Prozessor: Intel dehnt Moore's Law und verschiebt Cannonlake

Die 10-nm-Fertigung hat Probleme und Intels Prozessorpläne halten mit Moore's Law nicht mehr Schritt. Auf die Skylake-Prozessoren folgt ein Refresh namens Kaby Lake, und die Cannonlake-Generation erscheint erst im zweiten Halbjahr 2017.

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Sockel 1151 für Skylake, Kaby Lake und Cannonlake
Sockel 1151 für Skylake, Kaby Lake und Cannonlake (Bild: Marc Sauter/Golem.de)

Intel-Chef Brian Krzanich hat angekündigt, dass die Prozessorgeneration namens Cannonlake erst im zweiten Halbjahr 2017 statt nächstes Jahr veröffentlicht wird. Als Lückenfüller plant Intel die Kaby Lake genannten Chips, die nach aktuellem Stand schlicht höher taktende Prozessoren mit Skylake-Technik sind. Hintergrund der Verschiebung sind Probleme mit dem 10-nm-FinFET-Herstellungsverfahren, die Intel nicht schnell lösen kann.

Einst stellte Intel-Mitbegründer Gordon Moore die Regel auf, dass sich jedes Jahr die Schaltelemente in einem Chip verdoppeln - daraus wurde später Moore's Law. Bald zeigte sich, dass eher mit 18 statt 12 Monaten zu rechnen ist. Intel selbst legte sich im Jahr 2006 mit der Tick-Tock-Strategie darauf fest, alle zwei Jahre die Strukturbreite der Schaltungen zu verkleinern.

Intel dehnt Moore's Law auf 2,5 Jahre

Bei der Besprechung der Quartalszahlen sagte Brian Krzanich aber, dass Intel statt zwei mittlerweile eher zweieinhalb Jahre für einen Shrink benötige. Das zeigte sich zuletzt beim Wechsel vom 22- auf das 14-nm-FinFET-Verfahren: Intel musste den Haswell-Refresh samt den Übertakter-Chips Devil's Canyon einschieben und veröffentlichte als erstes Modell mit Broadwell-Technik den Core M. Der kleine Chip ist verhältnismäßig einfach zu fertigen, die großen Versionen (Broadwell-C) folgten ein dreiviertel Jahr später.

Für die nächsten Monate sieht der Plan bei Intel so aus: Im August wird die Skylake-Generation vorgestellt, weitere Modelle folgen im Herbst. 2016 - vermutlich gestaffelt von Sommer bis Herbst - bringt der Hersteller dann Kaby Lake in den Handel und schließlich im zweiten Halbjahr 2017 Cannonlake. Bis dahin soll der 10-nm-FinFET-Prozess genügend Ausbeute aufweisen. Intel würde damit den bisherigen Vorsprung bei der Fertigung weitestgehend einbüßen.

  • Die Fertigungsuhr tickt künftig langsamer. (Bild: Intel)
Die Fertigungsuhr tickt künftig langsamer. (Bild: Intel)

Globalfoundries und Samsung sowie TSMC holten zuletzt kräftig auf: Die Konkurrenz plant die Serienproduktion Ende 2016 zu starten, erste Produkte könnten daher zeitgleich mit Cannonlake erscheinen. Für Intels Mitbewerber AMD hätte die Verschiebung etwas Gutes: Die FX-Prozessoren mit der neuen Zen-Architektur konkurrieren mit Kaby Lake, beide Generationen werden in einem 14-nm-FinFET-Verfahren hergestellt.

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