Escape Dynamics: Mikrowellen sollen Raumgleiter von der Erde aus antreiben

Mit Mikrowellen von der Erde aus will das US-Raumfahrtunternehmen Escape Dynamics einen Raumgleiter antreiben. Der Antrieb soll effizienter sein als heutige Raketenantriebe, wodurch die Kosten für Transporte in den Orbit sinken sollen.

Artikel veröffentlicht am ,
Raumgleiter von Escape Dynamics: startet wie eine Rakete, landet wie ein Flugzeug
Raumgleiter von Escape Dynamics: startet wie eine Rakete, landet wie ein Flugzeug (Bild: Escape Dynamics)

Das US-Raumfahrtunternehmen Escape Dynamics hat einen Raumgleiter entwickelt, der von der Erde aus mit Mikrowellen aufgeheizt wird. Er soll künftig Satelliten ins All bringen.

Der Raumgleiter, der von der Form her dem Dream Chaser der Sierra Nevada Corporation ähnelt, wird mit Wasserstoff betrieben. Der wird aber nicht, wie bei Raketen mit chemischem Antrieb, verbrannt. Stattdessen soll der Wasserstoff aufgeheizt werden. Das Gas wird dann durch eine Düse ausgestoßen, wodurch Vortrieb produziert wird.

Antennen werden auf Raumgleiter gerichtet

Die Energie wird in Form von Mikrowellen auf den Raumgleiter übertragen. Dazu wird auf der Erde eine Matrix aus Mikrowellenantennen errichtet. Diese Matrix soll etwa einen Quadratkilometer groß sein. Die Antennen werden auf den Absorber auf der Unterseite gerichtet und nach dem Start des Raumfahrzeugs nachgeführt. An dessen Unterseite ist ein Wärmetauscher mit einem Absorber angebracht. Der absorbiert die Mikrowellen, wandelt sie und erhitzt den Wasserstoff.

Die Mikrowellenantennen werden über einen großen Akku gespeist. Dieser wiederum hängt am Stromnetz. Er kann aber auch mit Strom aus erneuerbaren Quellen, also Wind- oder Sonnenenergie geladen werden.

Raumgleiter startet wie eine Rakete

Der Raumgleiter soll wie eine Rakete starten und den Satelliten im Orbit aussetzen. Dann wird er wieder in die Erdatmosphäre eintreten und anschließend wie ein Flugzeug auf einer Landebahn aufsetzen.

  • So stellt sich Escape Dynamics die Raumfahrt der Zukunft vor. (Bild: Escape Dynamics)
  • Der Raumgleiter soll wie eine Rakete starten. (Bild: Escape Dynamics)
  • Er fliegt in den Orbit, wo er Satelliten aussetzt. (Bild: Escape Dynamics)
  • Nach der Rückkehr zur Erde landet er auf einer Rollbahn, (Bild: Escape Dynamics)
  • Details zum Raumgleiter. (Bild: Escape Dynamics)
So stellt sich Escape Dynamics die Raumfahrt der Zukunft vor. (Bild: Escape Dynamics)

Kürzlich hat Escape Dynamics in einem Test gezeigt, dass das System funktionieren kann. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen eine komplette Antriebssequenz durchgeführt: Ein Gyrotron wandelte elektrischen Strom in Mikrowellen, die über eine Antenne auf ein Triebwerk gestrahlt wurden. Die auftreffenden Mikrowellen wurden von einem hocheffizienten Wärmetauscher in Schub verwandelt.

Mikrowellenantrieb ist effizienter

Vorteil dieses Antriebs sei, dass der Anteil des Treibstoffs am Startgewicht eines Raumfahrzeugs nur rund 70 Prozent ausmachen soll, sagt Escape Dynamics - bei einem heutigen Raumfahrzeug liegt der Anteil bei etwa 90 Prozent. Dadurch könne mehr Nutzlast transportiert werden, wodurch wiederum die Kosten für den Raumtransport sinken sollen.

Der Mikrowellenantrieb sei zudem effizienter als ein Raketenantrieb, sagt Escape Dynamics: Im Labor habe das Triebwerk mit Helium einen Spezifischen Impuls von über 500 Sekunden erreicht. Mit Wasserstoff sollen sogar 600 bis 750 Sekunden möglich sein. Ein Raketentriebwerk schaffe etwa 460 Sekunden. Der Spezifische Impuls gibt die Änderung des Impulses je Gewichtseinheit des Treibstoffs an - vergleichbar dem Treibstoffverbrauch eines Autos auf 100 Kilometern.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Ach 30. Jul 2015

Du müsstest dir eigentlich voll im Klaren darüber sein, dass du gerade die nächste Lüge...

Bujin 22. Jul 2015

Ich denke das Gas wird mit starker Hitze aus der Düse austreten was es an der Luft sofort...

nykiel.marek 22. Jul 2015

Mit Mikrowellen werden die aber nicht knusprig :D LG, MN



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
DeepL Write Pro
DeepL verbessert Texte jetzt in Echtzeit

DeepL veröffentlicht sein erstes Produkt, das auf einem eigenen KI-Modell basiert.

DeepL Write Pro: DeepL verbessert Texte jetzt in Echtzeit
Artikel
  1. General Atomics Mojave: US-Drohne mit Miniguns schießt mit 6.000 Schuss pro Minute
    General Atomics Mojave
    US-Drohne mit Miniguns schießt mit 6.000 Schuss pro Minute

    General Atomics hat eine Großdrohne mit zwei Miniguns getestet, die eine Kadenz von 6.000 Schuss pro Minute erreichen.

  2. Thinkpad P1 Gen 7: Lenovos Notebook verwendet CAMM2-Arbeitsspeicher
    Thinkpad P1 Gen 7
    Lenovos Notebook verwendet CAMM2-Arbeitsspeicher

    Der neue RAM-Standard verbreitet sich langsam außerhalb von Dells Notebooks. Das Thinkpad P1 Gen 7 kommt zudem mit schneller CPU und GPU.

  3. Verkehrsstau ausgelöst: Polizei muss neuer KI-Ampel wiederholt nachhelfen
    Verkehrsstau ausgelöst
    Polizei muss neuer KI-Ampel wiederholt nachhelfen

    Die Stadt Hamm hat kürzlich ihre zweite KI-Ampel aufgestellt. Diese scheint Autofahrer aber hin und wieder mit extrem langen Rot-Phasen zu nerven.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti zum Tiefstpreis • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • OLED-TV von LG 54% günstiger • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /