Phantom 3: DJIs neue Drohne filmt mit 4K
Phantom 3 heißt DJIs neuer Quadrocopter. Er kann drinnen fliegen und Videos in einer Qualität aufnehmen, die bisher Drohnen der Oberklasse vorbehalten war.
4K-Drohnen werden erschwinglich: Der chinesische Hersteller DJI hat zwei neue Modelle aus seiner Phantom-Reihe vorgestellt, die Phantom 3 Advanced sowie die Phantom 3 Professional, die Vidoes mit einer 4K-Auflösung aufnehmen.
Wie in der Serie üblich ist auch die Phantom 3 ein Quadrocopter. Die 70 Zentimeter große Drohne wiegt etwa 1,3 Kilogramm. Draußen orientiert sich die Drohne mit Hilfe der Satellitennavigationssysteme GPS und Glonass. Für drinnen hat DJI ein eigenes Navigationssystem entwickelt, das Visual Positioning. Es nutzt eine nach unten gerichtete Kamera, die in Echtzeit eine 3D-Karte des Bodens erstellt. Das System sucht nach speziellen Merkmalen in der Karte und erkennt, wenn diese sich bewegen. Auf diese Weise könne die Drohne ihre Position halten, sagte DJI-Sprecher Michael Perry der BBC.
Ultraschallsensoren messen die Flughöhe
Zwei Ultraschallsensoren messen die Entfernung zum Boden und verbessern so die Fähigkeit der Drohne, an einer Stelle in der Luft zu stehen oder dicht über dem Boden zu fliegen. Außerdem sollen sie einen sanfteren Steig- und Sinkflug ermöglichen. Von der im November 2014 vorgestellten Drohne Inspire 1 wurde die Start- und Landeautomatik übernommen.
Der Quadrocopter ist mit einer Kamera an einer kardanischen Aufhängung ausgestattet. Das ist ein Unterschied zum Vorgängermodell: Die Phantom 2 gab es auch in einer Ausführung ohne Kamera. Die beiden Phantom-3-Modelle unterscheiden sich durch ihre Kamera: Die Advanced hat eine Kamera mit einer Auflösung von 1080p. Sie zeichnet mit einer Rate von 60 Bildern pro Sekunde auf. Das Modell Professionell hingegen nimmt - wie die Inspire - Videos mit einer 4K-Auflösung auf, allerdings mit 30 Bildern pro Sekunde.
Das Objektiv hat eine Festblende
Beide Kameras haben ein Objektiv mit einem Bildwinkel von 94 Grad und einer Festblende von f/2,8. Ihr Sensor hat eine Diagonale von 1/2,3 Zoll (7,7 Millimeter). Bilder und Videos werden auf einer Micro-SD-Karte (bis 64GByte) gespeichert. Die Bilder können als JPG oder als RAW aufgenommen werden, Videos als MP4 oder MOV (MPEG-4 AVC/H.264).
Gesteuert wird die Drohne über eine Fernbedienung sowie über die App DJI Pilot. Über diese kann der Nutzer die Kameraeinstellungen wie Lichtempfindlichkeit, Weißabgleich oder Belichtungszeit regeln.
Außerdem streamt sie die Bilder der Drohne beinahe in Echtzeit auf das Mobilgerät, das in einer Halterung auf der Fernbedienung sitzt. In die Halterung passen Smartphones oder Tablets bis zur Größe des iPad Air. Die Daten werden über DJIs Funktechnik Lightbridge übertragen. Die Reichweite beträgt etwa anderthalb Kilometer.
Die App schneidet Videos
Die App verfügt über eine automatische Schnittfunktion, den Director: Der Drohnenpilot kann in dem Stream bestimmte Sequenzen, etwa von einem besonderen Flugmanöver markieren. Die App schneidet daraus dann automatisch ein Video.
Neu hinzugekommen ist eine weitere Streaming-Funktion: Über das Mobilgerät können die Videobilder direkt auf die Videoplattform Youtube gestreamt werden. Schließlich bietet die App noch eine praktisch Funktion für weniger erfahrene Drohnen-Piloten: einen Flugsimulator, an dem er Flugmanöver virtuell üben kann.
Nur wenige Android-Geräte werden unterstützt
Die App DJI Pilot gibt es für Android (ab Version 4.1.2) und iOS (ab Version 8.0). Allerdings scheinen nur relativ wenige Android-Geräte die App zu unterstützen, darunter das Galaxy S5 und das Galaxy Note 3 von Samsung, Sonys Xperia Z3 oder Googles Nexus 9. Weitere Geräte sollen laut DJI hinzukommen.
Die Phantom 3 Advanced kostet 1.100 Euro, mit einem zusätzlichen Akku-Pack 1.200 Euro. Die Phantom 3 Professional mit der 4K-Kamera gibt es für 1.400 Euro, mit dem zweiten Akku für 1.500 Euro.
Ja, nur wenn das Ding einmal vom Himmel fällt (wird früher oder später passieren), dann...