Autonomes Fahren: Das Fahrrad, das keinen Fahrer braucht
Ein fahrerloses Fahrrad ist ein Hingucker. Aber wozu ist es gut? Über die Frage lachen selbst die Erfinder. Ein paar gute Einsatzideen haben sie trotzdem schon.
Das Fahrrad fährt - allein, ohne jemanden, der in die Pedale tritt. Angetrieben wird es von einem Elektromotor in der Nabe des Hinterrades. Gesteuert wird es von Welix Klaas - in bester James-Bond-Manier - mit dem Smartphone. Schauplatz der Demonstration ist allerdings kein Parkhaus in Hamburg, sondern das Euref-Gelände in Berlin, direkt neben dem Gasometer Schöneberg.
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Klaas ist einer der Gründer des Unternehmens Comodule. Das aus Estland stammende Startup mit Sitz in Berlin hat eine Technik entwickelt, um Fahrräder zu vernetzen. "Als wir das alles entwickelten, wurde uns klar, dass es von da nur ein paar Schritte bis zum autonomen Fahren sind", erzählt er. "Wir dachten uns: Warum bauen wir nicht einfach einen Prototyp?"
Das Fahrrad wird per Smartphone gesteuert
Klaas legt seinen Finger auf einen roten Punkt auf seinem Smartphone-Bildschirm und schiebt ihn langsam in Richtung des oberen Bildrandes. Daraufhin setzt sich das Rad in Bewegung. Gelenkt wird per Bewegungssteuerung: Neigt Klaas das Smartphone nach links oder nach rechts, drehen sich die Vorderräder in die jeweilige Richtung.
Dass das autonome Fahrrad dabei nicht umkippt, hat einen einfachen Grund: Es ist ein Dreirad, genauer gesagt ein Lastfahrrad Veleon, das von dem Berliner Unternehmen Adomeit Group entwickelt wurde; Comodule hat die E-Bike-Variante umgebaut.
Das Fahrrad folgt
Aber wozu ist ein autonomes Fahrrad nützlich? "Ehrlich gesagt: Wir wissen es auch nicht genau", sagt Klaas und lacht. "Wir wollen die Menschen anregen, sich Gedanken über verschiedene Einsatzmöglichkeiten zu machen." Allerdings, sagt er, hätten sie einige Ideen: Das Lastfahrrad kann einer Person folgen. Es eigne sich beispielsweise als Postfahrrad. Der Briefträger fährt mit dem Fahrrad zum Einsatzort. Er steigt ab und geht von Haus zu Haus, um die Post zu verteilen. Sein Fahrrad folgt ihm dabei, ohne dass er sich darum kümmern muss. Straßenkehrer könnten das Fahrrad ebenso nutzen.
Ein anderes Szenario könnten autonome E-Bikes sein, die als Leihfahrräder eingesetzt werden. Die Nutzer stellen sie - ähnlich wie ein Auto aus einem Carsharing-Programm - am Ende ihrer Fahrt ab. Nachts könnten die Räder dann autonom zur Ladestation fahren. Das müssen dann auch keine dreirädrigen Lastfahrräder sein: Verschiedene Entwickler arbeiten daran, dass normale zweirädrige Räder autonom fahren.
Allerdings ist das ein Blick in eine fernere Zukunft, das autonome Fahrrad lediglich ein Nebenprodukt der Technik, die Comodule entwickelt hat, um Fahrzeuge zu vernetzen.
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Ferngesteuertes Fahrrad? Klingt oede? Jo, da faellt einem ploetzlich auf, dass der...
Tolle Sache, wenn man am Ziel ankommt und feststellt, dass das autonome Rad unterwegs...
Tja ... nur das Basis orientierte Rad Verleih überall floppen. Ist auch kein Wunder, sie...
Mit autonom fahren hat das nicht wirklich viel zu tun. Jetzt da sie die Bewegungen des...