OxygenOS von Oneplus: "Wir wollen keine Funktionen entwickeln, die nerven"
Oneplus setzt bei der Entwicklung seines ersten eigenen Android-ROMs auf die wichtigsten Programmierer von Paranoid Android. Golem.de hat mit Helen Li, der Hauptverantwortlichen für die Entwicklung von OxygenOS, über das ROM und seine Entstehung gesprochen.
Mit OxygenOS will Oneplus eine eigene, unabhängig von anderen Programmierteams entwickelte Android-Distribution auf den Markt bringen. Helen Li ist seit kurzem bei dem chinesischen Hersteller als Head of Mobile Product die Hauptverantwortliche für die Entwicklung des ROMs. Golem.de hat mit ihr auf dem Mobile World Congress über die Entwicklung von OxygenOS gesprochen.
- OxygenOS von Oneplus: "Wir wollen keine Funktionen entwickeln, die nerven"
- PA-Programmierer sind kreativ
Li bringt einige Programmiererfahrung mit: Nach ihrem Studium an der Universität Waterloo in Kanada arbeitete sie als Programmiererin und Programmiermanagerin bei Microsoft, anschließend bei Startups in New York und Seattle. 2014 traf sie über einen gemeinsamen Freund bei Cyanogen den Oneplus-Mitbegründer Carl Pei, der ihr die jetzige Stelle in Shenzhen anbot. Nach relativ kurzer Überlegungszeit nahm sie an, seitdem arbeitet sie an der Entwicklung von OxygenOS.
Die Mitteilung, dass Oneplus für die Entwicklung seiner ersten eigenen Android-Distribution zahlreiche Mitglieder von Paranoid Android (PA) abgeworben hat, kam etwas überraschend. Dabei handelt es sich nicht nur um eine bloße Zusammenarbeit: "Die Programmierer sind direkt bei Oneplus angestellt", erklärt Li. "Das Kernteam ist nach Shenzhen gezogen, unter anderem Aaron, Arz und Hieu." Aaron Gascoigne ist der bisherige Team Leader von Paranoid Android, Arz Bhatia der Lead Designer, Hieu Nguyen der Software Architect.
Paranoid Android besteht weiterhin
Die Rekrutierung der PA-Programmierer bedeutet Li zufolge aber nicht das Ende von Paranoid Android. "Wir haben nicht das gesamte Entwicklerteam angestellt. Paranoid Android ist immer noch Open Source, es gibt weiterhin Leute, die daran arbeiten", erklärt sie. Auch können die jetzt für Oneplus arbeitenden Entwickler durchaus weiter an dem Projekt arbeiten. Eine Schwächung dürfte der Weggang der Hauptverantwortlichen aber sicherlich schon bedeuten.
Die Verpflichtung des PA-Teams heißt für Oneplus nicht, dass für OxygenOS einfach die Funktionen von Paranoid Android kopiert werden sollen; stattdessen wird das ROM von Grund auf neu gebaut. "Wir sind Oneplus, nicht Paranoid Android. Wir haben die PA-Entwickler eingestellt, damit wir deren kreativen Einfluss für die Entwicklung unseres ROMs nutzen können", erklärt Li. "Wir werden die Ideen vieler Leute aufnehmen, aber am Ende wird OxygenOS unser eigenes, individuelles ROM werden."
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