Privatsphäre: Verbraucherschützer klagen gegen Windows 10

Microsoft soll dem Nutzer klarer anzeigen, welche Einwilligung in Datenerhebung und -nutzung für alle Funktionen und Dienste von Windows 10 gefordert wird. Denn ohne diese Zustimmung kann das Update nicht installiert werden.

Artikel veröffentlicht am ,
Opt-out statt Opt-in: Nutzer von Windows 10, die möglichst wenig Daten an Microsoft senden wollen, müssen sich durch viele Einstellungen arbeiten.
Opt-out statt Opt-in: Nutzer von Windows 10, die möglichst wenig Daten an Microsoft senden wollen, müssen sich durch viele Einstellungen arbeiten. (Bild: Shannon Stapleton/Reuters)

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat Microsoft abgemahnt und aufgefordert, seine Datenschutzklausel für Windows 10 nicht mehr zu verwenden. Da Microsoft sich weigerte, die geforderte Unterlassungserklärung abzugeben, haben die Verbraucherschützer Klage vor dem Landgericht München I (12 O 909/16) eingereicht, wie am 29. Februar 2016 bekanntgegeben wurde.

Für das Update auf Windows 10 müssen Lizenzbestimmungen akzeptiert werden. Darin verlangt Microsoft die Einwilligung in die Datenerhebung und -nutzung für alle Funktionen und Dienste. Ohne Zustimmung kann das neue Windows nicht installiert werden.

  • In den allgemeinen Datenschutz-Einstellungen lässt sich unter anderem die Verwendung der Werbungs-ID stoppen. (Screenshot: Zeit Online)
  • Einstellungen in Cortana: Wer alles deaktiviert, hat von der virtuellen Assistentin nicht mehr viel. (Screenshot: Zeit Online)
  • Erweiterte Einstellungen im Edge-Browser: Ganz am Ende finden sich noch wichtige Optionen. (Screenshot: Zeit Online)
  • Mehrere Apps haben standardmäßig Zugriff auf die Kamera. (Screenshot: Zeit Online)
  • Die Erhebung von Standortdaten lässt sich in Windows 10 nur begrenzt verhindern. (Screenshot: Zeit Online)
In den allgemeinen Datenschutz-Einstellungen lässt sich unter anderem die Verwendung der Werbungs-ID stoppen. (Screenshot: Zeit Online)

Solche Klauseln bedürften einer optischen Hervorhebung, so dass Nutzer erkennen können, welchen Bedingungen sie zustimmen sollen. Doch genau das gebe es nicht. Darüber hinaus kritisierten die Verbraucherschützer, dass der Nutzer durch die Datenschutzerklärung nicht ausreichend informiert werde, in welche Datenerhebung und -nutzung er konkret einwilligt. Zu lang, unübersichtlich und unbestimmt, bemängelte die Verbraucherzentrale.

Microsoft bestreitet die Vorwürfe

Microsoft bestreitet die Vorwürfe. "Der Kunde hat mit Windows 10 die volle Kontrolle über seine Daten. Er kann bestimmen, wie seine Daten verwendet werden, damit wir ihm personalisierte Services und Angebote zur Verfügung stellen können", sagte eine Microsoft-Sprecherin Golem.de auf Anfrage. Microsoft gebe den Nutzern zudem verschiedene Möglichkeiten an die Hand, die Datenschutzeinstellungen in Windows 10 anzupassen.

Zeit Online erklärte, dass manche Einstellungen tatsächlich fragwürdig seien, auch wenn sie sich so ähnlich auch in anderen Betriebssystemen finden. Andere Einstellungen seien aus Sicht von Microsoft nachvollziehbar, weil eine Anwendung wie die virtuelle Assistentin Cortana nun einmal zu den größten Neuerungen von Windows 10 gehöre und viele Nutzerdaten brauche, um eine echte Hilfe sein zu können. Immerhin bietet Windows 10 diverse Möglichkeiten, die Datenschutz- und Privatsphäre-Einstellungen anzupassen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Tuxianer 06. Mär 2016

Na, so einfach geht das dann doch nicht. Präsent ist man nicht nur und allein über...

Anonymer Nutzer 02. Mär 2016

Hmm, seltsam. Ich würde aufgefordert den Adblocker zu deaktivieren und dafür auch gibt...

Captain 02. Mär 2016

Damit er dir personalisierte Werbung und Angebote frei Haus liefern kann ;-)



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Ehemaliger Entwickler
Die Performance von Windows 11 ist "lächerlich schlecht"

Selbst für ehemalige Angestellte von Microsoft sind manche Eigenarten von Windows offenbar unverständlich. Teilweise hilft selbst teure Hardware nicht.

Ehemaliger Entwickler: Die Performance von Windows 11 ist lächerlich schlecht
Artikel
  1. Elektro-Pick-up: Cybertruck nach Waschstraßenbesuch funktionsunfähig
    Elektro-Pick-up
    Cybertruck nach Waschstraßenbesuch funktionsunfähig

    Ein Tesla-Cybertruck-Besitzer hat ein Problem, nachdem er sein Fahrzeug zu einer routinemäßigen Autowäsche gebracht hat.

  2. Bezahlfunktion: Genehmigung für Apples NFC-Zugang soll im Mai kommen
    Bezahlfunktion
    Genehmigung für Apples NFC-Zugang soll im Mai kommen

    Apple muss Konkurrenten die Nutzung der NFC-Schnittstelle im iPhone für Bezahlfunktionen ermöglichen. Die EU soll die Bedingungen des Herstellers in Kürze genehmigen.

  3. EU-Kommission warnt: Pornhub, Stripchat und Xvideos müssen DSA-Auflagen einhalten
    EU-Kommission warnt
    Pornhub, Stripchat und Xvideos müssen DSA-Auflagen einhalten

    In den kommenden Tagen treten für Pornhub, Stripchat und Xvideos neue Auflagen in Kraft. Unter anderem müssen sie Minderjährigen aus der EU den Zugang zu Pornos verwehren.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • BenQ Mobiuz 27" WQHD/165 Hz 229€ • Spring Sale bei Gamesplanet • MindStar: AMD Ryzen 5 5600 99€ und Ryzen 7 7800X3D 339€ • Samsung Galaxy S23 -37% • Alternate: Patriot Venom 64-GB-Kit DDR5-6000 206,89€ • myMediaMarkt: Sony Bravia KD-75X85L 1.274€ • MSI MEG 342CDE OLED 999€ [Werbung]
    •  /