AMD Freesync im Test: Kostenlos im gleichen Takt

Kein zerrissenes Bild und auch kein Stottern mehr: AMDs Freesync koppelt die Frequenz des Monitors an die Bildrate der Grafikkarte. In der Praxis macht Freesync manches besser als Nvidias G-Sync, dafür überzeugen die kompatiblen Bildschirme nicht durchgehend.

Artikel von veröffentlicht am
Freesync im Test
Freesync im Test (Bild: AMD)

Wer mit einer Radeon-Grafikkarte spielt, musste sich bisher entscheiden: Entweder ist die vertikale Synchronisation eingeschaltet oder sie ist aus - den goldenen Mittelweg ermöglichen nur Nvidias Geforce-Modelle. Dessen G-Sync genannte Technologie bietet die Vorteile der vertikalen Synchronisation ohne deren Nachteile, einen entsprechenden Monitor vorausgesetzt. AMDs schon im Januar 2014 angekündigte Alternative, Freesync genannt, ist ab heute endlich verfügbar. Wir haben sie getestet.

Inhalt:
  1. AMD Freesync im Test: Kostenlos im gleichen Takt
  2. Funktionsweise plus Monitore
  3. Praxis, Fazit und Ausblick

Bei Konsolen ist sie nahezu immer eingeschaltet, am PC haben Nutzer die Wahl: Die vertikale Synchronisation koppelt die von der Grafikkarte ausgegebenen Bilder an die Wiederholfrequenz des Monitors. Diese Idee verbessert zwar die Bildqualität, führt aber je nach Leistung der Grafikkarte zu einer stotternden Darstellung und einer höheren Eingabelatenz.

Vor- und Nachteile ohne Vsync

Nehmen wir als Beispiel ein Display mit einer Wiederholfrequenz von 60 Hz: Ohne Freesync oder G-Sync stellt ein solcher Bildschirm gerundet alle 16,7 ms ein neues Bild dar. Der Grafiktreiber und viele Spiele bieten eine Option, die vertikale Synchronisation oder kurz Vsync genannt wird. Bei einigen Titeln ist diese per Standardeinstellung abgeschaltet, bei anderen - wie Skyrim - kann Vsync nur in einer Konfigurationsdatei deaktiviert werden.

Da der Monitor sein Bild stur alle 16 ms aktualisiert, treten zwei Probleme auf: Liefert die Grafikkarte weniger oder mehr als 60 fps, liegt nicht exakt alle 16 ms ein Bild vor. Was macht das Display? Es befüllt seine Zeilen schlicht mit den Frames, welche die Grafikkarte abliefert - egal ob das letzte Bild noch teilweise dargestellt wird oder nicht. Als Folge zerreißt die Darstellung, der englische Fachbegriff hierfür ist Tearing.

  • Überblick zu Freesync (Bild: AMD)
  • Ohne Vsync oder Freesync tritt Tearing auf. (Screenshot: Golem.de)
  • Anders als G-Sync gibt Freesync die Bildrate nach oben hin frei. (Bild: AMD)
  • Mit Vsync stottert die Bildausgabe, zudem steigt die Eingabelatenz. (Bild: AMD)
  • Freesync gibt passt die Hz-Frequenz an die Framerate an. (Bild: AMD)
  • Bisher angekündigte Freesync-Monitore (Bild: AMD)
  • Acer XG270HU (Bild: AMD)
  • Benq XL2730Z (Bild: AMD)
  • LG 34UM67 (Bild: AMD)
  • LG 29UM67 (Bild: AMD)
  • Liste zu Freesyncs kompatiblen Grafikkarten, die HD 7790 fehlt in der Aufzählung. (Bild: AMD)
  • Freesync gegen Vsync (Bild: AMD)
  • Freesync ermöglicht Bildraten über das Hz-Limit hinaus, dann zeigt der Monitor aber Tearing. (Bild: AMD)
  • Freesync wird im CCC aktiviert. (Screenshot: Golem.de)
  • Ein kleiner Hinweis zeigt, dass Freesync unterstützt wird. (Screenshot: Golem.de)
Ohne Vsync oder Freesync tritt Tearing auf. (Screenshot: Golem.de)

Wie stark das Bild zerreißt, hängt davon ab, wie viele Teilbilder der Monitor pro Aktualisierungsvorgang aus seinem Puffer ausliest, in den die Grafikkarte schreibt. Bei einem wenig anspruchsvollen Spiel können das innerhalb eines Refresh-Zyklus mehrere sein, weswegen die Darstellung wie zerstückelt wirkt - ein rundes Spielgefühl ist das nicht. Vorteil ohne vertikale Synchronisation: Da jedes Bild direkt ausgegeben wird, ist die Eingabelatenz gering.

Vor- und Nachteile von Vsync

Schaltet der Nutzer die vertikale Synchronisation im Spiel ein oder erzwingt sie im Treiber, stellt das Display den zum Refresh-Zyklus eintreffenden Frame die vollen 16 ms dar. Schickt die Grafikkarte ihre Bilder schneller, als der Monitor sie verarbeiten kann, werden Frames ausgelassen. Ein 60-Hz-Display gibt alle 16 ms ein Bild und somit maximal 60 Frames pro Sekunde aus.

Ist die Grafikkarte schneller mit einem Bild fertig, muss sie warten, bis der Monitor seinen aktuellen Refresh-Zyklus beendet hat und den nächsten Frame abholt. Dadurch steigt die Latenz zwischen Eingaben wie der Mausbewegung und der Ausgabe des Bildes, das diesen Input enthält.

  • Überblick zu Freesync (Bild: AMD)
  • Ohne Vsync oder Freesync tritt Tearing auf. (Screenshot: Golem.de)
  • Anders als G-Sync gibt Freesync die Bildrate nach oben hin frei. (Bild: AMD)
  • Mit Vsync stottert die Bildausgabe, zudem steigt die Eingabelatenz. (Bild: AMD)
  • Freesync gibt passt die Hz-Frequenz an die Framerate an. (Bild: AMD)
  • Bisher angekündigte Freesync-Monitore (Bild: AMD)
  • Acer XG270HU (Bild: AMD)
  • Benq XL2730Z (Bild: AMD)
  • LG 34UM67 (Bild: AMD)
  • LG 29UM67 (Bild: AMD)
  • Liste zu Freesyncs kompatiblen Grafikkarten, die HD 7790 fehlt in der Aufzählung. (Bild: AMD)
  • Freesync gegen Vsync (Bild: AMD)
  • Freesync ermöglicht Bildraten über das Hz-Limit hinaus, dann zeigt der Monitor aber Tearing. (Bild: AMD)
  • Freesync wird im CCC aktiviert. (Screenshot: Golem.de)
  • Ein kleiner Hinweis zeigt, dass Freesync unterstützt wird. (Screenshot: Golem.de)
Mit Vsync stottert die Bildausgabe, zudem steigt die Eingabelatenz. (Bild: AMD)

Noch nerviger ist das Stottern, wenn die Grafikkarte etwas länger als 16 ms benötigt und weniger als 60 fps erreicht: In diesem Fall steht dem Display kein neues Bild zur Verfügung, es stellt den letzten Frame erneut dar und die Darstellung wird teils extrem ruckelig (30, 20, 15 fps).

Das stört bei Head-mounted Displays wie dem Oculus Rift. Zwar hilft Triple-Buffering gegen das Stottern, diese Technik erhöht durch ein zusätzlich gepuffertes Bild aber die Eingabelatenz und wird nur in wenigen Spielen genutzt. Freesync löst das Tearing- und das Stotter-Problem, ohne die Eingabelatenz zu erhöhen, sofern die Voraussetzungen stimmen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Funktionsweise plus Monitore 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4.  


der_heinz 23. Mär 2015

Und mit welchem Panel? Bei einem nicht-TN wäre das wirklich mal ein Blick wert.

grmpf 23. Mär 2015

Naja... Zumindest die jetzt erhältlichen FreeSync Modelle sind aktuell $100-250...

TheMasterMaind 22. Mär 2015

Endlich mal einer der es kapiert! Ja, Tripple Buffering ist nicht gleich Tripple...

spyro2000 22. Mär 2015

Du kannst da wahrscheinlich gar nichts sehen. Die Kamera hatte eine feste Bildrate und...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Intel Core i9-14900KS
Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
Ein IMHO von Martin Böckmann

Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
Artikel
  1. Streaming: Twitch verbietet Popos als Leinwand
    Streaming
    Twitch verbietet Popos als Leinwand

    Auf Hinterteile projizierte Streams sind auf Twitch künftig verboten: Der zu Amazon gehörende Dienst geht gegen einen absurden Trend vor.

  2. Ausländische Fachkräfte: Intel-HR-Manager fordert Willkommenskultur in Magdeburg
    Ausländische Fachkräfte
    Intel-HR-Manager fordert Willkommenskultur in Magdeburg

    Die Politik müsse sich laut Intel bei der Integration von ausländischen Fachkräften mehr anstrengen. Diese könnten sich das Land aussuchen, indem sie arbeiten.

  3. Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
    Truth Social
    Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

    Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
    Ein Bericht von Achim Sawall

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /