SIOD: Wenn die Anzeige auch in der Zeitung blinkt

Eine Zeitung, in der sich die Bilder bewegen wie bei Harry Potter: Das ist das Ziel des Startups Siod. Zunächst wollen die Forscher Papier per OLED mit Lichteffekten aufpeppen.

Artikel von veröffentlicht am
Demonstration der gedruckten OLED
Demonstration der gedruckten OLED (Bild: SIOD)

Ein Bild mit einer animierten, fliegenden Möwe oder blinkende Augen: Auf einem Monitor ist das leicht umzusetzen, doch auf Papier erscheint es unmöglich. Das Chemnitzer Unternehmen Siod will das aber schaffen. Wir haben mit den beiden Gründern, Marcin Ratajczak und Patrick Barkowski, über ihre Idee und die Umsetzung gesprochen. Dabei fanden wir erstaunlich, wie eine innovative Anwendungsforschung auch mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz möglich ist, wenn vorhandenes Wissen und Technik clever kombiniert werden und man beim Forschungsstandort flexibel ist.

Produzieren und Forschen zu gleich

Inhalt:
  1. SIOD: Wenn die Anzeige auch in der Zeitung blinkt
  2. Die erforderliche Technik ist nicht neu
  3. OLEDs sind kein Sondermüll

Frei programmierbare, farbige Displays auf organischer Basis (OLEDs) auf Papier sind das große Ziel von Siod, doch bis dahin ist noch einiges an Forschung notwendig, wie Marcin Ratajczak sagt. Das erfordert Geld, und die Förderung durch Startup-Initiativen hält nicht ewig vor. Deswegen will Siod möglichst früh Produkte mit seiner OLED-Technik auf den Markt bringen.

  • Auf den ersten Blick eine normale Werbeanzeige (Foto: SIOD)
  • Doch dann blitzt etwas auf! (Foto: SIOD)
Auf den ersten Blick eine normale Werbeanzeige (Foto: SIOD)

Am Anfang stehen einfache Effekte, die aber allein schon durch ihre Neuheit auffallen. Siod zeigt uns im Gespräch eine fiktive Werbeanzeige für ein Computerspiel, in der die Augen der abgebildeten Spielfigur einfach nur intensiv aufleuchten sollen, wenn die Seite in einem Magazin aufgeklappt wird. Einfache Animationen mit wenigen Bildern sollen sich später durch die Rasterung von OLED-Bildpunkten erzeugen lassen, in denen zu bestimmten Zeitpunkten unterschiedliche Bildpunkte angesteuert werden.

Siod will dabei als Dienstleister auftreten, nicht als reiner Produzent von Drucktechnik und -material. Marcin Ratajczak stellt sich das so vor: "Ein Kunde liefert uns ein animiertes GIF-Bild und wir drucken daraus eine animierte Seite für einen Prospekt."

OLEDs können gedruckt werden

Für dieses Ziel auf die OLED-Technik zu setzen, hat nichts damit zu tun, dass diese bei Smartphones, Fernseher, Smartwatches und Autoradios scheinbar "in" ist. Die Technik wird bereits seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erforscht. Die Vorteile gegenüber anderen Displaytechniken wurden schon früh erkannt: Die Technik benötigt wenig Strom und OLEDs werden aus sehr dünnen Schichten aufgebaut. Dünn genug, dass sie biegbar sind. Deshalb können sie auf flexible Oberflächen aufgebracht werden. OLEDs können zudem deutlich einfacher als klassische Halbleiter-Technik hergestellt werden.

Das Ziel von Siod, OLEDs auf Papier zu drucken, scheint also nur eine konsequente Nutzung der Vorteile von OLEDs zu sein. Zugleich kommt bei Displays auf Papier und der Geschäftsidee von Siod der bekannteste Nachteil von OLEDs kaum zum Tragen: ihre nur eingeschränkte Haltbarkeit.

Doch auch wenn die Grundlagen bekannt sind und im Labor dünnste Displays auf Papier mit Hilfe von Spin Coating produziert werden können - für eine massenhafte Produktion von Displays ist das Verfahren untauglich. Deshalb experimentiert Siod mit einer Technik, die bei vielen auf dem Schreibtisch steht.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Die erforderliche Technik ist nicht neu 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4.  


Anonymer Nutzer 01. Aug 2015

Ich frage mich ehrlich gesagt, wozu das ganze? Reicht nicht einfach ein Display auf dem...

Anonymer Nutzer 31. Jul 2015

Das ist zwar schmerzhaft - aber erzeugt nur sehr wenig Strom. du kannst dir allerdings...

FreiGeistler 30. Jul 2015

Müll geschrieben, sorry : )

Garius 28. Jul 2015

Ist dir aufgefallen, dass der Artikel drei Seiten umfasst? Abgesehen davon, dass dieses...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Altstore für iPhones ausprobiert: So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores
    Altstore für iPhones ausprobiert
    So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores

    Dank DMA lassen sich in Europa endlich alternative App-Marktplätze auf iPhones installieren. Golem.de hat das mit dem Altstore ausprobiert - mit reichlich Frust.
    Ein Erfahrungsbericht von Tobias Költzsch und Daniel Ziegener

  2. Pixel und Co.: Google legt Software-, Hardware- und KI-Teams zusammen
    Pixel und Co.
    Google legt Software-, Hardware- und KI-Teams zusammen

    Die neue Abteilung Platform & Devices bei Google soll bessere Geräte mit optimierter Software entwickeln. Hintergrund der Änderungen ist KI.

  3. US-Airforce: KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet
    US-Airforce
    KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet

    Die US-Luftwaffe hat erfolgreich einen Nahkampf zwischen dem X-62A-Testflugzeug mit KI-Steuerung und einem bemannten F-16-Kampfflugzeug durchgeführt.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /