vor mehreren Tausend Fans im Finale gegenüber. Golem.de hat zugeschaut und mit Insidern über die Erfolgsgeheimnisse der asiatischen E-Sportler gesprochen.
Mit seinem süßen Hut auf dem Kopf wird der League-of-Legends-Champion Teemo im Spiel unsichtbar, wenn er ganz still steht. Das scheint den vielen jungen Leuten, die eben diesen Hut tragen, in der U-Bahn-Linie 12 am vergangenen Samstagmorgen aber nicht ganz zu gelingen. Sie sind aufgeregt und freuen sich auf ihr Highlight des Jahres: das Finale des Summoner's Cup - oder für alle, die sich mit der E-Sport-Szene nicht so auskennen, einfach die League-of-Legends-Weltmeisterschaft. Und da macht es ihnen auch nichts aus, wenn sie mit den giftgrünen Mützen selbst in Berlin auffallen.
- League of Legends: "Wenn du nicht der Beste bist, bist du ein Garnichts"
- Finale mit zwei südkoreanischen Teams
"Ja, wat is denn mit denen los? Wieder irgendein neuer Trend, den ick verpasst hab?", fragt sich der Zeitungsverkäufer am U-Bahnhof. "Kein Mode-Trend. Fankult, nennt man das", antwortet ihm ein junger Mann mit der grünen Mütze im Vorbeigehen. Er ist wie die rund 15.000 anderen Fans auf dem Weg zur Mercedes-Benz-Arena, wo in diesem Jahr die Finalspiele ausgetragen werden.
Auch andere Berliner Orte sind den E-Sport-Fans geläufig: die Arena Berlin am Treptower Park, in der das deutsche Community-Event mit mehreren Hundert Zuschauern stattgefunden hat. Oder aber die Berliner Gamingbar Meltdown am Hermannplatz, wo rund 70 Leute bei Bier und Public-Viewing über die Spiele fachsimpeln.
Der am meisten gespielte Titel
Der Free-to-Play-Titel League of Legends wird monatlich von rund 67 Millionen Spielern weltweit gespielt und ist damit eines der erfolgreichsten Computerspiele. Das Grundprinzip des sogenannten MOBAs, kurz für Multiplayer Online Battle Arena, ist leicht erklärt: Zwei Teams mit je fünf Spielern kämpfen in einer virtuellen Arena. Ziel ist es, die gegnerische Basis zu zerstören. Seine Komplexität bekommt das Spiel durch seine 127 Champions. Einer davon ist Teemo. Die Champions haben jeweils individuelle Fähigkeiten, die mit der im Spiel gesammelten Erfahrung skalieren und mit 208 verschiedenen Items kombiniert werden können. Es gibt viele mögliche taktische Vorgehensweisen, die besonders auf professionellem Level spielentscheidend sein können.
Die professionellen Spieler trainieren deswegen täglich bis zu acht Stunden mit ihren Trainern und Analysten, um zumindest einen Bruchteil der Champions wirklich beherrschen zu können. Um an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, müssen sich die Teams zunächst in regionalen Ligen beweisen. Bereits im Februar startete die diesjährige Saison, bei der jeweils zehn Teams im wöchentlichen Rhythmus in Europa, Nordamerika, China, Taiwan und Korea um die Tabellenspitze kämpfen. Nur die besten zwei Teams einer Region qualifizieren sich für die Gruppenphase des Summoner's Cup.
Aus Europa waren das in diesem Jahr Fnatic und Origen, die es bis ins Halbfinale geschafft haben, sich aber gegenüber den beiden koreanischen Teams SK Telecom (SKT) und KOO Tigers geschlagen geben mussten. "Die koreanischen Teams sind aktuell einfach auf einem ganz anderen Level", erklärt der deutsche League-of-Legends-Kommentator bei Summoner's Inn, Nico "Sola" Linke, im Gespräch mit Golem.de. "Sie haben sehr starke Spieler, jeder Einzelne ist einfach ein Talent", ergänzt Maxim "LRSB" Markow, der ebenfalls hauptberuflich als League-of-Legends-Kommentator arbeitet. "Hinzu kommt, dass sie nunmal schon zehn Jahre E-Sport-Erfahrung haben, weil E-Sport in Südkorea schon lange etabliert ist und die professionellen Strukturen nicht erst aufgebaut werden müssen."
Ein ganzer Stab an Trainern, Analysten und Psychologen betreut die südkoreanischen Spieler während und außerhalb des Trainings. "Sie haben innerhalb des Teams durch die wirklich hervorragenden Trainer und feste Strukturen einen enormen Vorteil gegenüber westlichen Teams. Das bedeutet, sie haben feste Zeiten, wann sie essen, wann sie körperlichen Sport machen, wann sie gemeinsam trainieren und wann sie einzeln trainieren", erklärt Markow. In europäischen Teams etablieren sich solche Strukturen noch recht langsam. Erst mit dem Start dieser Saison waren Trainer fester Bestandteil der Teams, doch besonders die Profispieler müssen sich erst noch daran gewöhnen. "Die Spieler in Korea sind alle Superstars, aber sie fügen sich dem Coach und hören auf ihn. Das ist in Europa leider nicht immer der Fall", sagt Linke.
Finale mit zwei südkoreanischen Teams |
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Bin irgendwannw egen der wirklich unterirdischen Communitys von LOL und auch DOTA2 auf...
Jeder setzt sich bis zur entblößung für irgend etwas ein. Was mir hierbei auf den Geist...
Was diese Profis nicht erkennen ist, das man gar nicht schneller reagieren kann. Denn...
Naja wards kosten auch geld, ich weiss profis warden wie bekloppt, aber es verlangsamt...