Primove in der Hauptstadt: Berlin hat wieder eine E-Bus-Linie
Viel Komfort, weniger Stolpergefahr und eine betrieblich herausfordernde Linienführung: Nach mehreren Jahrzehnten hat Berlin wieder eine rein elektrisch betriebene E-Bus-Linie. Wir haben erste Erfahrungen im Linienbetrieb mit den per Induktion ladenden Bussen gesammelt.
Seit dem 31. August 2015 fahren in Berlin wieder E-Busse im Linienbetrieb. Ganz neu ist die E-Mobilität für die Stadt nicht, denn vor einigen Jahrzehnten besaß Berlin nicht nur ein weit ausgebautes Straßenbahnnetz, sondern auch ein ausgedehntes O-Bus-Netz mit Trolleybussen, die dank Stromabnehmer elektrisch fahren konnten. Im Zuge der Priorisierung des Autoverkehrs wurde allerdings beides stark verkleinert beziehungsweise sogar abgeschafft.
- Primove in der Hauptstadt: Berlin hat wieder eine E-Bus-Linie
- Eine schwierige Linie für das Primove-System
Jetzt, im neuen Jahrtausend, ist Elektromobilität im Busverkehr in Deutschland wieder angesagt. Vor allem Bombardier will mit seinem Akku- und teils auch dem Antriebssystem hier größere Marktanteile erobern. Nach Mannheim und Braunschweig ist Berlin die dritte Stadt, die nun mit dem System experimentiert. In anderen Städten ist die Konkurrenz unterwegs.
Am Eröffnungstag tauschte die BVG die Busse der Linie 204, die zwischen den Bahnhöfen Berlin-Südkreuz und Zoologischer Garten verkehrt, im laufenden Betrieb aus. Zunächst wurden zwei der vier Busse für die Presse- und Politikerfahrt verwendet, die gegen Mittag in den normalen Linienbetrieb überführt wurden. Am Südkreuz wechselten die Fahrer der Dieselbus-Schicht dann auf die E-Busse, so dass wir innerhalb einer Stunde einen reinen E-Bus-Betrieb beobachten konnten. Änderungen im Takt gab es dafür nicht, allerdings ein leichtes Verkehrsproblem.
Die BVG beanspruchte nämlich den ihr zustehenden Platz, was zusammen mit Taxi- und Pkw-Fahrern, die am Südkreuz trotz eigener Aufstellfläche gerne Bushaltestellen blockieren, etwas schwierig war. Zudem waren mehrere Limousinen der Gäste auf den Busparkplätzen, was die Situation nicht vereinfachte. Die Aktion fiel also auf, was sogar dazu führte, dass ein Fernbusfahrer spontan seine Fahrgäste eine Minute warten ließ, damit er ein Foto von den E-Bussen machen konnte.
"Gelb stinkt nicht"
Zusammen mit den Bussen hat die BVG ein paar Kleinigkeiten entwickelt, die entlang der Strecke Aufmerksamkeit erregen sollen. Zum einen sind die Bushaltestellen mit den Anzeigetafeln für die Linien in gelber Farbe ausgestattet. Das soll auf den E-Bus hinweisen. Zum anderen wurde für den Eröffnungstag der Boden mit E-Bus-Werbung besprüht. Besonders offensichtlich sind jedoch die markigen Sprüche um und in dem Bus. "Gelb stinkt nicht", heißt es etwa auf einem der Fahrzeuge und im Inneren erinnert ein "Gib' mir deinen Saft" an einen alten Hip-Hop-Song.
Eine schwierige Linie für das Primove-System |
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Hier wird aber einiges durcheinander gebracht. Natürlich gibt es auch bei Strom...
Eine Strassenbahn hat eine andere Kapazität und ist daher nicht für jede Busstrecke...
Moderne Busse sind aber nun mal allesamt Niederflurbusse, um auch das Einsteigen für...
Danke