Solarer Weltflug: Solar Impulse ist auf Hawaii gelandet

Nach fünf Tagen und fünf Nächten ist André Borschberg mit dem Solarflugzeug Si2 auf Hawaii gelandet. Auf dem Weg über den Pazifik hat er einige Weltrekorde eingestellt.

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André Borschberg nach der Landung auf Hawaii
André Borschberg nach der Landung auf Hawaii (Bild: Hugh Gentry/Reuters)

Er hat es geschafft: Um 5:55 Uhr Ortszeit (17:55 unserer Zeit) ist André Borschberg mit dem Solarflugzeug Solar Impulse HB-SIB, kurz: Si2, auf Hawaii gelandet. Ziel war der Flughafen von Kalaeloa, einige Kilometer westlich von Honolulu auf der Insel Oahu.

Der Schweizer saß fünf Tage und Nächte am Steuer des Solarfliegers. Er war am 29. Juni um kurz nach 3 Uhr (20:03 Uhr unserer Zeit am 28. Juni) in Nagoya in Japan gestartet.

Borschberg bricht Rekorde

76 Stunden und 45 Minuten allein und ohne Landung - das war die Rekordmarke, die der US-Amerikaner Steve Fossett im Februar 2006 aufstellte. Borschberg hat sie bereits in der Nacht zum 1. Juli erreicht, bis zur Landung war er rund 118 Stunden unterwegs. Außerdem stellte er laut Solar Impulse ebenfalls am 1. Juli die Rekorde für den längsten und weitesten Solarflug ein - die Marken standen bei 80 Stunden und 5.663 Kilometern.

  • In 12 Etappen um die Welt: die Route der Solarflieger. (Bild: Solar Impulse)
  • Letzte Vorbereitungen: Si2 auf einem Tesflug über Abu Dhabi, wo die Weltumrundung auch startet. (Foto: Solar Impulse)
  • Si2 ist ein Flugzeug, das mit Solarenergie fliegt. (Foto: Revillard/Solar Impulse)
  • Tragflächen und Rumpf sind mit Solarzellen ausgelegt. (Foto: Revillard/Solar Impulse)
  • Die Konstruktion ist recht filigran.  (Foto: Revillard/Solar Impulse)
  • Die Spannweite der Tragflächen ist größer als die einer Boeing 747. (Foto: Revillard/Solar Impulse)
  • Tragflächen und Rumpf sind in Leichtbauweise aus Verbundwerkstoffen gebaut. (Foto: Revillard/Solar Impulse)
  • Die Solarzellen sind nur etwa so dick wie ein Haar. (Foto: Revillard/Solar Impulse)
  • Das Cockpit ist nur etwa 4 Kubikmeter groß. (Foto: Revillard/Solar Impulse)
  • Um Gewicht zu sparen, passt nur ein Pilot hinein.  (Foto: Merz/Solar Impulse)
  • Die beiden Piloten André Borschberg (links) und Bertrand Piccard werden sich beim Fliegen abwechseln. (Foto: Revillard/Solar Impulse)
  • Wenn alles gut geht, kehrt Si2 Ende Juli oder Anfang August wieder nach Abu Dhabi zurück. (Foto: Solar Impulse)
In 12 Etappen um die Welt: die Route der Solarflieger. (Bild: Solar Impulse)

Es ist der zweite Versuch für die Pazifiküberquerung: Borschberg wollte sie ursprünglich am 30. Mai in Nanjing in Ostchina antreten. Ein drohender Wetterumschwung zwang ihn am nächsten Tag jedoch zu einem ungeplanten Zwischenstopp in Nagoya. Wegen eines Defekts, der bei der Landung auftrat, verlängerte sich der Aufenthalt in Japan.

Si2 hat eine größere Spannweite als viele Verkehrsflugzeuge

Das Solarflugzeug ist groß, aber leicht: Die Tragflächen haben eine Spannweite von 72 Metern - mehr als eine Boeing 747. Aber Si2 wiegt nur 2,3 Tonnen. Angetrieben wird es von vier Propellern - jeder der Elektromotoren hat eine Maximalleistung von 15 Kilowatt. Im normalen Flug leisten sie je 10 Kilowatt.

Auf der Oberseite der Tragflächen sitzt die Energieversorgung: Über 17.000 Solarzellen verwandeln Sonnenlicht in elektrischen Strom, der die Motoren antreibt. Außerdem lädt er für die Nachtflüge die Akkus in den Motorgondeln. Da das unter Umständen nicht ausreicht, speichert der Pilot Energie in Form von Höhe: Tagsüber steigt das Flugzeug bis auf etwa 8.500 Meter Höhe. Nach Sonnenuntergang sinkt es bis auf 1.500 Meter ab.

Borschberg schläft nicht

Da er allein im Cockpit saß, konnte Borschberg während der langen Etappe nicht schlafen. Bertrand Piccard, der andere Gründer von Solar Impulse, und er haben deshalb eine spezielle Meditationstechnik entwickelt. Dabei versetzt sich der Pilot in einen hypnoseartigen Zustand, bei dem der Körper ausruht, aber der Geist zumindest Veränderungen wahrnimmt.

Der Flug über den Pazifik ist Teil einer Weltumrundung mit Si2. Der Start war am 9. März in Abu Dhabi. Geplant war, in zwölf Etappen etwa auf der Höhe des Wendekreises des Krebses einmal um den Globus fliegen. Durch den Stopp in Japan ist die Zahl auf dreizehn gestiegen. Ziel ist, für nachhaltige und saubere Technik zu werben.

Nachtrag vom 3. Juli 2015, 22:30 Uhr

André Borschberg ist gelandet, der Text wurde entsprechend angepasst.

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