3D Xpoint: Neuer Speicher vereint DRAM und NAND

Schneller als nichtflüchtiger NAND-Speicher und mehr Kapazität als flüchtiger DRAM: 3D Xpoint soll eine Lücke zwischen beiden heutigen Technologien besetzen und neue Anwendungen möglich machen.

Artikel veröffentlicht am ,
Wafer mit 3D-Xpoint-Speicherbausteinen
Wafer mit 3D-Xpoint-Speicherbausteinen (Bild: Intel / Micron)

Intel und Micron haben eine neue, nichtflüchtige Speichertechnologie namens 3D Xpoint vorgestellt. Ausgesprochen wird der nichtflüchtige Speicher (Non Volatile Memory) Crosspoint, er soll die Vorteile von NVM mit den Vorteilen von flüchtigem RAM - wie er in Arbeitsspeicher verwendet wird - vereinen. Es dürfte sich hierbei um Phase Change Memory (PCM) handeln.

Die vom Joint Venture aus Intel und Micron entwickelte 3D-Xpoint-Technik soll bis um den Faktor 1.000 schneller arbeiten als heutiger, ebenfalls nichtflüchtiger NAND-Flash-Speicher und bis zu 1.000-mal so haltbar sein. Verglichen mit RAM soll 3D Xpoint eine bis zu zehnmal so hohe Speicherdichte aufweisen, jedoch langsamer sein. 3D Xpoint dürfte damit als zusätzliche Speicherstufe zwischen DRAM und Storage gedacht sein, ähnlich wie die Hybrid Memory Cubes bei Beschleuniger-Karten vom Typ Knights Landing.

Technische Details nannte das Joint Venture nicht, der 3D Xpoint soll jedoch aus zwei Schichten gestapelter Speicherzellen bestehen, was grundsätzlich der Idee von aktuellem 3D-NAND-Flash ähnelt. Der 3D Xpoint soll ohne Transistoren auskommen und schneller schalten als heutiger NVM. Hierzu bedienen sich Intel und Micron einer Technik, bei der die Speicherzellen individuell ansprechbar sind, was Lese- und Schreibprozesse beschleunigen soll. Jede Zelle speichert ein Bit, heutiger Flash-Speicher bis zu drei Bits (Triple-Level-Cells, TLC).

Die ersten 3D-Xpoint-Speicherchips verfügen über eine Kapazität von 128 GBit, das entspricht 16 GByte. Aktuelle Flash-Bausteine weisen die gleiche Speichermenge auf, Intel und Micron haben aber bereits TLC-Flash mit 48 GByte angekündigt. Unklar bleibt vorerst, wie viele 3D-Xpoint-Chips in ein Gehäuse gesteckt werden - das gilt auch für die Art der Systemintegration. Eine Präsentation zu Intels Server-Plattform Purley lässt uns vermuten, dass 3D-Xpoint-Speicher ähnlich wie RAM auf Modulen mit bis zu 512 statt 128 GByte Kapazität verbaut werden könnte. Alternativ dürfte der Speicher ähnlich wie Flash auf PCIe-SSDs verlötet werden.

  • 3D Xpoint (Bild: Intel)
  • 3D Xpoint (Bild: Intel)
  • 3D Xpoint (Bild: Intel)
  • 3D Xpoint (Bild: Intel)
  • 3D Xpoint (Bild: Intel)
  • 3D Xpoint (Bild: Intel)
  • 3D Xpoint (Bild: Intel)
3D Xpoint (Bild: Intel)

Erste Muster wollen Intel und Micron noch 2015 an Partner ausliefern, gefertigt wird der 3D Xpoint im 20-nm-Verfahren in Utah bei Micron. Beide Hersteller arbeiten an Produkten auf Basis der 3D-Xpoint-Speichertechnologie, wovon einige für 2016 geplant sind. Die Anwendungsszenarien für die neue Technik reichen von Gaming bis hin zur Genomik.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


DER GORF 30. Jul 2015

Also ja, man kann damit SSD's machen oder was auch immer man damit gerne für Speicher...

PiranhA 29. Jul 2015

Wieso sollte das keine Revolution sein? Die meisten Seiten nennen das alle revolutionär...

Kleine Schildkröte 29. Jul 2015

Naja die Demonstration der Alternativen für das Rechnen mit Elektronen sind ja auch schon...

Quantium40 28. Jul 2015

Die hohe Speicherdichte und das anscheinende Nichtvorhandensein von Transistoren sowie...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Ghost Shark: Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne
    Ghost Shark
    Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne

    Die Royal Australian Navy hat zusammen mit Anduril Ghost Shark vorgestellt, eine U-Boot-Drohne, die Aufklärungs-, Überwachungs- und Erkundungsmissionen durchführen soll.

  2. US-Airforce: KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet
    US-Airforce
    KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet

    Die US-Luftwaffe hat erfolgreich einen Nahkampf zwischen dem X-62A-Testflugzeug mit KI-Steuerung und einem bemannten F-16-Kampfflugzeug durchgeführt.

  3. Voodoo-X: Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte
    Voodoo-X
    Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte

    Mit originalen Chips und neuen Designtools soll die bisher beste 3dfx-Grafikkarte entstehen. HDMI und zuschaltbaren Speicher gab es bisher nicht.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /