Fliegende Action-Cam: Lily Camera hebt nicht ab
Eine fliegende Kamera zu entwickeln, scheint nicht so einfach: Das US-Unternehmen Lily Robotics ist damit gescheitert, Lily wie angekündigt zu Ende zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Immerhin: Die Kunden sollen ihr Geld zurückerhalten.
Erfolglos trotz großen Erfolgs: Die fliegende Selfie-Kamera Lily Camera schien zwar zunächst ein großer Erfolg zu werden. Mehrere zehntausend Kunden bestellten sie vor. Sie werden Lily aber nicht bekommen: Das Unternehmen Lily Robotics hat angekündigt, dass das Projekt eingestellt wird.
Die Lily Camera sah aus wie ein Quadrocopter mit einem linsenförmigen Rumpf. Doch die Entwickler Antoine Balaresque und Henry Bradlow betonten, Lily sei eine fliegende Selfie-Kamera und kein Copter. Der Nutzer sollte die Kamera in die Luft werfen. Sie sollte ihm in einer Entfernung zwischen 1,75 und 30 Metern folgen, ihn filmen oder fotografieren.
Viele wollten Lily
Balaresque und Bradlow stellten Lily Mitte 2015 vor. Anfang 2016, so war es geplant, sollte die fliegende Kamera auf den Markt kommen. Ein halbes Jahr vor Verkaufsstart konnte sie für 500 US-Dollar vorbestellt werden - und sie wurde vorbestellt: Über 60.000 Kunden orderten eine, was Lily Robotics 34 Millionen US-Dollar einbrachte.
Ende 2015 habe das Unternehmen, eine Ausgründung der Universität von Kalifornien in Berkeley, zudem Investitionen in Höhe von 15 Millionen US-Dollar behalten, berichtet das US-Wirtschaftsmagazin Forbes unter Berufung auf einen Insider. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen versucht, weitere 15 Millionen US-Dollar zu bekommen - vergeblich.
Lily wird abgewickelt
Die Lily Camera habe zwar beständig Fortschritte gemacht, heißt es in einer Mitteilung von Lily Robotics. Mit der Zeit sei das Geld aber immer knapper geworden. "In den vergangenen Monaten haben wir versucht, die Finanzierung zu sichern, um unsere Fertigungslinie freizugeben und unsere ersten Produkte auszuliefern - dazu waren wir nicht in der Lage." Deshalb werde das Unternehmen jetzt abgewickelt.
Die Kunden sollen davon möglichst keinen finanziellen Schaden haben. Das Unternehmen will deshalb die verbleibenden Mittel dafür einsetzen, den Kunden ihr Geld zurückzuerstatten. Diese sind bereits benachrichtigt. Wer noch die gleiche Zahlungskarte hat, mit der die Lily gekauft wurde, bekommt seinen Kaufpreis erstattet. Die anderen fordert Lily Robotics auf, ein Formular auszufüllen.
Mit Lily scheitert so eine weitere fliegende Kamera: Gopro hat die Karma wieder vom Markt genommen, weil einige Karmas wegen Akkuproblemen abstürzten. So weit kam das walisische Unternehmen Torquing Group gar nicht: Seine Minikameradrohne Zano war zwar bei Kickstarter überaus erfolgreich. Richtig fertig wurde sie aber nicht: Die wenigen Exemplare, die ausgeliefert wurden, funktionierten nicht. Das Unternehmen ging pleite, die Unterstützer verloren ihr Geld.
Ja, aber nicht zu solchen Kosten. Oder wollten die eine eigene Fabrik hochziehen wenn du...
Für Ottonormale die den ganzen Tag daheim in der Bude sitzen ist das wohl tatsächlich...
Jeder, der nur ein bisschen Einblick in die Produktentwicklung hat, weiß wie schwierig...
Ich habe auch überlegt, ob die nicht die Notbremse gezogen haben, weil sie gemerkt...