Need for Speed angespielt: Rennspiel-Reboot für Tuner und Autoliebhaber
Entwickler Ghost Games will mit dem neuen Need for Speed das Flair der alten Underground-Titel zurückbringen - mit Hilfe vielfältiger Tuning-Optionen, Live-Filmsequenzen und Ken Block. Golem.de hat das Rennspiel beim Studiobesuch in Göteborg angespielt.
Das neue Need for Speed erinnert uns bei unserer fünfstündigen Anspielsession beim schwedischen Entwickler Ghost Games sofort an den Serienteil Underground: Aufwendig gerenderte Spiegelungen im Asphalt, die durch prasselnden Regen noch verstärkt werden, Bokeh-Tiefenschärfe und HDR-Effekte auf LED-Bandenwerbung für Burgerläden lassen an den Rennspielklassiker aus dem Jahr 2003 denken. Dank Frostbite-Engine 3 erstrahlt Need for Speed jedoch in zeitgemäßer Optik. In Göteborg war die PS4-Version spielbar, die ruckelfrei mit 30 Bildern pro Sekunde läuft. Die PC-Fassung wurde kürzlich auf das Jahr 2016 verschoben, weil Ghost Games den ursprünglich geplanten Framerate-Lock aufheben will und mehr Zeit für die Optimierung der Engine benötigt.
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Spielerisch orientiert sich Need for Speed ebenfalls am Underground-Vorgänger und setzt auf einen Arcade-Ansatz. Allerdings fühlt sich das Rennspiel etwas nuancierter als früher an, geht damit etwas mehr in Richtung Simulation. Man spürt etwa am Auto, ob Fahrwerk und Reifen auf Drift oder Grip eingestellt sind. Dies geschieht anhand eines Reglers, der sich in jeweils drei Stufen nach links oder rechts schieben lässt. Doch das ist nur die grobe Basis für die Feinjustierung - wer sich besser mit der Materie auskennt, der passt den Reifendruck individuell an und widmet sich den üppigen Tuning-Optionen. Mehr PS wollen entsprechend gekühlt werden und verlangen nach besseren Luftfiltern, auch ECU-Chiptuning und unterschiedliche Turbolader gibt es. Letztere komprimieren die Luft, die in den Motor eingesaugt wird. Je mehr Luft in den Zylinder gelangt, desto mehr Benzin kann er ziehen.
"Wir dringen tief in die Autokultur ein", erklärt Executive Producer Marcus Nilsson (https://twitter.com/marcusnilsson) im Gespräch. "Je nach Tuning verändert sich auch der Sound des Motors rapide. Sie können einen 1972er Volvo 242 nehmen, 50.000 Dollar reinstecken (die Spielwährung, Anm. d. Red.), und er brüllt wie ein Mustang."
Wir haben das vor Ort selbst ausprobiert - und in der Tat, der Motorsound eines Porsche 911 lässt sich massiv modifizieren. Die Zuffenhausener klingen ja sonst immer ein wenig brav, können mit ein bisschen Tuning hier und da aber auch ihre Kraft herausbrüllen.
Die Story: Echtzeit-Compositing in Netflix-Qualität
Das auf der Gamescom 2015 angekündigte Echtzeit-Compositing funktioniert in der Vorab-Version bereits sehr gut. Dabei werden für den Story-Modus, der in der frei befahrbaren und in der an eine Mischung aus Los Angeles und San Francisco erinnernden Stadt Ventura Bay angesiedelt ist, animierte Rendermodelle in Echtzeit-Videosequenzen eingebaut. Die Filmsequenzen befinden sich qualitativ durchaus auf dem Niveau von Streamingdiensten wie Netflix, und auch die Schauspielerinnen und Schauspieler machen ihren Job gut.
Unser digitaler Subaru BRZ rollt während des Probespiels in seinem aktuellen Zustand in die reale Garage, wo unsere Crew rund um die Charaktere Spike, Amy, Manu und Robyn bereits auf uns wartet. Mechanikerin Amy öffnet nun die Motorhaube und prüft die Zylinderköpfe. Löblich: Szenen wie diese sind nicht nur ein Gimmick, sie kombinieren clever Filmatmosphäre und Tuning-Optionen. Denn während die Clique um unser Auto herumsteht und tratscht, können wir für jeden einzelnen Part des Wagens - von der Motorhaube bis zum Seitenspiegel - unterschiedliche Paintjobs anlegen. So ist es unter anderem möglich, der Lackierung einen Metallic-Touch zu verpassen oder aus Tausenden Vinyls und fünf unterschiedlichen Zoll-Größen zu wählen. Auch hier gilt die gleiche Devise wie beim Performance-Tuning: Wer will, kauft fertige Kits von Rocket Bunny und Co., Autokenner hingegen suchen sich den Sniper-Wing-Spoiler für Mitsubishi Lancer Evolution MR oder Mercedes-AMG GT lieber selbst aus.
Weniger Fast & Furious, mehr Schmutz und Schlosserhose |
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Hi, ich habe ebenfalls vor einiger Zeit EA (bzw. Origin) von meinem Rechner verbannt und...
Oh man, sorry aber Du wirfst hier mit einer ganzen Menge gefählichem Halbwissen um dich...
EA bringt keine DLCs raus und ich kann Krebs durch Hand auflegen heilen ;)
PC Spiele haben jedoch beides, hohe Freamrate UND eine bessere Grafik.