Kritischer Softwarefehler: RyuJIT verändert willkürlich Parameter

In Microsofts aktuelles .Net 4.6 hat sich ein gravierender Fehler eingeschlichen. Dessen Just-in-Time-Compiler RyuJIT verarbeitet Eingaben nicht korrekt. Microsoft arbeitet bereits an einem Patch. So lange sollten Entwickler auf ein Upgrade auf .Net 4.6 verzichten.

Artikel veröffentlicht am ,
Entwickler bei Stack Overflow entdeckten einen Fehler in .Nets RyuJIT-Compiler, nachdem dort das Caching nicht mehr korrekt funktionierte.
Entwickler bei Stack Overflow entdeckten einen Fehler in .Nets RyuJIT-Compiler, nachdem dort das Caching nicht mehr korrekt funktionierte. (Bild: Stack Overflow/Screenshot: Golem.de)

Der Fehler ist nur schwer aufzuspüren und kann gravierende Auswirkungen beim Verarbeiten von Code haben. In der aktuellen Version 4.6 von Microsofts Entwicklungsumgebung .Net hat sich ein Bug in den Just-in-Time-Compiler (JIT) RyuJIT in der 64-Bit-Version eingeschlichen. Er verarbeitet ihm übergebene Parameter nicht korrekt. Entdeckt wurde der Fehler von den Systemadministratoren und Entwicklern Nick Craver und Marc Gravell bei Stack Overflow. Microsoft arbeitet nach eigenen Angaben an einem Patch, der demnächst veröffentlicht werden soll.

  • Mit diesem Code spürten Entwickler bei Stack Overflow einen Fehler in RyuJIT auf. (Bild: Stack Overflow)
  • Während der Verarbeitung wurden Parameter willkürlich verändert. (Bild: Stack Overflow)
Mit diesem Code spürten Entwickler bei Stack Overflow einen Fehler in RyuJIT auf. (Bild: Stack Overflow)

Der Bug tritt dann auf, wenn die Optimierungen aktiviert sind. Bei der Optimierung des Endaufrufs (Tail Call Optimization) werden eingangs übergebene Parameter von RyuJIT willkürlich verändert. Craver und Gravell gaben dem Fehler daher den Namen Tail Call Bug. Bei Stack Overflow führte er dazu, dass das HTTP-Caching nicht korrekt funktionierte und so zu einer Überlastung der Server führte.

Nur schwer aufzuspüren

Bei der Entwicklung und Testphase in der Entwicklungsumgebung Visual Studio 2015 tritt der Fehler nicht auf. Wird ein Debugger eingesetzt, verschwindet der Fehler ebenfalls. Erst beim produktiven Einsatz macht er sich bemerkbar.

Besonders gravierend seien die Auswirkungen des Fehlers dann, wenn .Net etwa im medizinischen Bereich verwendet wird, schreiben die Entwickler bei Stack Overflow in einem Blog. Ihr Rat: Über einen Registry-Eintrag lässt sich RyuJIT vorübergehend deaktivieren. Wer .Net noch nicht auf Version 4.6 aktualisiert hat, sollte damit noch warten.

Deaktivieren und abwarten

Ähnliches rät auch Microsoft in einem Advisory und weist darauf hin, dass RyuJITs Vorgänger JIT64 immer noch Teil des .Net-Frameworks ist und verwendet werden kann. Wer in F# programmiert, sollte mit einem Update auf .Net 4.6 warten, denn allem Anschein nach sind Anwendungen, die in der Programmiersprache entwickelt wurden, besonders betroffen. Selbst Anwendungen, die noch für .Net 4.0 entwickelt wurden, könnten aber von dem Fehler betroffen sein. Microsoft will einen Patch schnellstmöglich zur Verfügung stellen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Intel Core i9-14900KS
Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
Ein IMHO von Martin Böckmann

Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
Artikel
  1. Streaming: Twitch verbietet Popos als Leinwand
    Streaming
    Twitch verbietet Popos als Leinwand

    Auf Hinterteile projizierte Streams sind auf Twitch künftig verboten: Der zu Amazon gehörende Dienst geht gegen einen absurden Trend vor.

  2. FTX-Gründer: Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt
    FTX-Gründer
    Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt

    Der Richter betonte die Dreistigkeit der Handlungen von Bankman-Fried. Doch die Haftstrafe für den früheren Chef der Kryptobörse FTX liegt weit unter der Forderung der Anklage.

  3. Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
    Truth Social
    Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

    Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
    Ein Bericht von Achim Sawall

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /