Solid State Drive: Toshiba stapelt Flash-Speicher mit Durchkontaktierungen

Hauchdünne Metallstäbchen statt Drähte: Toshibas neuer Flash-Speicher wird vertikal durchkontaktiert, anstelle die Dies einzeln zu verdrahten. Damit sollen SSDs schneller und sparsamer werden.

Artikel veröffentlicht am ,
16 per TSVs verbundene Dies
16 per TSVs verbundene Dies (Bild: Toshiba)

Toshiba hat die ersten NAND-Flash-Packages angekündigt, bei denen die Dies im Chipgehäuse nicht einzeln verdrahtet werden, sondern vertikal von oben nach unten durch Metallstäbchen verbunden sind. Diese Technik nennt sich Through Silicon Vertical Interconnect Access (TSV), also Siliziumdurchkontaktierung, und wird beispielsweise bei DRAM-Speicher wie dem High Bandwidth Memory von AMDs Fury-X-Grafikkarte genutzt. Im Bereich des Flash-Speichers wurde eine Siliziumdurchkontaktierung jedoch bisher nicht verwendet.

  • Toshibas TSV-Flash (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Details zu Toshiba TSV-Flash (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Details zu Toshiba TSV-Flash (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
Details zu Toshiba TSV-Flash (Foto: Marc Sauter/Golem.de)

Flash-Speicher, wie er beispielsweise auf SSDs verbaut wird, besteht normalerweise aus bis zu 16 übereinandergestapelten NAND-Dies, die zusammen in einem Package genannten Chipgehäuse stecken. Damit die einzelnen Chips vom SSD-Controller ansprechbar sind, werden sie an ihren Außenkanten mit dünnen Drähten miteinander verbunden - in der Fachsprache heißt das Wire Bonding. Toshiba hingegen verbindet die Dies durch winzige Metallstäbchen, die in kleine Löcher in den Chips eingelassen werden - das macht die Herstellung sehr aufwendig und teuer.

Die Vorteile von TSV verglichen mit Wire Bonding sind Toshiba zufolge dafür eklatant: Die I/O-Datenrate soll bei 1,2 GBit pro Sekunde und damit oberhalb von heutigem Flash-Speicher liegen. Bei Lese- und Schreiboperationen würde zudem die Leistungsaufnahme 60 Prozent geringer ausfallen als bei per Wire Bonding angeschlossenen Chips. Hinsichtlich der Kapazität hat die Technik verglichen mit 3D-Flash noch keine Vorteile, da Toshiba planare Dies verwendet.

  • Toshibas TSV-Flash (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Details zu Toshiba TSV-Flash (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
  • Details zu Toshiba TSV-Flash (Foto: Marc Sauter/Golem.de)
Details zu Toshiba TSV-Flash (Foto: Marc Sauter/Golem.de)

Die Variante mit 16 durchkontaktierten Chips sichert 256 GByte, also 128 GBit pro Die. Die kürzlich von Toshiba selbst vorgestellten TLC-Flash-Dies mit 3D-NAND liefern eine Kapazität von 256 GBit. Interessant wird es bei den Abmessungen der Flash-Packages: Toshiba gibt die neuen Chipgehäuse mit 14 x 18 mm an, was etwas kompakter ist als heutige Flash-Packages mit Wire Bonding.

Wann Toshibas durchkontaktierter Speicher in Produkten erhältlich sein soll, hat der Hersteller noch nicht angekündigt. Zuerst soll der TSV-Flash aber wenig überraschend in Enterprise-Server-SSDs eingesetzt werden.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Windows
Smart-TV bringt Computer zum Absturz

Über Jahre sind bei der Sound-Designerin Priscilla Snow immer mehr Funktionen ihres PCs ausgefallen, bis er fast unbrauchbar war. Als Übeltäter hat sich ihr Hisense-Fernseher herausgestellt.

Windows: Smart-TV bringt Computer zum Absturz
Artikel
  1. Fritzbox: AVM bestätigt gute Einigung mit Huawei zu Patenten
    Fritzbox
    AVM bestätigt "gute Einigung" mit Huawei zu Patenten

    Trotz viel Geheimhaltung lobt AVM die Einigung mit Huawei zu Wi-Fi-Patenten. Die Workarounds für die Fritzbox werden zurückgenommen.

  2. Militär: Laserantrieb soll chinesische U-Boote leise machen
    Militär
    Laserantrieb soll chinesische U-Boote leise machen

    Es könnte der Albtraum für die Gegner sein: ein U-Boot mit Laserantrieb, das sehr schnell und leise durchs Wasser gleiten soll.

  3. KI-Modell: Microsoft stellt mit Phi-3 Mini ein LLM für das iPhone vor
    KI-Modell
    Microsoft stellt mit Phi-3 Mini ein LLM für das iPhone vor

    Microsoft hat mit Phi-3 Mini sein bisher kompaktestes KI-Modell vorgestellt. Es soll die Leistung von GPT 3.5 bieten, läuft aber auch auf dem iPhone.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Galaxy S23 400€ günstiger • MindStar: Radeon-Grafikkarten zu Tiefstpreisen • Alternate: Asus Gaming-Laptop 899€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • MSI MEG 342CDE OLED 999€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /