Crimson Edition ausprobiert: Schneller, sparsamer und kürzere Ladezeiten
AMDs neuer Grafiktreiber Crimson Edition hat es in sich: Radeon-R9-Karten erhalten verbessertes Freesync, die Eingabelatenz in Spielen sinkt, der überarbeitete Framelimiter macht das System sparsamer und das Treiber-Panel startet schneller. Sogar eine alte Funktion ist zurück.
Vor rund einem Jahr bei der Veröffentlichtung des Omega-Treibers für Radeon-Grafikkarten monierten wir noch, dass das bei vielen Nutzern ungeliebte Catalyst Control Center vorerst erhalten bleiben werde. Daher nun die gute Nachricht: Mit der Radeon-Software in der Crimson Edition hat AMD das CCC durch die neuen Radeon-Settings ersetzt. Die sind viel übersichtlicher und starten nahezu ohne Verzögerung. Der darunter liegende Catalyst-Treiber 15.11 bringt zudem allerhand neue Funktionen mit sich. Wir haben sie ausprobiert.
Die Radeon-Settings sind eine Wohltat für Radeon-Nutzer, da die Oberfläche längst nicht so verschaltet und teils unlogisch aufgebaut ist wie noch das lahme Catalyst Control Center. Ein kleines Beispiel: Die Virtual Super Resolution (VSR), also Treiber-seitiges Downsampling, ist kein irgendwo in den Displayoptionen verstecktes Kästchen zum Anhaken mehr, sondern eine prominente Schaltfläche. Die neue Option, selbst Auflösungen zu definieren, hat AMD allerdings ins alte CCC ausgelagert. Das ist eine gute Entscheidung, denn die wenigsten Anwender dürften Custom-Resolutions überhaupt benötigen. Praktisch ist die Funktion aber, so sind etwa 21:9-Auflösungen auf einem 16:9-Gerät möglich.
Zu den Neuerungen, die keine spezielle Hardware voraussetzen, zählt das verringerte Pre-Render-Limit: Die Funktion bestimmt, wie viele Bilder die CPU für die Grafikkarte vorbereiten darf - je weniger, desto geringer ist die Eingabelatenz. AMD hat das Limit global für alle Spiele von drei auf einen Frame gesenkt, einstellbar ist das Pre-Render-Limit nicht. Anders die Begrenzung der Bildrate (Frame Rate Target Control, FRTC): Die klappte bisher nur unter D3D10 oder höher, nun werden auch DX9-Spiele wie das aktuelle Fallout 4 sowie ein Bereich von 30 bis 200 statt bis 90 fps unterstützt. Ein Framerate-Limit sorgt für ein runderes Spielgefühl und spart Energie, sofern die Grafikkarte weniger Bilder berechnen muss, als sie könnte. Nvidia nutzt die gleiche Idee im Notebook-Segment und vermarktet sie als Battery Boost.
Praktisch ist zudem die Option, bei bestimmten Spielen Shader nicht zur Laufzeit zu erstellen, sondern nach einmaligem Kompilieren auf der Festplatte oder SSD zu speichern und beim nächsten Mal von dort abzurufen. Aktuell ist die Funktion für einige Titel wie Star Wars Battlefront eingeschaltet und verringert dort die Ladezeit von Maps deutlich. Werden neue Shader im Spiel angefordert, kann das Ruckler hervorrufen, die mit vorab gespeicherten Routinen vermieden werden. Wer möchte, kann versuchen, den Shader-Cache manuell per Game-Profil erzwingen. Die Funktion bringt nicht in allen D3D10-/D3D11-Spielen etwas. Andere, etwa das schon ältere erste Call of Duty Black Ops, unterstützen ohnehin "Shader-Warming" von Haus aus.
Für einige Neuerungen der Crimson Edition braucht es zusätzliche Hardware: Wer eine APU und eine dedizierte Grafikkarte oder schlicht zwei Radeons im Crossfire-Betrieb nutzt, bei dem klappt Frame Pacing nun auch unter D3D9, also etwa im neuen Fallout. Die Funktion verringert Mikroruckler, indem der Treiber berechnete Bilder nicht sofort ans Display schickt, sondern teilweise zurückhält. Wer ein Freesync-Display besitzt, dürfte sich über Frame-Doubling freuen: Bisher war Freesync nur im Bereich der unterstützten Frequenz aktiv, unterhalb greift Vsync. Die Crimson Edition stellt Bilder doppelt dar, wenn die Framerate unter die Minimalfrequenz fällt, und die Darstellung stottert weniger.
Ärgerlich: Frame-Doubling klappt nur bei Displays, bei denen die maximale Frequenz mindestens doppelt so hoch ausfällt wie die minimale. Mit unserem Acer XG270HU klappt das, denn hier liegt die Rate bei 40 bis 144 Hz. Bei vielen UHD-Modellen (meist 32 bis 60 Hz) oder den 21:9-Ultra-Widescreen-Bildschirmen (48 bis 75 Hz) hingegen nicht, weswegen Nvidia für Frame-Doubling und -Tripling eine Hardware-Lösung in Form eines G-Sync-Moduls verwendet statt auf eine Treiber-Lösung zu setzen.
Obendrein verspricht AMD für die Crimson Edition eine höhere Leistung in diversen D3D12-Spielen wie Fable Legends, was aber noch nicht veröffentlicht wurde. Zudem soll die Geschwindigkeit in Ashes of the Singularity steigen, was wir aber nicht bestätigen können. Die Radeon-Software Crimson Edition 15.11 steht bei AMD für GCN-basierte Radeons zum Download bereit. Wer seinen älteren Treiber vorher loswerden möchte, für den hat die Radeon Technologies Group unter Raja Koduri wieder den Uninstaller eingeführt.
Eizo Foris 27 klingt interessant... aber ich wünschte mir da schon eher 27 Zoll mit...
warum anfechten? ich fand es interessant, wie unterschiedlich die empfindung ist. z.b...
Da sollte "Geschwindigkeit" stehen, musste aber wegen der ständig gleichen, unhaltbaren...
Das klappt nicht, es muss eine R7 240/250 sein.