Physik-Engine: Havok FX kehrt zurück

Totgesagte Effekte leben länger: Havok hat erneut Havok FX angekündigt. Statt wie vor Jahren geplant auf der Grafikkarte läuft die Effektphysik aber rein auf der CPU - das hat mehrere Gründe.

Artikel veröffentlicht am ,
Havok FX
Havok FX (Bild: Havok)

Fast ein Jahrzehnt nach der ursprünglichen Ankündigung von Havok FX hat die Intel-Tochter Havok die Effektphysiksammlung fertiggestellt. Mit der 2006 gezeigten Idee hat Havok FX (sprich Effects) jedoch nichts mehr zu tun, denn statt Bruchstücke oder Partikel auf der Grafikkarte zu berechnen, kümmert sich einzig und allein der Prozessor um die Effektphysik.

Havok hatte 2006, nur Monate bevor Intel das Unternehmen kaufte, gemeinsam mit Nvidia erstmals Havok FX gezeigt. Damals wurde die Technologie gegen Ageias PhysX-Karten positioniert: Physikalische Effekte wie bei Beschuss abbröckelnder Putz, interaktiver Rauch oder eine Flüssigkeitssimulation sollten auf Geforce- und Radeon-Grafikkarten laufen.

Mehr als einige Demos gab es aber nicht, denn Intel schlug zu und Nvidia übernahm Ageia und portierte deren Novodex-Physik auf Grafikkarten. Heute kennen wir diese als PhysX-Bibliothek mit optionaler GPU-Beschleunigung exklusiv auf Geforce-Modellen; Gameworks-Module wie Hairworks laufen - wenn auch sehr langsam - auf AMDs Radeon-Grafikkarten.

Auf der GDC Europe 2015 sprach Havok erstmals nach der Ankündigung des neuen Havok FX im Juni 2015 über die überarbeitete Effektphysik. Die ist eine Ergänzung zur regulären Havok-Physik, die Berechnungen wie die Kollisionsabfrage von Figuren oder Objekten wie Fahrzeuge oder Gebäude vornimmt, die essenziell für das Gameplay sind. Theoretisch könnten Entwickler beispielsweise Wände so vorbereiten, dass der Spieler sie in unzählige Einzelteile zerlegen kann. Da alle aber in die eigentliche Havok-Physik eingebunden und interaktiv sind, würde die Darstellungsgeschwindigkeit zu sehr einbrechen.

Um besagte Wände dennoch zerstörbarer wirken zu lassen, werden Teile davon als Bruchstücke ausgelegt und bei einer Kollision um FX-Bodies erweitert. Das sind kleine Trümmer (Debris) oder Partikel, die mit ein wenig Verzögerung rund um die Sollbruchstelle der brechenden Wand generiert werden. All das berechnet der Prozessor, die GPU ist nur indirekt durch Draw-Calls beteiligt.

  • GDC-Präsentation zu Havok FX (Foto: Golem.de)
  • GDC-Präsentation zu Havok FX (Foto: Golem.de)
  • GDC-Präsentation zu Havok FX (Foto: Golem.de)
  • GDC-Präsentation zu Havok FX (Foto: Golem.de)
  • GDC-Präsentation zu Havok FX (Foto: Golem.de)
GDC-Präsentation zu Havok FX (Foto: Golem.de)

Spiele-Entwickler können die Grafikeinheit ohnehin nachträglich einbinden, indem basierend auf früheren Frame-Informationen die FX-Bodies mit Bewegungsunschärfe oder einem Schattenwurf versehen werden. Intern arbeitet Havok zwar weiter an einer GPU-Version von Havok FX, die meisten Studios seien aber froh, dass die Effektphysik die Grafikeinheit nicht belaste, berichtet das Unternehmen.

Zu den ersten angekündigten Spielen mit Havok FX zählt Rainbow Six Siege, das im Oktober 2015 für Windows-PC, Playstation 4 und Xbox One erscheinen soll.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Truth Social
Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
Ein Bericht von Achim Sawall

Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
Artikel
  1. Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
    Intel Core i9-14900KS
    Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

    Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
    Ein IMHO von Martin Böckmann

  2. Pushpak: Indiens Spaceshuttle landet autonom
    Pushpak
    Indiens Spaceshuttle landet autonom

    Die indische Raumfahrtagentur Isro arbeitet an einem wiederverwendbaren Raumflugzeug, das bis Ende des Jahrzehnts fürs Weltall einsatzbereit sein soll. Auch der zweite Testflug verlief erfolgreich.

  3. Elektromobilität: Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt
    Elektromobilität
    Warum der Elektroauto-Hype erst anfängt

    In den vergangenen Wochen konnte man den Eindruck gewinnen, als sei das Elektroauto schon abgeschrieben. Doch das scheint eine typisch deutsche Debatte zu sein.
    Eine Analyse von Friedhelm Greis

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /