MP4-X: McLaren entwirft den Formel-1-Boliden der Zukunft
Geschlossenes Cockpit, Solarzellen, Hirnstromsteuerung: McLarens Konzept für die Formel 1 ist reichlich futuristisch.
Sportlich lief es in der vergangenen Saison nicht so gut für das Formel-1-Team McLaren Honda. Der Motor vom neuen Partner Honda erwies sich als nicht konkurrenzfähig, die Allianz konnte nicht wie erhofft an alte Glanzleistungen anknüpfen. Für die kommende Saison gibt es also noch einiges an Entwicklungsarbeit zu erledigen. Das hat die Designer nicht davon abgehalten, sich ein Konzept für die Zukunft der Formel 1 auszudenken.
MP4-X heißt die "Vision eines zukünftigen Rennwagens", der effizienter und sicherer sein soll als die aktuellen Formel-1-Fahrzeuge. Neben McLaren haben sich auch andere Teams Gedanken über neue Formen der Boliden gemacht. Red Bull und Ferrari haben auch schon Konzepte vorgelegt.
Das Cockpit wird geschlossen
Auffällig ist, dass alle drei Konzeptfahrzeuge ein geschlossenes Cockpit und verkleidete Räder haben. Das widerspricht der Definition eines Formel-Rennwagens, der freistehende Räder und ein offenes Cockpit hat. Es gibt aber Sicherheitsgründe, die dafür sprechen. Bei Unfällen ist der Fahrer in einem geschlossenen Cockpit besser geschützt.
Auch andere Veränderungen, die den Designern vorschweben, sollen für mehr Sicherheit sorgen. So sollen etwa die Reifen mit Sensoren ausgestattet werden. Sie sollen rechtzeitig erkennen, wenn es einen Platten gibt oder sich die Lauffläche abzulösen droht. Ein solcher Reifendefekt hat Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel beim Großen Preis von Belgien in Spa aus dem Rennen geworfen.
Der Fahrer bekommt ein Head-up-Display
Der Fahrer soll ein Head-up-Display bekommen, ähnlich wie ein Pilot in einem Kampfflugzeug. Darin sieht er Bilder, die Kameras am Auto von der Umgebung aufnimmt. Außerdem soll der Fahrer wichtige Hinweise eingeblendet bekommen, etwa wo die engsten Konkurrenten sind, wenn Signalflaggen gezeigt werden oder Trümmerteile auf der Strecke liegen.
Neben dem Fahrzeug sollen künftig auch die Fahrer Telemetriedaten an die Box senden, etwa wie konzentriert sie sind oder ob sie dehydrieren. Gleichzeitig soll sich das Fahrzeug an den Fahrer anpassen, etwa wenn dieser müde wird. Eher weiter in die Zukunft gedacht ist ein Auto ohne Bedienelemente, das der Fahrer mit Hirnströmen steuert.
Der MP4-X nutzt den Bodeneffekt
Wie die Konzeptfahrzeuge von Red Bull und Ferrari soll auch der MP4-X eine aktive Aufhängung haben und den Bodeneffekt für höheren Anpressdruck nutzen. In den 1970er Jahren trat das Lotus-Team mit dem Lotus 78 an, der erstmals den Bodeneffekt einsetzte. Anfang der 1980er Jahre wurde die Nutzung des Bodeneffekts jedoch verboten, weil ein Auto stark an Anpressdruck verliert, wenn es über einen Randstein fährt.
Anders als manche Fans, die den Hybridantrieb der Formel 1 schon als schlimmer als den einer elektrischen Zahnbürste geschmäht haben - und wohl auch Partner Honda, der damit seine Mühe hat -, geht McLaren davon aus, dass auch künftig mit solchen Aggregaten gefahren wird.
Der MP4-X nutzt den Bodeneffekt
Die Designer haben deshalb weitere Möglichkeiten ersonnen, die Akkus zu laden. Derzeit geschieht das durch Rekuperation von Bremsenergie und über den Turbolader. Künftig sollen die Fahrzeuge beispielsweise Solarzellen bekommen, die - außer bei den Nachtrennen natürlich - Strom liefern. In die Rennstrecken sollen Induktionsspulen eingebaut werden, die bei Überfahren Strom drahtlos in die Autos übertragen - ein solches Konzept schwebt auch den Organisatoren der Formel E vor.
Auch an die Sponsoren hat McLaren gedacht: Statt Werbung auf die Autos zu kleben, sollen die Werbeflächen künftig als Bildschirme gestaltet sein. Das soll es ermöglichen, dem Zuschauer, der das Rennen am Fernseher oder über das Internet verfolgt, personalisierte Werbung auszuliefern.
Derzeit verliert die Königsklasse des Motorsports an Beliebtheit. Die Zuschauer bleiben weg. Für Hersteller und Veranstalter ist die Serie zu teuer - so fiel 2015 der Große Preis von Deutschland aus, weil den Betreibern des Nürburgrings und des Hockenheimrings das finanzielle Risiko zu groß war. Vielleicht können Konzepte wie das von McLaren vorgelegte wieder für mehr Attraktivität sorgen.
YMMD xD Am besten ein Rammstein Konzert in der Boxengasse bei jeden Rennen machen. :D
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Genau so wird es ablaufen. Hat auch den Vorteil das man in den Arabischen Ländern kein...
Weiterentwicklung während der Saison ist ein Grundübel. Und wenn einer einen Glücksgriff...