VLC-Player 2.2.0: Rotation, Addons-Verwaltung und digitale Kinofilme

Der VLC-Player kann in Version 2.2.0 digitale Kinofilme im DCP-Formate abspielen. Zudem werden Videos automatisch rotiert, der Blu-ray-Support ist erweitert worden, und die Addons können leichter verwaltet werden. Das Team hat auch einen häufigen Fehler beim Darstellen von bestimmten Porno-Filmen behoben.

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VLC 2.2.0 ist erschienen,
VLC 2.2.0 ist erschienen, (Bild: VLC)

Fast ein Jahr später als ursprünglich geplant ist der VLC-Player 2.2.0 alias Weatherwax erschienen. Das sei natürlich ein viel zu langer Zeitraum, wie einer der Hauptentwickler, Jean-Baptiste Kempf, auf der diesjährigen Fosdem sagte. Dafür habe das Team viele Fehler beheben und die wichtigsten Bibliotheken ausgiebig testen können. Immerhin werden letztere bereits als Basis für die mobilen Versionen eingesetzt.

  • Mit der neue Version von VLC gibt es keine Probleme mit der Videorotation mehr.
  • Die Addons-Verwaltung ist leicht erreichbar.
  • Die Android-Version hat die Beta-Phase verlassen und erhielt eine neue Benutzeroberfläche.
  • Eine neue Version 2.4.1 gibt es auch für iOS.
  • Erstmals ist eine Beta-Version für Windows RT erschienen.
Mit der neue Version von VLC gibt es keine Probleme mit der Videorotation mehr.

Eine der wichtigsten neuen Funktionen ist Kempf zufolge die automatische Videorotation. Bisher sorgte das Abspielen von Videos, die etwa mit Smartphones aufgenommen wurden und unterschiedliche Ausrichtungen haben, für Probleme, worüber sich etwa Linus Torvalds öffentlichkeitswirksam beschwerte. Die Rotation wird mit Hilfe der Metadaten der Videos ausgeführt und ist sofern auch GPU-beschleunigt möglich. Unter Linux ist dies wohl aber noch mit Schwierigkeiten verbunden.

Schon sehr lange lässt sich der VLC-Player über Addons erweitern, dazu existiert sogar eine eigene Webseite. Besonders viele Anwender scheint das Team damit aber nicht erreicht zu haben. Wohl auch deshalb steht in der Anwendung nun eine leicht erreichbare Addons-Verwaltung bereit.

Für (Heim-)Kino und Pornos

Von dem freien Mediaplayer wird nun auch das Format Digital Cinema Package (DCP) unterstützt. Dieses wird hauptsächlich zur Projektion aktueller Filme in Kinos verwendet. Die gesamten Dateien umfassen üblicherweise mehrere Hundert Gigabyte Daten, sodass Verleiher oft Festplatten mit den Filmen darauf an die Kinos vertreiben. Das Entschlüsseln von geschützten DCP-Dateien ist ebenfalls möglich. Dafür müssen Anwender allerdings über den richtigen Schlüssel verfügen.

Wird der Player zum Abspielen von Blu-ray-Discs verwendet, kann nun auch eine Region gewählt werden, und das Menü wird in der bevorzugten Sprache angezeigt. Außerdem ist eine Navigation möglich, sofern dies auf der Dics nach dem Standard BD-J umgesetzt ist. Fast alle Discs, die dieses System verwenden, sollten sich nun problemlos darstellen lassen.

In seinem Vortrag erklärte Kempf auch die Hintergründe zu den eher unscheinbaren Umbauarbeiten am Demuxer für ASF- und WMV-Dateien. Die Verbesserungen betreffen insbesondere das Suchen in den Dateien. Kempf sagte dazu, dass wohl verschiedene Produzenten von Pornofilmen den gleichen Encoder für dieses Format benutzten. Dies führte bei Anwendern dazu, dass bei einer Suche in der Datei lediglich ein graues Einzelbild angezeigt worden sei, "was ja offensichtlich nicht gewollt ist". Das Problem sei nun behoben.

Verbesserte Hardwarebeschleunigung

Mit dem Begriff Zero-Copy wird der direkte Zugriff auf bestimmte Speicherbereiche und damit verbundene Operationen beschrieben. Der VLC-Player nutzt dieses Konzept nun für verschiedene Grafikschnittstellen, sodass für GPU-Operationen keine Umwege mehr über die CPU notwendig sein werden. Genutzt werden kann dies zum Dekodieren via VDPAU, Mediacodec in Android sowie MMAL. Letzteres ist eine spezielle API von Broadcom für die Videocore-Prozessoren, wie sie unter anderem im Raspbery Pi verbaut sind.

Unter Android können Videos nun zudem mittels OpenGLES 2.0 dargestellt werden - dank eines EGL-Ausgabemoduls. Ebenso können HLSL-Shader in die Videoausgabe per Direct3D geladen werden, und NPAPI-Plugins können auf CoreAnimation via OpenGL zugreifen.

Viele kleine Details

Die Arbeiten an Version 2.2.0 des VLC-Players umfassen laut Kempf ungefähr 4.500 einzelne Codebeiträge, sodass die Veröffentlichung auch viele kleinere Änderungen enthält. Dazu gehören die Unterstützung von FTPS, das Encoding von H.265 sowie einige Verbesserungen beim Streaming von Dateien. Sicherheitslücken haben die Entwickler ebenfalls geschlossen.

Eine Liste weiterer Änderungen ist in einem Changelog zusammengefasst. VLC 2.2.0 steht auf der Webseite des Projekts zum Download bereit.

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DigitalCinemaMa... 14. Feb 2017

Für Indie Filmer und Kino Betreiber sicher eine interessante Möglichkeit! Allerdings...

JumpLink 02. Mär 2015

Ich sagte ganz am Anfang schon, dass ich mit diesem Feature kein Problem hätte. Unsere...

Phreeze 02. Mär 2015

7zip ist eh die schlimmste UI ever ^^

DerVorhangZuUnd... 02. Mär 2015

Genau... Ein Graustufenstandbild ist bei so einem Content wirklich total nervig... Hehe...



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