Industrie 4.0: Die Angst des Mittelstands vor der Digitalisierung
Deutsche Mittelständler schauen der digitalen Revolution bisher meist tatenlos zu. Dabei bedrohen innovative Wettbewerber das Geschäftsmodell von immer mehr Firmen. Was machen diese Vorreiter anders?
Früher haben sie in der Werkstatt Auftragszettel aus einem Setzkasten geholt, um den aktuellen Produktionsplan zu erfahren. Heute fotografieren die Mitarbeiter des baden-württembergischen Antriebsspezialisten Wittenstein mit einem Tablet-Computer ihre Maschinen Auf denen prangt ein QR-Code, der alle Informationen an ihr Tablet sendet. Das vermeidet Fehler und steigert die Effizienz. Durch digitale Planung kommt das Material genau zu den Maschinen, die Nachschub brauchen. Der zuständige Kollege muss so nur noch halb so oft fahren wie bisher.
- Industrie 4.0: Die Angst des Mittelstands vor der Digitalisierung
- Was machen die digitalen Trendsetter anders?
Die digitale Werkstatt steht für etwas, über das derzeit viel gesprochen wird: Industrie 4.0, die vierte industrielle Revolution. Die Firma Wittenstein ist einer der digitalen Pioniere im deutschen Mittelstand. Jedes sechste mittelständische Unternehmen hierzulande zählt zu diesen digitalen Vorreitern. Das ist Ergebnis der aktuellen Mittelstandsstudie der Commerzbank. Quer durch alle Branchen wurden Top-Entscheider aus 4000 mittelständischen Unternehmen zum Thema Digitalisierung befragt.
Vorreiter gibt es in allen Branchen
Die digitalen Innovatoren vernetzen ihre Wertschöpfungskette (81 Prozent), optimieren die Administration (76 Prozent), erneuern Produktionsformen (69 Prozent) und Geschäftsmodelle (63 Prozent). "Diese Vorreiter gibt es in allen Branchen - unabhängig von der Unternehmensgröße oder dem Alter der Manager", sagt Markus Beumer, Vorstand der Commerzbank und verantwortlich für das Mittelstandsgeschäft.
Die Mehrheit der Unternehmen (86 Prozent) hat die Chancen der Digitalisierung für den Industriestandort Deutschland zwar erkannt, verhält sich aber eher abwartend: 63 Prozent der Befragten räumen selbstkritisch ein, dass der Mittelstand das Thema derzeit eher noch vernachlässige. Dabei bewegen sich zwei Drittel der Firmen nach eigenem Bekunden in Märkten, die gekennzeichnet sind durch starken Verdrängungswettbewerb und immer kürzere Produkt- und Innovationszyklen.
Vielen sind andere Themen wichtiger
Trotzdem handeln die meisten Firmen derzeit eher defensiv als visionär. Den Fachkräftemangel (63 Prozent) und Kostenreduktion (43 Prozent) betrachten sie als wichtigste Herausforderungen der nächsten fünf Jahre. Innovationen (37 Prozent) und neue Vertriebswege (32 Prozent) stehen dagegen weniger im Fokus.
Das kann gefährlich werden. Schließlich berichtet jede dritte Firma, dass sich Schlüsseltechnologien in ihrer Branche im Umbruch befinden. Bei jedem vierten Mittelständler bedroht die Digitalisierung bereits bewährte Geschäftsmodelle. Neue innovative Nischenanbieter als Wettbewerber beobachten immerhin 28 Prozent der Unternehmen. Bei 22 Prozent der Firmen drängen zudem starke branchenfremde Wettbewerber in den Markt, vor allem im Handel.
Was machen die digitalen Trendsetter anders? |
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Für ein Grundeinkommen würde ich meinen Arbeitsplatz gerne an die Allgemeinheit spenden.
Um Nachwuchs sorgen? a) Fachkräftekinder werden also auch automatisch Fachkräfte?
Mal ehrlich. Zu was anderes sollte sie genutzt werden. Aber das ist ein seit...
Eben. Das ist das Problem der Studenten. Vor und im Studium sind es Sozialisten bzw...