Cockpit angesehen: Die einfache Steuerzentrale für Linux-Server
Vier Mausklicks im Browser starten den abgestürzten Webserver neu, vier weitere schalten die Netzwerkschnittstellen des Fileservers per Bonding zusammen: Das Werkzeug Cockpit ermöglicht eine komfortable Steuerung von Linux-Servern. Im Gegenzug müssen Admins aber mit ein paar Einschränkungen leben.
Mit Cockpit lässt sich ein Linux-System bequem per Browser administrieren und fernsteuern. Admins können damit unter anderem einen Blick in das Systemd-Journal werfen, die Auslastung prüfen oder Dienste starten und stoppen. Dank Responsive Design passt sich die Benutzeroberfläche zudem automatisch unterschiedlichen Bildschirmgrößen an, was wiederum einen komfortablen Zugriff über Smartphones ermöglicht.
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Zudem kann jederzeit auf die Kommandozeile gewechselt werden, etwa um Webserver zu starten und neue Benutzerkonten anzulegen, die anschließend in der Webanwendung auftauchen. Darüber können auch mehrere Linux-Systeme verwaltet werden, indem Cockpit lediglich auf die übrigen Server aufmerksam gemacht wird, auf denen die Software allerdings ebenfalls laufen muss.
Mit diesem Funktionsumfang ähnelt das von Red Hat entwickelte Cockpit dem bekannten Webmin. Die laut Eigenwerbung einfach zu benutzende und "sehr leichtgewichtige" Benutzeroberfläche spricht vor allem weniger Erfahrene an. Cockpit eignet sich aber auch, um einen Heimserver beziehungsweise kleinere Firmennetzwerke zu verwalten. Das unter der LGPL 2.1 stehende Tool sollten Nutzern übrigens nicht mit dem fast namensgleichen Open IT Cockpit verwechseln.
All inclusive
Red Hat arbeitet seit nicht einmal ganz zwei Jahren an Cockpit. Zwar findet die Arbeit daran mittlerweile offen auf Github statt, doch ist dem Projekt seine Nähe zu Red Hat weiterhin anzumerken, beispielsweise an der verwendeten Distribution. So installieren Fedora 21 Server, Centos Atomic und RHEL Atomic das Tool zur Serververwaltung bereits vor. Fertige Pakete gibt es lediglich noch für Fedora 21 Workstation und Arch Linux.
Unter Fedora 21 Workstation installiert der Befehl yum install cockpit die Steuerzentrale. Nutzer von Arch Linux spielen das Paket cockpit über das Arch-User-Repository (AUR) ein. Die Fedora 21 beiliegende Cockpit-Version ist noch die Version 0.27 vom Herbst 2014, aktuell ist jedoch bereits die Version 0.63. Außer im kosmetischen Bereich hat diese sich bislang allerdings nicht sonderlich verändert.
Wer eine andere Distribution verwendet, etwa Ubuntu oder Debian, muss den Quellcode selbst übersetzen. Da Cockpit jedoch stark auf Fedora und insbesondere Systemd aufsetzt, gerät die Inbetriebnahme zu einem kleinen Hürdenlauf. So müssen zunächst die zahlreichen Abhängigkeiten in der cockpit.spec-Datei zusammengesucht werden. Wie die Software für Ubuntu 15.04 übersetzt wird, ist im Folgendem beispielhaft für andere Distributionen beschrieben.
Installation in Vivid Vervet
Um Cockpit unter Ubuntu 15.04 zu installieren, müssen zunächst alle benötigten Pakete eingespielt werden:
sudo apt-get install xsltproc libglib2.0-dev libjson-glib-dev libpolkit-agent-1-dev libkrb5-dev liblvm2-dev libgudev-1.0-dev libssh-dev libpam0g-dev libkeyutils-dev libpcp3-dev libpcp-import1-dev libpcp-pmda3-dev intltool xmlto libsystemd-journal-dev libsystemd-daemon-dev libxslt1-dev npm nodejs selinux-policy-dev checkpolicy selinux-policy-doc libdbus-1-dev
Anschließend wird der Code der letzten stabilen Cockpit-Version aus dem Github-Repository als .tar.bz«-Archiv heruntergeladen, entpackt und wie gewohnt übersetzt:
./configure
make
make install
Um sich später bei Cockpit anzumelden, muss abschließend noch der Root-Benutzer ein Passwort erhalten:
sudo passwd root
Auf Distributionen ohne Systemd lässt sich Cockpit aber gar nicht erst in Betrieb nehmen. Das betrifft neben früheren Ubuntu-Versionen auch Debian-Systeme bis einschließlich Version 7. Wer Cockpit per Hand installiert hat, muss es abschließend noch über das Systemd-Tool systemctl starten:
systemctl enable cockpit.socket
systemctl start cockpit.socket
Unter Fedora 21 Server, Centos Atomic und RHEL Atomic geschieht dies bereits automatisch.
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Also ich sehe hier wurde reichlich geschrieben und das Programm wurde sich reichlich...
Was ist das Problem mit Nagios/Icinga? Scheinbar kannste es nicht bedienen und flamest...
Hab selbst eine vm als honeypot ...das einzige was ich gesperrt gabe sind filesharing...
Nach oben sind bekanntlich keine grenzen gesetzt (ilo, durch firewall etc). Hängt auch...