3D-Druck: Draken druckt mit einem Beamer

Stereolithographie per Projektion - der 3D-Drucker Draken nutzt als Lichtquelle einen Beamer, um das Kunstharz auszuhärten. Hersteller 3D-Facture hat eine Crowdfunding-Kampagne für das Gerät initiiert.

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3D-Drucker Draken: schneller als die Konkurrenz
3D-Drucker Draken: schneller als die Konkurrenz (Bild: 3D Facture)

Ein 3D-Drucker mit Beamer: Das US-Unternehmen 3D Facture hat einen 3D-Drucker entwickelt, in dessen Basis ein HD-Projektor steckt. 3D Facture hat eine Crowdfunding-Kampagne eingerichtet, um den Draken auf den Markt zu bringen.

Er nutzt das Verfahren der Stereolithographie (SLA). Dabei wird ein Werkstück aus einem flüssigen Kunstharz aufgebaut, das mit Licht ausgehärtet wird. Vorteil dieser Technik ist eine höhere Auflösung als beim Schmelzschichtungsverfahren, das die meisten 3D-Drucker nutzen. SLA ermöglicht feinere Strukturen oder schmalere Wände.

Beamer härtet Kunstharz

Das Kunstharz wird in eine durchsichtige Wanne geschüttet. Unter der Wanne befindet sich ein HD-Beamer mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln. Die Arbeitsplattform wird von oben in den Behälter abgesenkt. Der Beamer projiziert die Form des Gegenstandes auf das Kunstharz und belichtet es. Danach wird die Arbeitsplattform angehoben und die nächste Lage wird ausgehärtet. Am Ende hängt das Werkstück kopfüber unter der Plattform.

  • Der 3D-Drucker Draken nutzt das Verfahren der Stereolithographie. (Foto: 3D Facture)
  • Dabei wird ein flüssiges Kunstharz belichtet und ausgehärtet. Das Objekt wird kopfüber aufgebaut. (Foto: 3D Facture)
  • Stereolithographie ermöglicht feinere Details als die weiter verbreitete Schmelzschichtungstechnik. (Foto: 3D Facture)
  • Das Kunstharz gibt es in mehreren Farben von 3D Facture selbst. Der Drucker verarbeitet aber auch Harze anderer Anbieter. (Foto: 3D Facture)
Der 3D-Drucker Draken nutzt das Verfahren der Stereolithographie. (Foto: 3D Facture)

Der Draken hat in der X- und Y-Achse eine Auflösung von 37 Mikrometern. Die Auflösung in der Z-Achse, also die Schichtdicke, beträgt 10 Mikrometer. Ein Werkstück kann eine Grundfläche von 10 x 18 Zentimetern haben und 22 Zentimeter hoch sein. Damit sei Draken von den SLA-3D-Druckern für den Hausgebrauch derjenige, der die größten Werkstücke aufbaue, sagt der Hersteller. Außerdem sei er schneller als die Konkurrenten.

Schneller, leiser, haltbarer

Ein weiterer Vorteil sei der Beamer: Manche SLA-3D-Drucker nutzen einen Laser, der die Kontur des Werkstücks abfährt. Der Beamer hingegen projiziere die Kontur auf das Harz und werde dabei nicht bewegt. Das mache den Drucker schneller und leiser. Zudem gebe es keine Mechanik, die sich abnutze. Eine Beamerlampe halte 3.000 bis 8.000 Betriebsstunden.

Um die Massenfertigung des Draken vorzubereiten, hat 3D Facture eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Kickstarter eingerichtet. Bis zum 6. Februar sollen 100.000 US-Dollar zusammenkommen. Bis jetzt sind es über 15.000 US-Dollar. Die ersten zehn Draken gibt es für 1.800 US-Dollar. Die weiteren kosten 1.900 und dann 2.000 US-Dollar, jeweils ohne Versand. Die ersten Geräte sollen im März ausgeliefert werden.

Formlabs war mit Form 1 erfolgreich

2012 hatte das Unternehmen Formlabs, eine Ausgründung des Massachusetts Institute of Technology, seinen SLA-Drucker Form 1 bei Kickstarter eingestellt und war damit überaus erfolgreich: Statt der beabsichtigten 100.000 US-Dollar kamen knapp 3 Millionen US-Dollar zusammen. Über 1.000 3D-Drucker wurden seinerzeit vorbestellt.

Der 3D-Drucker-Hersteller 3D Systems verklagte Formlabs wegen einer Patentrechtsverletzung: 3D Systems erklärte, SLA patentiert zu haben. Formlabs hingegen glaubte, der Patentschutz sei ausgelaufen. Beide Parteien einigten sich im Herbst 2014 außergerichtlich. Formlabs zahlt einen Anteil des Verkaufspreises für jeden 3D-Drucker an 3D Systems.

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